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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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wird ja nicht ewig so unorganisiert sein. Und was soll ich dann machen?”
    “An anderen Projekten für mich arbeiten. Du hast doch gerade gesehen – es gibt immer etwas.”
    “Stimmt. Meine Antwort lautet trotzdem Nein.” Selbst wenn es diese starke Anziehungskraft zwischen ihnen nicht gäbe – Joel war der ausschlaggebende Grund dafür, dass sie nie auf einer längerfristigen Basis zusammen würden arbeiten können.
    Sam breitete in einer hilflosen Geste die Arme aus. “Ich weiß, manchmal kann es schwierig sein, mit mir auszukommen.”
    “Das ist die Untertreibung des Jahres! Als du mich gestern Morgen angebrüllt hast, konnte ich meinem Schimpfwortrepertoire so einiges hinzufügen.”
    “Ich weiß, ich bin schrecklich, wenn ich arbeite, aber ich habe dich gewarnt.”
    “Stimmt.” Schade nur, dass er sie nicht gewarnt hatte, welche Wirkung er auf sie ausüben würde. Auch wenn sie sich immer wieder daran erinnerte, dass er “das Biest” war, klopfte ihr Herz trotzdem zum Zerspringen, raste ihr Puls trotzdem, sobald er in ihre Nähe kam. “Aber ich bin nicht an einer festen Stelle interessiert.”
    “Wäre es nicht wesentlich einfacher, ein Baby mit einem regelmäßigen Einkommen aufzuziehen, anstatt ständig auf der Jagd nach irgendwelchen Beraterverträgen zu sein? Wobei es immer noch sehr fraglich ist, ob man den Vertrag tatsächlich auch bekommt.”
    Der Ärger half ihr. “Vielen Dank auch für dein Vertrauen in meine Fähigkeiten!”
    Ihr beißender Unmut verdutzte ihn. “Aber so meinte ich es doch gar nicht …”
    “Nein, du wolltest damit nur sagen, dass ich nicht in der Lage bin, für mich und meinen Sohn zu sorgen.”
    Sam fuhr sich unbeholfen durch das Haar, und es ärgerte Haley maßlos, dass sie sofort das Bedürfnis verspürte, ihm über den Kopf zu streichen und seine Haare wieder zu glätten. “Ich meinte doch nur, dass ein fester Job mit einem regelmäßigen Einkommen diese Aufgabe für dich einfacher machen würde. Das kannst du nicht bestreiten.” Er sah sie vorwurfsvoll an. “Und dann behauptest du, ich sei derjenige mit dem aufbrausenden Temperament.”
    “Entschuldige, ich wollte dich nicht so anfahren.” Natürlich hatte er recht mit der Festanstellung. Aber sie würde ihre Meinung nicht ändern. Vor allem nicht, da ihre Nervenenden in seiner Gegenwart ständig zu vibrieren begannen. “Wahrscheinlich bin ich einfach nur ein bisschen müde.”
    “Weil Joel dich die Nacht über wachgehalten hat?”
    Sie sah zerknirscht drein. Er hatte es also gehört. “Ich hoffe, wir haben dich nicht gestört.”
    “Nein, darum mach dir keine Sorgen. Durch die Kinder meiner Schwester weiß ich, dass man Babys eben nicht an- und ausschalten kann wie eine Maschine.”
    “Ja, leider.” Aber ihr Lächeln und der liebevolle Blick auf Joel entschärften die Bemerkung. “Andere Mütter haben mir gesagt, dass sich das mit dem ständigen Aufwachen in der Nacht in ein paar Monaten auswächst. Dafür wird er dann mit Lichtgeschwindigkeit durch die Gegend krabbeln, wobei Treppen wohl generell eine magische Anziehungskraft haben, wie man mir glaubhaft versicherte. Und wenn er erst zwei ist, wird er mit Wutanfällen aufwarten können, die die Grundmauern eines jeden Hauses erschüttern.”
    Sam zog eine Grimasse. “Sollte dich das aufmuntern?”
    Haley lächelte strahlend. “Du wirst es nicht glauben, aber das tut es. Es zeigt, dass Eltern sich auf einer andauernden, aufregenden Entdeckungsreise befinden. Jeden Tag gibt es ein neues Abenteuer, etwas Neues zu entdecken.”
    “Nun, diese Abenteuer werde ich wohl nicht erleben.”
    Sie war so in ihre Begeisterung versunken, dass sie für einen Moment vergessen hatte, dass Sam der Vater des Kindes in ihren Armen war, aber dieses Kind nicht in seinem Leben haben wollte. “Entschuldige, das muss langweilig für dich sein”, sagte sie kurz angebunden und legte Joel wieder in den Kinderwagen. Sofort fing er wieder lautstark an zu weinen.
    “Hier, lass mich.” Sam beugte sich vor und nahm Joel auf. Die Neuigkeit, sich plötzlich und zum ersten Mal auf männlichen Armen wiederzufinden, reichte aus, um Joels Schluchzer verstummen zu lassen. Joel patschte mit den kleinen Händchen auf Sams Wange und befühlte fasziniert die von Bartstoppeln raue Haut. Das Weinen hatte er darüber völlig vergessen.
    Haley wartete darauf, dass Sam ihr das Baby geben würde, doch er tat es nicht. “Du musst ihn nicht halten, wenn du nicht willst. Manchmal quengelt er

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