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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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habe dir nämlich noch einen anderen Vorschlag zu machen.”
    Sie konnte es in seinem Kopf arbeiten sehen. “Und der wäre?”
    “Heirate mich.”
    Haley erstarrte. Alles schien sich um sie zu drehen. Bilder, wie es wohl sein würde, mit Sam verheiratet zu sein, mit ihm Tisch und Bett zu teilen, schwirrten durch ihren Kopf. Er mochte nicht Joels leiblicher Vater sein, aber sie hatte genug gesehen, um zu wissen, dass er ein wundervoller Vater sein würde. Und ein wunderbarer Liebhaber.
    Sie verdrängte gerade die letzten Bilder energisch. “Dich heiraten? Bist du verrückt geworden?” War sie verrückt geworden, dass sie impulsiv Ja sagen wollte?
    “Es ist die logische Schlussfolgerung.” Er hörte sich eher an, als würde er einen Geschäftsplan entwickeln denn einen Heiratsantrag machen. “Ich weiß, ich kann keine Kinder zeugen, und deshalb habe ich mir geschworen, nie wieder zu heiraten. Aber du hast schon ein Kind, das du als dein eigenes ansiehst, ich würde dir also nicht die Chance rauben, Mutter zu sein.” Sein Ton wurde sanfter. “Ich weiß, wie du für Joel fühlst, und ich fange an, ebenso für ihn zu fühlen. Er wird der Sohn sein, den zu haben ich nie mehr zu hoffen gewagt hatte. Und du hast den Vater, den du dir so sehr für ihn wünschst.”
    Damit hatte er den Grund genannt, aus dem sie seinen Antrag ernsthaft überdenken würde. Schließlich war das auch der Grund, warum sie überhaupt hier war. Es ging nicht nur um das Materielle, sie wollte ihrem Baby eine Familie geben.
    Eine Familie. Auch sie wünschte sich nichts sehnlicher. Mit einem Vater, mit dem sie nie eine sonderlich innige Beziehung gehabt hatte, und einer Mutter und einem Stiefvater, die so versponnen waren und in ihrer eigenen Welt lebten, hatte Haley nie wirklich die tiefe Geborgenheit, Liebe und Wärme einer echten Familie kennengelernt, die andere Familien als so selbstverständlich hinnahmen.
    Sie war immer die Starke in ihrer Familie gewesen. Sie hatte Ellen bis zum Schluss gepflegt, sie hatte automatisch die Verantwortung für Joel übernommen. Keiner ihrer Eltern war je auf den Gedanken gekommen, ihr dabei zu helfen.
    Sie liebte Joel aus ganzem Herzen, und sich um ihn zu kümmern, machte ihr weiß Gott nichts aus, aber es wäre schön, auch selbst mal eine Schulter zum Ausweinen zu haben, jemanden zu haben, bei dem man sich Rat und Hilfe holen könnte, von dem man sich trösten lassen könnte.
    Fast schon lag ihr das “Ja” auf den Lippen, als ihr auffiel, wovon Sam bisher nicht gesprochen hatte: Liebe.
    Ja, er würde ein großartiger Liebhaber sein. Die Erfahrung am Nachmittag in dem Pavillon sagte ihr, dass es wunderbar zwischen ihnen sein würde. Allein bei der Erinnerung an das, was sich dort abgespielt hatte, beschleunigte ihren Puls. Aber reichte diese körperliche Anziehungskraft aus, um ein ganzes Leben miteinander zu verbringen?
    Doch noch bevor sie überhaupt etwas sagen konnte, meldete sich Joels weinerliche Stimme durch das Babyfon.
    “Geh besser zu ihm”, sagte Sam jetzt. “Versorg den Kleinen, und während dieser Zeit kannst du dir deine Antwort überlegen.”
    Es war seine Rücksichtnahme, die den Ausschlag gab. “Ich habe es mir bereits überlegt, Sam. Ja, ich werde dich heiraten, wenn du die Zeit für gekommen hältst.”

8. KAPITEL
    Miranda schwelgte in Begeisterung, als sie die große Neuigkeit hörte. “Oh, einer meiner Kunden ist mit einem Modedesigner verwandt.” Sie sprach geradezu ehrfurchtsvoll den Namen in den Telefonhörer. “Er kann ihn bestimmt überreden, dir ein Hochzeitskleid zu entwerfen. Ich bin ganz sicher, es wird ein Traum werden.”
    Haley begann, mit ihrem schnurlosen Telefon nervös auf und ab zu gehen. “Miranda, es soll nur eine kleine Trauung im engsten Kreis werden, nur Familie und ein paar Freunde. Und Sams Agent ist sein Trauzeuge. Ich brauche also keinen Traum von einem Kleid für die Hochzeit.” Schön wäre es natürlich schon, aber das würde den Rahmen der fast geschäftlichen Abmachung, die Sam und sie getroffen hatten, sprengen.
    Miranda entging der enttäuschte Ton nicht, auch wenn Haley sich Mühe gegeben hatte. “Das hört sich aber nicht sehr romantisch an”, argwöhnte sie.
    “Das ist es auch nicht zwischen Sam und mir.”
    “Aber du liebst ihn doch, oder?”
    Haley antwortete nicht, aber sie wusste, ihr Schweigen sagte mehr als alle Worte.
    “Oh, Haley, du liebst ihn. Ich kann hören, wie du nach Luft geschnappt hast.”
    “Vielleicht bin ich ja

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