JULIA COLLECTION Band 16
obwohl sie kurz davor war, ihm das Queue über den Schädel zu ziehen. Stattdessen legte sie Connor eine Hand auf die Brust und spürte darin das Pochen seines Herzens. „Das ist so lieb von dir“, sagte sie leise. „Aber ich möchte noch nicht nach Hause gehen.“
„Du möchtest nicht …“
„Ich mache dir einen Vorschlag“, sagte sie und schob sich zwischen ihn und den Billardtisch, als sie weiterging. Sie spürte, wie Connor den Atem anhielt, als ihre Körper sich kurz berührten. Sehr schön. „Da du ja jetzt meinen Spielpartner erfolgreich verscheucht hast, bist du bereit, dich auf einen Nahkampf mit mir einzulassen?“
„Auf einen Nah…?“
Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Billard, Reilly. Willst du eine Runde Billard mit mir spielen?“
„Ach so. Natürlich. Billard.“ Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar und blinzelte, als versuchte er so, deutlicher zu sehen. „Es wäre besser, wenn wir einfach nach Hause …“
„Na, dann geh du ruhig“, sagte sie und sah sich im Raum um, als überlegte sie, welcher von den Männern in der Bar ein guter Gegner sein würde. „Ich finde schon jemand anders.“
„Da möchte ich wetten“, sagte er grimmig. „Hör mal, Emma. Ich finde einfach nicht, dass du hierbleiben solltest. Nicht heute Abend und in diesem … Aufzug.“
Sie hob wieder eine Augenbraue. „Wieso? Was ist mit meinem Outfit nicht in Ordnung, Reilly?“
Er runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht. Du siehst so … anders aus.“
Sie wandte den Kopf ab, um ihr Lächeln zu verbergen. Sie hatte ihr Ziel erreicht. Connor Reilly war auf sie aufmerksam geworden, und zwar so aufmerksam, dass er schon glasige Augen bekam. Ein wundervolles Gefühl der Macht erfüllte sie, und Emma genoss es. Gar nicht schlecht für einen bloßen Kumpel.
Sie holte das Dreieck von der Wand und legte es genau in die Mitte des Billardtisches. Ohne Connor anzusehen, sagte sie: „Ich wurde nicht in Overalls geboren, solltest du vielleicht wissen.“
„Ja, klar weiß ich das“, sagte er und holte die Kugeln hervor. „Es ist nur …“
Emma seufzte und fluchte lautlos vor sich hin. Sie hatte ihn natürlich überraschen wollen, aber seine Reaktion war mehr als lächerlich. Connor sah sie an, als wäre sie ein Schoßhündchen, niedlich und harmlos, das plötzlich angefangen hatte zu sprechen. Wie sollte sie den Mann verführen und ihn somit die Wette verlieren lassen, wenn er über seine anfängliche Verblüffung gar nicht mehr hinauskam?
Sie richtete sich auf und ging auf ihn zu. Sein Blick wanderte unwillkürlich zu ihrem Ausschnitt, und wenn sie sich nicht völlig irrte, gefiel ihm die Aussicht nicht schlecht. Und genau das hatte sie sich doch gewünscht, oder?
„Sieh mal“, sagte sie ungeduldig, „ich möchte Billard spielen. Wenn du nicht willst, frage ich einfach Mike oder einen der anderen Männer und …“
„Lass ihn oder sonst jemanden aus dem Spiel“, erwiderte Connor mit belegter Stimme und sah ihr wieder ins Gesicht. „Ich spiele mit dir.“
Das konnte man auch missverstehen. Was wollte er genau mit ihr spielen? Billard oder etwas ganz anderes? Im Moment würde sie sich mit Billard zufriedengeben. „Zwanzig Dollar die Runde. Acht Kugeln.“
„Einverstanden.“
„Als der Herausforderer“, sagte sie und ging an ihm vorbei, um an das andere Ende des Tisches zu gelangen, „darfst du die Kugeln einsortieren.“
„Jawohl, Ma’am.“
Connor konnte den Blick nicht von ihr losreißen.
Himmel noch mal, wer hätte gedacht, dass die kleine Emma Jacobsen so gefährliche Waffen unter ihren Overalls versteckt hielt? Und was für Waffen das waren! Ihre Brüste drohten aus dem winzigen Top zu fallen, sie wiegte sich verführerisch in den Hüften, wenn sie ging, und der Saum ihres unglaublich kurzen Rocks schaffte es nur mit Mühe und Not, das Tor zum Paradies zu bedecken. Und erst ihre Beine!
Connor ließ eine Billardkugel fallen und musste sich bücken, um sie vom Boden aufzuheben. Jetzt hatte er eine viel zu gute Sicht auf eben diese unglaublichen Beine, als Emma weiterging. Warum war ihm nie aufgefallen, was für wunderschöne Schenkel sie hatte, und warum hatte er nicht gemerkt, wie hübsch die Rundung ihres Pos war? Wie hatte ihm das nur entgehen können?
Ihm war heiß, und er war so erregt, dass er nur mit großer Anstrengung an sich halten konnte, Emma an sich zu reißen. Es war ein Fehler gewesen, heute Abend herzukommen. Er hatte es gewusst, und nun hatte er die Bestätigung.
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