Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)
wenn du deine Eltern besuchst, aber ich bestehe darauf, dass ich der Erste bin, dem du es sagst. Wann willst du fahren?“
Gina schluckte. „Ich weiß noch nicht genau.“
„Sag mir rechtzeitig Bescheid, dann lasse ich den Flug für dich buchen.“
Damit er seine eigenen Pläne schmieden kann, dachte sie bitter. Wahrscheinlich würde er dann sofort mit Dione verreisen. Oder ob er es sogar wagen würde, sie hierher, nach Buena Vista, zu bringen?
In dem Restaurant, in dem sie aßen und das für sein Essen berühmt war, verkehrten viele Filmstars. Schon auf dem Weg zu ihrem Tisch entdeckte Gina drei bekannte Gesichter.
Kaum, dass sie Platz genommen hatten, fiel ihr Blick auf Dione Richards. Auch wenn Ross ihr den Rücken zukehrte, war Gina sicher, dass er wusste, dass sie hier war. Wahrscheinlich ein blöder Zufall. Trotzdem war sie wütend, denn er hätte bei der Wahl dieses Lokals mit einem Treffen rechnen müssen. Dione aß mit ihrem Partner aus dem letzten Film.
Um dem eisblauen Blick ihrer Rivalin zu entgehen, vertiefte sich Gina in die Speisekarte. Aber als der Oberkellner an ihren Tisch trat, um eine Einladung auszusprechen, setzte ihr Herzschlag aus. Denn Mrs Dione Richards und Mr Mark Lester würden sich freuen, wenn Mr und Mrs Harlow sich zu ihnen setzten. Atemlos starrte Gina Ross an. Er drehte sich kurz um, grüßte die beiden Stars und lehnte dann höflich ab.
Sollte sie sich doch geirrt haben? Würde er eine Frau, für die er etwas empfand, so formvollendet abblitzen lassen? Höchstens, wenn Dione ihn dazu provoziert hatte. Vielleicht ärgerte es Ross, sie hier mit einem anderen Mann zu treffen.
Merkwürdigerweise verspürte sie einen ungemeinen Hunger. Amüsiert beobachtete Ross, mit welchem Appetit sie aß. Nach dem Kaffee verließen sie das Restaurant. Dione warf Gina zum Abschied einen hasserfüllten Blick zu.
Obwohl er keine Lust hatte, seinen Geburtstag zu feiern, organisierte Gina eine Überraschungsparty für Ross. Zu ihrer großen Erleichterung schien er sie zu genießen. Stolz führte er seinen männlichen Gästen ihr Geschenk vor, einen restaurierten Jaguar E-Type, und freute sich wie ein Junge, als sie den Oldtimer bewunderten.
Erst nachdem die Gäste fort waren, erzählte er ihr, dass er am nächsten Morgen nach New York fliegen müsse. „Verhandlungsprobleme“, sagte er.
„Musst du wirklich dabei sein?“, fragte sie.
„Ich fürchte, sonst platzt das Geschäft.“
„Wie lange wirst du fortbleiben?“
„Bis wir uns einig geworden sind. Ein paar Tage bestimmt, vielleicht auch länger.“
Im ersten Moment wollte sie ihm ihre Begleitung anbieten. Doch sie unterdrückte das Bedürfnis. Selbst wenn er zustimmte, konnte sie nicht mitfliegen – sie hatte Verpflichtungen.
„Wenn du dich in dem großen Haus verloren fühlst, bist du bestimmt bei meiner Mutter willkommen“, tröstete er sie.
„Ich werde hier bleiben.“ Auf keinen Fall sollte er glauben, ein paar Tage ohne ihn wären eine Katastrophe für sie.
Weil Gina wusste, wann er in New York landete, wartete sie am nächsten Nachmittag auf einen Anruf von ihm. Vergeblich. Deshalb nahm sie Elinors Einladung zum Abendessen gern an. In jedem Fall war das besser, als unruhig zu Hause zu hocken.
Elinor sah ihr sofort an der Nasenspitze an, was los war.
„Typisch Mann“, bemerkte sie. „Oliver war genauso. Einmal hat er mich zwei Tage warten lassen, bevor er sich gemeldet hat. Und dann war er ganz erstaunt, dass ich wütend war.“
Während sie den Kaffee auf der Terrasse einnahmen und Elinor erzählte, wie wohl sie sich in ihrem neuen Zuhause fühlte, rief Ross endlich an. Aber er wusste noch nicht, wie lange er bleiben musste. Im Moment war nicht an eine Rückkehr zu denken, denn der Verhandlungspartner hatte sich noch nicht bewegt. Immerhin versprach Ross, sie am Morgen wieder anzurufen.
„Vergiss den Zeitunterschied nicht“, erinnerte ihn Gina.
Zum ersten Mal seit ihrer Hochzeit musste sie allein schlafen. Prompt hatte sie eine unruhige Nacht und wachte schon um sieben völlig erschöpft auf. Als sie um kurz vor zehn das Haus verlassen musste, um zu einer Sitzung des Wohltätigkeitsvereins zu gehen, hatte Ross immer noch nicht angerufen. Einem Impuls folgend, rief sie die Nummer des Hotels an, die er ihr für den Notfall hinterlassen hatte, und erfuhr, dass er nicht erreichbar war. Offenbar hatte er seit gestern Abend nicht mehr an sie gedacht.
Nach der Sitzung hatte sie eine Nachricht von ihm in ihrer
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