Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
Vom Netzwerk:
ihrer Hand zu der Stelle seines Körpers ging, die er in den letzten Wochen am meisten vernachlässigt hatte.
    Als sie stand, ließ Sally seine Hand sofort los und rieb die Hände aneinander, als wollte sie sich von etwas befreien. „Wissen Sie, es ist wirklich ein Wunder, dass Sie überhaupt ganze neun Wochen durchgehalten haben.“
    „Meinen Sie?“
    Sie zwang sich zu einem Lachen, nach dem ihr eigentlich gar nicht zumute war. „Na, hören Sie mal. Sie haben sich gerade an die Frau herangemacht, die Ihnen dabei helfen soll, Ihre blöde Wette zu gewinnen.“
    Er runzelte die Stirn.
    „Ganz im Ernst, Aidan. Sie können nicht anders, nicht wahr?“
    „Entschuldigung?“
    „Sie können nicht anders. Sie müssen einfach flirten.“ Sie klopfte sich geistesabwesend mit beiden Händen den Rock sauber und ging wieder auf die Veranda hinauf. „Das Flirten ist für Sie wie das Atmen. Sie tun es ganz automatisch, ohne groß darüber nachdenken zu müssen.“
    „Ich habe nicht mit Ihnen geflirtet“, wandte er empört ein.
    „Ach, ich bitte Sie. Der ‚sinnliche‘ Mund, das Grübchen, das Sie mit der ‚Zunge erkunden‘ möchten?“
    „Ich wollte nur …“
    „Sich an mich ranmachen“, fuhr sie für ihn fort und schüttelte ungläubig den Kopf. „Es war so offensichtlich. Sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, ein wenig subtiler zu sein.“
    „Ach ja?“
    „Oh ja“, sagte Sally und öffnete die Tür. „Funktioniert Ihre Methode eigentlich? Ich meine, haben Sie Erfolg damit? Lassen Frauen sich wirklich so leicht rumkriegen?“
    Er sah sie nur finster an, und Sally triumphierte insgeheim. Der Mann hatte mehr als genug Selbstvertrauen und konnte ihren Spott gut wegstecken, da war sie sicher. Aber wenn er je erfahren sollte, wie sehr seine Worte sie doch berührt hatten – sie zitterte immer noch ein wenig –, dann würde er wohl diese Wette nicht gewinnen.
    Außerdem war Sally nicht hier, um sich zu amüsieren. Es stand nicht auf ihrem Programm, sich mit einem Marine einzulassen, so hinreißend er auch war. Sie war gekommen, um ihrer Freundin auszuhelfen, und danach würde sie brav wieder nach Hause fliegen.
    „Ich mache es mir nicht zur Regel, Frauen ‚rumzukriegen‘“, sagte er gereizt.
    „Doch, natürlich tun Sie das. Man erwischt Sie normalerweise nur nicht dabei.“
    „Sie sind keine besonders gefügige Frau, was?“
    „Kommt darauf an, was Sie unter ‚gefügig‘ verstehen.“
    „Nicht, was Sie vielleicht glauben.“
    „Das werden wir ja noch sehen, nicht wahr? In den nächsten paar Wochen nämlich.“
    Er sog scharf die Luft ein, und seine Miene wurde noch finsterer. „Warum sind Sie überhaupt eben gekommen? Um mir das Leben schwer zu machen?“
    „Ich bin gekommen, um Sie zu fragen, ob Sie ein wenig Eistee haben möchten“, antwortete sie ungerührt.
    „Oh. Nun, das wäre nett. Danke.“
    „Er steht im Kühlschrank. Bedienen Sie sich, wann Sie möchten.“ Sie machte einen Schritt ins Haus, hielt aber inne, als Aidan sie wieder ansprach.
    „Sie wollen mir den Eistee nicht herausbringen?“
    Sally schüttelte den Kopf und lächelte über seine verblüffte Miene. „Offenbar sind Sie Frauen gewöhnt, die … Tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen.“
    Er erwiderte ihr Lächeln. „Ich werde es Sie schon wissen lassen, wenn ich enttäuscht bin, Sally.“
    Seine sanfte Stimme schien sie zu streicheln, Sally verspürte unwillkürlich ein zartes Ziehen, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Sie straffte die Schultern und entschwand ein wenig zu hastig in den kühlen Zufluchtsort der kleinen Küche hinter dem Buchladen. Sie schloss die Tür hinter sich, lehnte sich dagegen und sah an die Decke. „Verdammt noch mal, Donna. Was hast du mir bloß eingebrockt?“
    Die nächsten Tage konnte man recht interessant nennen. Wäre Sally objektiv, würde sie sagen, dass sie eine hervorragende Übung in puncto Enthaltsamkeit waren. Aber sie war ganz und gar nicht objektiv. Deswegen fühlte sie sich eher nervös und fragte sich, wie sie die nächsten drei Wochen überstehen sollte. Aidan Reilly war nicht nur ein unglaublich aufregender Mann, er war außerdem sexuell ausgehungert. Und was Sally anging, konnte sie sich an ihr letztes Mal mit einem Mann gar nicht mehr erinnern.
    Sie war in den vergangenen Jahren mit einigen Männern ausgegangen, aber es war eine Sache, mit einem Mann zum Essen oder ins Theater zu gehen, und eine völlig andere, mit ihm ins Bett gehen zu wollen. Sie war sehr

Weitere Kostenlose Bücher