JULIA COLLECTION Band 11
war er total erschöpft. Er hatte in den vergangenen Wochen hart gearbeitet und Erstaunliches geleistet. Ein Gewächshaus war fertig; zarte Sprösslinge lugten schon in sauberen Reihen aus der Erde hervor. Eine Tonne Dünger war in die Felder hinter dem Haus eingearbeitet worden, und an der Grundstücksgrenze gediehen bereits Roggen und Weizen. Als Nächstes wollte Sam Spaliere für die Rosenzucht bauen und Lavendel auf dem Hügel säen. Er hatte sich schon um so vieles gekümmert. Es war an der Zeit, dass sich jemand um ihn kümmerte.
Als der Film schließlich endete, fielen den Mädchen fast die Augen zu. Aber Kim setzte sich auf und murmelte: „Das war toll.“
„Es freut mich, dass es dir gefallen hat“, sagte Sierra.
Gähnend stellte Tyree fest: „Sammy ist eingeschlafen.“
„Ich weiß. Was sollen wir tun? Ich möchte ihn nicht wecken.“
Keli blieb liegen und jammerte: „Ich will nicht nach Hause. Ich bin zu müde.“
„Können sie nicht einfach hierbleiben?“, bat Tyree.
Sierra dachte darüber nach. Wenn Sam schon im Sitzen so tief schlief, sollte er sich nicht ans Steuer setzen. „Okay, ab mit euch nach oben und ins Bett.“
Erfreut rafften sich die Mädchen auf und schleppten sich schläfrig aus dem Raum. Sierra folgte ihnen und musste sie förmlich die Treppe hinaufschieben.
Oben angekommen fragte Tyree: „Können wir in deinem Zimmer schlafen? In meinem haben wir nicht alle Platz.“
„Na gut.“
„Danke, Mom.“
Sierra sorgte dafür, dass sie sich wuschen und die Zähne putzten, gab ihnen Schlafanzüge und brachte sie in das große Bett, in dem sie bequem Platz fanden.
„Wo schläfst du denn, Mommy?“, wollte Tyree wissen.
„Im Gästezimmer. Mach dir um mich keine Sorgen. Schlaft lieber schnell ein, denn wie ich Sam kenne, will er schon im Morgengrauen losfahren.“
Sie gab allen einen Gutenachtkuss, nahm ihr Nachthemd und ihren Bademantel vom Haken neben der Tür und löschte das Licht.
Als sie im Gästezimmer ins Bett gehen wollte, dachte sie an Sam, der im Sitzen auf dem Sofa schlief. Es war eine unbequeme Position, und er würde gewiss mit einem steifen Nacken aufwachen. Sie zog sich den Bademantel über das Nachthemd, nahm ein Kissen vom Bett und eine Decke aus dem Wäscheschrank im Flur und ging hinunter ins Wohnzimmer.
Sam hatte ein Bein ausgestreckt, sich aber ansonsten nicht gerührt. Ein Blick von ihrem wundervollen neuen Sofa zu seinen Füßen ließ sie entscheiden, dass sie ihm als Erstes die schmutzigen Stiefel ausziehen musste. Sie legte Decke und Kissen auf den Couchtisch und machte sich ans Werk. Wider Erwarten ging es recht leicht.
Als sie ihm den zweiten Stiefel ausgezogen hatte, richtete er sich auf und blinzelte benommen.
Hastig legte sie das Kissen neben der Armlehne auf die Couch und wies Sam an: „Leg dich hin.“
Da er nicht reagierte, drückte sie sanft gegen seine Schulter, bis er zur Seite sank. Dann hob sie seine Beine auf die Couch, und er rollte auf den Rücken. Lächelnd breitete sie die Decke über ihm aus. Dann beugte sie sich impulsiv über ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ich lasse dich jetzt schlafen“, murmelte sie und wünschte dabei, es könnte anders sein.
Als sie sich aufrichten wollte, schoss seine Hand unter der Decke hervor und umklammerte ihren Oberschenkel. „Nein“, sagte er klar und deutlich. „Geh nicht.“
Ihr Herz begann zu pochen. Sie sank auf die Sofakante und wartete mit angehaltenem Atem, was als Nächstes geschehen würde. Als Sam sich nicht rührte, fragte sie: „Warum soll ich nicht gehen?“
Er seufzte tief. Seine Hand wanderte von ihrem Bein hinauf, über ihren Bauch zu ihrer Brust, und die Spitzen verhärteten sich augenblicklich. Schlaftrunken murmelte er: „Ich will mit dir schlafen.“
Sie schloss die Augen, überwältigt vor Entzücken. Warum sollten sie nicht miteinander schlafen? Sie waren ein hervorragendes Team, und die Anziehungskraft zwischen ihnen war überwältigend stark.
„Oh, Sam“, flüsterte sie, während sie sich den Bademantel auszog, und dann beugte sie sich verlangend über ihn.
Sam wusste, dass er träumte. Er lag mit Sierra auf einem Hügel, der die Farm mit den bunten Blumenbeeten überblickte. Der Himmel war strahlend blau, und die Sonne erwärmte ihre nackte Haut. Hohes Gras wogte zu einer Seite, goldener Weizen zur anderen. Schon oft hatte er mit ihr geschlafen auf diesem Hügel, der nicht existierte. Er lächelte vor sich hin, spürte sein Herz
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