Julia Collection Band 26
war und wie wunderbar er sich um Damien gekümmert hatte.
Eigentlich wäre Annie gern geblieben. Aber sie hatte sich erneut mit Mel zum Lunch verabredet und musste daher widerstrebend aufbrechen.
George begleitete sie, als sie Basil holte. „Bitte, besuchen Sie mich bald wieder“, sagte er zu ihr.
„Sehr gern“, versprach sie ihm.
Am Tor sagte er schlicht: „Sie sind die Frau, Annie.“
„Die … die Frau?“
„Die Frau, von der ich immer gehofft habe, dass Theo sie eines Tages finden wird.“
Ihre Wangen röteten sich. „Sie schockieren mich, George. Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll.“
„Entschuldigung“, erwiderte er. „Das war sehr direkt von mir. Ich bin nur ein alter Mann. Keine Angst, ich werde Theo nichts davon erzählen.“ Er beugte sich vor und strich Basil über den Kopf. „Das muss ja auch nicht sein, oder, alter Junge? Theo ist schließlich schlau genug.“
Theo war auf dem Heimweg zu Annie. Neben ihm lag ein großer Strauß Blumen, er hatte eine Flasche teuren Weißwein gekauft und sogar daran gedacht, Essen vom Thailänder mitzubringen. Eigentlich war er fest davon überzeugt, dass seine Welt in Ordnung sei.
Er hatte Annie am Nachmittag angerufen, um ihr mitzuteilen, dass er etwas zum Essen mitbringen würde und sie daher nicht kochen müsse. Da sie nicht zu Hause gewesen war, hatte er ihr eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.
Vergnügt stellte er sich vor, wie es sein würde, wenn er die Küche betrat. Bestimmt würde Annie sich über die Blumen freuen. Sie freute sich immer über die kleinsten Gesten von ihm und drückte diese Freude auch ganz offen aus.
Ihre unkomplizierte Spontaneität war ansteckend. Theo hatte sich selbst dabei ertappt, dass er bei der Arbeit mehrmals laut gepfiffen hatte. Gepfiffen! Auch seinen Kollegen war seine gute Laune aufgefallen.
Er ging davon aus, dass sie heimlich über ihn redeten. Aber das war ihm egal. Schließlich war er fast zu Hause.
Plötzlich fiel ihm auf, dass er Annie bereits als zu seinem Zuhause gehörig betrachtete. Der Gedanke, sie könnte nach North Queensland zurückkehren, erschreckte ihn. Er musste ihr begreiflich machen, wie wichtig es für ihn war, dass sie bei ihm blieb.
Außerdem wollte er sie seinem Vater vorstellen. Bestimmt würden die beiden sich gut verstehen. Dann dachte er an Damien, der wahrscheinlich nächstes Jahr mit dem Studium beginnen würde. Theo hatte gute Beziehungen zum St. John’s College und hoffte, seinen Neffen dort unterbringen zu können.
Lächelnd bog er in die Straße zu seinem Haus ein. Aber sein Lächeln verschwand, als er den dunkelgrünen Sedan erblickte, der davor geparkt war.
Claudia!
Was, zum Teufel, machte sie hier?
Theo war nicht abergläubisch, doch bei diesem Anblick warnte ihn seine innere Stimme.
Stirnrunzelnd parkte er den Wagen in der Garage. Wie lange war Claudia schon da? Und wie ging Annie mit ihrem Besuch um?
Beim Gedanken daran, wie Claudia wohl reagieren würde, wenn sie seine Einkäufe sah, verdüsterte sich seine Stimmung noch mehr. Fast hätte er die Blumen im Wagen gelassen, aber das wäre Annie gegenüber nicht fair gewesen.
Es konnte ihm schließlich egal sein, was Claudia dachte.
Die beiden Frauen saßen mit einem Glas Wein im Innenhof. Bei seinem Anblick winkte Claudia ihm erfreut zu.
Er ging auf die beiden zu und sah, dass es sich um Claudias Lieblingswein handelte. Wahrscheinlich hatte sie ihn mitgebracht.
„Oh, was für ein reizender Anblick“, meinte sie, als er näher kam. „Diese Blumen passen gut zu dir, Theo. Du solltest öfters Bouquets mit dir herumtragen.“
„Hallo, Claudia.“ Sein Willkommensgruß sollte höflich klingen, fiel aber ein wenig flach aus.
Annie hingegen schenkte er sein wärmstes Lächeln. „Hallo“, sagte er mit weicher Stimme. „Wie war dein Lunch?“
„Der Lunch war prima“, erwiderte Annie. Ein rascher Seitenblick auf Claudia verriet ihm, dass es seitdem abwärts gegangen war. „Diese Lilien sind ja prachtvoll, Theo.“
„Ich bringe sie schnell in die Küche, dann hole ich mir ein Glas und setze mich zu euch“, sagte er.
Zu seiner Überraschung sprang Claudia hoch. „Ich komme mit dir, Theo. Es gibt etwas, worüber ich mit dir sprechen muss.“
Ein Band aus Stahl schien sich plötzlich um sein Herz zu legen.
„Es handelt sich um eine geschäftliche Angelegenheit“, sagte sie, ohne ihn anzuschauen. Dann seufzte sie bedeutungsvoll. „Leider gibt es schlechte
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