JULIA COLLECTION Band 17
zweiunddreißig. Am Gang.“ Sie zog Kates Koffer und Brads Tasche auf das Rollband.
„Reihe zweiunddreißig?“ Kate fuhr zu ihr herum. „Das klingt nicht nach erster Klasse.“
„Nein, Ma’am. Sie fliegen Touristenklasse.“
Lächelnd schüttelte Kate den Kopf. „Tut mir leid, aber das geht nicht.“ Mit seinen breiten Schultern und den langen Beinen würde man Brad nur mithilfe eines Schuhanziehers in der Touristenklasse unterbringen können. „Offenbar hat es bei der Reservierung ein Missverständnis gegeben. Können wir in die erste Klasse wechseln?“
„Natürlich, Ma’am, aber der Flugpreis ist wesentlich …“
„Warten Sie.“ Kate holte ihre Kreditkarte heraus, und kurz darauf hielt sie zwei neue Bordkarten in der Hand.
„Guten Flug.“
Sie dankte der jungen Frau, steckte Kreditkarte und Flugscheine wieder ein, und als sie sich umdrehte, kam Brad bereits auf sie zu. Er führte sie durch die Sicherheitskontrolle, wo man ihn offenbar gut kannte. Als sie das Gate erreichten, wurde ihr Flug bereits aufgerufen. Kate gab die Bordkarten ab, und sie betraten die Maschine. Eine blonde Stewardess begrüßte sie lächelnd. Kate ging zu ihren Plätzen und setzte sich ans Fenster. Selbst in der geräumigeren ersten Klasse würde Brad den Sitz am Gang bevorzugen.
„Kate!“
Sie sah zu ihm hoch und nahm ihre Handtasche von seinem Platz. „Meine Tasche passt doch ins Gepäckfach, oder?“
Er seufzte. „Was hast du getan?“ Sein Gesicht war ernst.
„Die Plätze, meinst du? Ich habe getauscht. Du willst doch wohl nicht hinten im Sardinenabteil sitzen?“ Plötzlich kamen ihr Zweifel. „Oder doch?“
Er antwortete nicht, sondern drehte sich zu der blonden Flugbegleiterin um, die ihn fasziniert und charmant ansah. „Wir möchten in die Touristenklasse wechseln“, sagte er zu ihr.
„Brad“, flüsterte Kate, aber er ignorierte sie.
„Es tut mir leid, Sir“, erwiderte die Blondine, als würde es jeden Tag vorkommen, dass jemand auf Plätze in der ersten Klasse verzichten wollte. „Wir sind voll besetzt.“
„Wir haben gerade zwei Plätze in der Touristenklasse zurückgegeben.“
Sie schüttelte den Kopf. „Die Standby-Passagiere sind bereits an Bord. Ich versichere Ihnen, Sir, dieser Flug ist komplett ausgebucht. Würden Sie jetzt bitte wieder Platz nehmen?“
Es gab einen leichten Ruck, als die Maschine anrollte. „Ich verstaue die für Sie.“ Die Blondine nahm Kates Reisetasche und verstaute sie im Fach über ihren Köpfen. Selbst Brads grimmige Miene brachte ihr Lächeln nicht zum Verblassen.
Er setzte sich neben Kate, schnallte sich an und zog einige Unterlagen aus seiner Aktentasche, bevor er die Tasche unter den Vordersitz schob. Wortlos schlug er eine Akte auf und begann zu lesen.
„Brad …“
Sein Arm lag auf der Lehne zwischen ihnen, und er hob die Finger. Warnend.
Nach kurzem Zögern drehte Kate sich zum Fenster und schaute hinaus. Die Maschine reihte sich in die Schlange der auf ihre Starterlaubnis wartenden Flugzeuge ein. Ob Brad sich daran erinnerte, dass sie mal Pilotin hatte werden wollen? Im letzten Jahr auf der Highschool hatte sie sogar theoretischen Unterricht genommen. Na ja, damals hatte sie auch davon geträumt, Schauspielerin oder Feuerwehrfrau zu werden.
„Hast du dein Mittel gegen Reisekrankheit genommen?“, fragte Brad.
Ihre Augen brannten. „Bevor wir losgefahren sind.“ Sie fühlte sich schon ein wenig schläfrig. Nur die Übelkeit, unter der sie bei jedem Flug litt, hatte sie davon abgehalten, Berufspilotin zu werden.
„Gut. Das fehlte uns nämlich gerade noch, dass du dein Frühstück von dir gibst.“
„Was für eine poetische Formulierung“, murmelte sie und wandte sich wieder zu ihm. „Brad, ich dachte wirklich, es hätte bei der Buchung ein Missverständnis gegeben. Wir sind sonst immer in der ersten Klasse gereist.“
„Nein, Kate“, widersprach er. „Du bist erster Klasse gereist und hast mich mitgenommen. Meine Auftraggeber bezahlen mich nicht dafür, dass ich erster Klasse und in Luxuslimousinen umherreise. Sie bezahlen mich für meine Ergebnisse.“
„Nun, in diesem Fall bin ich deine Kundin“, bemerkte sie schärfer, als sie beabsichtigt hatte.
„Meinetwegen könntest du die Königin von England sein. Ich habe Geschäftsprinzipien, und das hier gehört nicht dazu. Ich habe dich davor gewarnt, Prinzessin, dich in meinen Job einzumischen, aber du bist schon munter dabei.“
Ungläubig starrte sie ihn an. „Weil ich dir
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