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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
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einmal.
    Mr Brown machte wieder ein betrübtes Gesicht. „Es geht um den Big Cake.“
    Lisette hätte fast laut gelacht. Wenn das sein ganzer Kummer war? Aber sie beherrschte sich, als sie sah, dass Mr Brown richtig geknickt war. Der Big Cake war anscheinend auf den Junggesellenpartys die Sensation. Er war aus Holz gezimmert, von innen hohl und auf einem fahrbaren Untersatz montiert. Eine schlanke Frau konnte sich mühelos im Innern verbergen, um im richtigen Moment zur Gaudi der ausgelassenen Männer herauszusteigen. „Wo ist denn da das Problem, Mr Brown?“
    Der alte Mann stöhnte herzerweichend. „Die Cake-Frau, die uns zugesagt hatte, hat kurzfristig abgesagt. Und jetzt sitzen wir da.“
    „Oh nein! Warum denn?“
    „Terrie, so heißt sie, ist heute mit dem Basketballcoach durchgebrannt, um in Nevada zu heiraten. Sie ist Bardame im Blue Bell, müssen Sie wissen. Sie rief an und hat sich vielmals entschuldigt. In der Aufregung hatte sie Calders Party völlig vergessen.“
    „Mr Brown, ich habe doch eine richtige Hochzeitstorte mitgebracht“, versuchte Lisette ihn zu trösten. Der perlende Champagner war verführerisch. Immer wieder trank sie einen kleinen Schluck davon. Es war ein edler Tropfen, und um den Genuss abzurunden, fehlte nur noch eine Erdbeere im Glas. Aber in Montana war jetzt Winter, von frischen Erdbeeren konnte man da nur träumen.
    „Wir brauchen dringend einen Ersatz für Terry“, jammerte Calders Großvater.
    Mit Entsetzen begriff Lisette erst jetzt, was da von ihr verlangt wurde. Oh nein, das durfte nicht wahr sein. „Ich bin Konditorin und habe einen Party-Service. Ich bin keine Tänzerin, die eine feuchtfröhliche Männerrunde unterhalten kann. So etwas habe ich noch nie gemacht. Das kann ich nicht.“
    „Mrs Hart, Sie haben genau die richtige Figur dazu.“
    „Nein, so etwas kommt für mich nicht …“ Lisette unterbrach sich. Sie konnte sich ungefähr vorstellen, was die angeheiterten Männer erwarteten, aber sie wollte den netten Rancher nicht kränken und deutlicher werden. „Ich … ich kann überhaupt nicht tanzen“, stammelte sie entschuldigend.
    Mr Brown schüttelte den Kopf. „Das müssen Sie doch auch gar nicht, Honey. Sie sollen nur aus dem Cake steigen, wenn Calder das Geburtstagslied … Ach nein, es ist ja kein Geburtstag. Also, wenn mein Enkel diesen Song … verflixt, ich weiß nicht mehr, wie er heißt … anstimmt und alle Jungens fröhlich mitsingen, steigen Sie aus dem Cake, gehen zum Bräutigam, wünschen ihm alles Gute und geben ihm einen Kuss. Dann servieren Sie noch die richtige Hochzeitstorte. Das wäre alles.“
    „Mr Brown …“
    „Ich weiß doch, dass das nicht Ihr Job ist, Mrs Hart, aber ich wäre Ihnen so dankbar, wenn Sie mir aus der Klemme helfen würden.“
    „Ich kann das wirklich nicht“, wiederholte sie und nippte an ihrem Champagner.
    „Wir hier in Bliss nehmen unsere Traditionen sehr ernst, und der Big Cake gehört dazu. Wir können so etwas Wichtiges nicht einfach unter den Tisch fallen lassen.“ Anscheinend hatte er Lisettes Einwand überhaupt nicht gehört.
    „Hm, eine Tradition“, sagte Lisette leise, während sie nachdenklich das alte Holzgestell anblickte. Es war sicher häufig benutzt worden, denn es sah ziemlich ramponiert aus. Das „Ding“ stand in der Ecke und wartete darauf, dass es wieder einmal seinen Zweck erfüllte. Lisette musste sich das Lachen verbeißen. Diese Sitte war doch wirklich leicht verrückt. „Wie lange gibt es den Big Cake denn schon in Bliss?“
    Mr Brown trank erst sein Glas leer, holte eine weitere Flasche des köstlichen Getränks und füllte beide Gläser nach, bevor er antwortete:
    „Zur Zeit meiner Großeltern hat es diesen Brauch schon gegeben. Seitdem findet auch der Heiratsmarkt in unserer kleinen Stadt statt. Die Farmer haben im Winter Zeit, und während der Festwochen löst eine Party die andere ab. Singles von nah und fern treffen sich hier und lernen sich kennen.“ Er machte eine Pause und sah Lisette abwägend an, als wollte er prüfen, ob seine Worte die Wirkung auch nicht verfehlt hätten. „Haben Sie das Kleid schon gesehen, das im Cake in einer Schachtel aufbewahrt wird und beim Auftritt getragen werden muss?“
    „Nein.“ Lisette hatte zwar einen flüchtigen Blick in den Cake geworfen und die Schachtel darin entdeckt, sie aber nicht geöffnet. Jetzt wurde sie neugierig und stand auf, um das nachzuholen.
    „Bringen Sie die Schachtel doch gleich mit an den Tisch,

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