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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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völlig unschuldig sei, aber überzeugen konnte er Tina nicht.
    „Es war einfach nur ein blöder Einfall, mehr nicht, Tina.“
    „Ein sehr schlechter noch dazu.“
    „Ja, das gebe ich ja zu.“ Er nickte und schluckte. „Glaub mir. Du hast mir ein paar Sekunden lang einen ganz schönen Schrecken eingejagt, weißt du.“
    „Wo ist Brian?“, fragte sie streng.
    „Weißt du, Tina …“
    Sie konnte sehen, wie er verzweifelt nach einer Ausrede suchte, die glaubhaft genug klang, damit sie ihn in Ruhe ließ. Ihr war natürlich klar, dass die Drillinge sich niemals gegenseitig verraten würden und dass sie unmöglich etwas aus Connor herausbekommen würde. Andererseits war das auch gar nicht nötig.
    „Schon gut“, sagte sie knapp. „Irgendwann muss er ja schließlich nach Hause kommen, nicht wahr?“
    „Ja, klar.“ Connor hatte jetzt den Wagen erreicht, öffnete hastig die Tür und setzte sich hinter das Lenkrad.
    Bevor er die Tür wieder schließen konnte, war Tina bei ihm und beugte sich zu ihm ins Auto. Es bereitete ihr unglaubliche Befriedigung, die Unruhe in den blauen Augen zu sehen, die Brians so ähnlich waren. Geschah ihm nur recht.
    „Und jetzt hörst du mir mal gut zu, Connor Reilly …“
    „Aber natürlich, Tina.“
    Wenn sie nicht so wütend gewesen wäre, hätte sie lachen müssen über seine Unterwürfigkeit. „Sag deinem Bruder, dass ich mit ihm sprechen will.“
    „In Ordnung.“ Er griff nach dem Autoschlüssel, der schon im Zündschloss steckte, und stellte den Motor an. „Ich werde es ihm sagen.“
    „Und wage es ja nicht, so was noch mal mit mir zu probieren, Connor.“
    Er sah sie einen Moment an und lächelte zögernd. „Auf keinen Fall, Lady. Dafür jagst du mir viel zu viel Angst ein.“
    Jetzt, da ihre erste Wut ein wenig verflogen war, wurde Tina der Witz an dieser Situation bewusst, zumindest, was Connors Rolle in dieser Farce anging. Trotzdem unterdrückte sie ein Lächeln.
    „Weißt du was, Tina?“, sagte er leise. „Obwohl du mich gerade eben fünf Jahre meines Lebens gekostet hast, freue ich mich, dass du wieder zu Hause bist.“
    Jetzt musste sie doch lächeln. Wie wäre es auch anders möglich gewesen? Keine Frau konnte einem Reilly lange widerstehen. „Fahr jetzt endlich, Connor.“
    „Jawohl, Ma’am.“
    Tina trat zurück, schlug die Tür zu und sah ihm nach, als er die Auffahrt verließ und davonfuhr. Sobald er außer Sicht war, ging sie ins Haus. Wenn sie und Brian sich bald gegenüberstehen und aussprechen sollten, dann wollte sie das auf keinen Fall tun, solange sie noch schmutzig und verschwitzt von der Gartenarbeit war.

4. KAPITEL
    Connors Lachen hallte ihm noch in den Ohren wider, als Brian in die Auffahrt bog. Was sein Bruder so verdammt lustig gefunden hatte, hatte Tinas Laune ganz bestimmt nicht verbessert.
    Er hatte gewusst, dass dieser Trick niemals funktionieren würde. Die Tatsache, dass er bereit gewesen war, es Connor dennoch versuchen zu lassen, zeigte deutlich, wie verzweifelt er war. Seltsamerweise war er sogar froh, dass es nicht geklappt hatte. So war er wenigstens sicher, dass Tina ihn immer noch von seinen Brüdern unterscheiden konnte. Das hatte sie schon immer gekonnt. Obwohl alle anderen die Drillinge für völlig austauschbar hielten, war das bei ihr nie so gewesen. Tina war eben etwas Besonderes, und zwar etwas so Besonderes, dass er verloren war, wenn er sie nicht irgendwie dazu bewegen konnte, die Stadt zu verlassen. Wenn sie blieb, würde er niemals die Wette mit seinen Brüdern gewinnen können.
    Ein Besuch von Tina wäre zu jeder anderen Zeit schon schwer genug für ihn gewesen. Sie war immer eine Ablenkung, das konnte er nicht leugnen. Doch ausgerechnet jetzt, da er sowieso schon wie auf glühenden Kohlen saß, wurde er durch sie noch stärker in Versuchung geführt.
    Er hatte keine Frau je so begehrt wie Tina, und das hatte sich auch in den letzten Jahren nicht geändert. Sie waren seit fünf Jahren getrennt, aber schon das Wissen, dass sie in der Stadt war, brachte sein Blut in Wallung und sein Herz zum Klopfen. Und dann auch noch zu wissen, dass sie allein, gleich im Haus neben seiner Wohnung, lebte, raubte ihm den Schlaf. Jede wache Minute war eine Qual für ihn.
    Er war nicht um den Zustand zu beneiden, in dem er sich befand.
    In Gedanken noch mit dem Treffen beschäftigt, das ihm bevorstand, stieg er aus dem Auto und genoss die kühle Abendluft. Die Sonne war untergegangen, die ersten Sterne tauchten am Himmel auf, und es

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