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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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Schläfe kratzte.
    Jenna fragte sich, ob er dort das schnelle Pochen spüren konnte und ob ihr Duft ihn ebenso verzauberte wie der seine sie. Er roch aufregend und männlich.
    Als die Musik rasanter wurde und sich andere Paare voneinander lösten, ließ Marcus sie nicht gehen. “Soll ich dich nach Hause bringen?”, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Panik ergriff sie. Sie machte sich von ihm los und wagte es nicht, ihn anzusehen. “Wenn du genug von der Party hast, wäre es nett, wenn du mich in deinem Auto mitnehmen würdest.”
    Feigling, höhnte eine leise Stimme in ihr. Sie versuchte, nicht darauf zu hören.
    “Gut”, erwiderte Marcus, dessen Stimme nun etwas verärgert klang. Als sie endlich einen Blick zu ihm hochwarf, sah er angespannt und verkrampft aus.
    Draußen war es kühl geworden. Jenna trug nur ein dünnes Kleid und schlug die Arme um sich, als sie zum Auto eilten.
    “Hast du keine Jacke mitgebracht?”, fragte er.
    “Ich dachte nicht, dass es so kalt werden würde. Aber im Wagen ist es ja wärmer.”
    Die Fahrt dauerte nur zehn Minuten, und sie wechselten währenddessen kein Wort miteinander. Marcus brachte sie zur Wohnungstür.
    Als sie aufgesperrt hatte, folgte er ihr in die dunkle Diele. Sie machte das Licht an. “Es ist schon spät”, sagte sie.
    “Nicht zu spät.” Als sie sich von ihm entfernen wollte, hielt er sie zurück und brachte sie dazu, sich ihm zuzuwenden. “Wovor hast du Angst?”
    “Ich habe keine Angst.”
    Er lachte leise. “Das hast du auch immer gesagt, wenn Dean irgendeinen dummen, gefährlichen Streich vorgeschlagen hat. Erstaunlich, dass du die Kindheit überhaupt überlebt hast.” Sie schaute starr auf seinen Hemdkragen.
    “Sieh mich an, Jenna.”
    Mit pochendem Herzen sah sie auf. Seine Augen wirkten ruhig und streng.
    Sie schluckte, und als sie sprach, klang ihre Stimme heiser. “Was willst du, Marcus?”
    Er lächelte ironisch. “Wenn du wirklich erwachsen und kein kleines Mädchen mehr bist, dann solltest du das doch wissen.”
    Sie spürte, wie sich bei dieser Herausforderung ihre Augen weiteten. Aber sie traute ihren Reaktionen bei Marcus nicht. Alles war so neu und so verwirrend. So unwirklich. “Eine Frau, die jahrelang einen Mann geliebt hat, kann das nicht innerhalb weniger Wochen ablegen, selbst wenn sie … wenn sie jemand anderen begehrt.” Sie konnte es genauso gut zugeben. Er wusste es wahrscheinlich sowieso schon lange.
    “Begehren?” Sein Tonfall klang plötzlich seltsam. “So nennst du das also?”
    “Du bist ein attraktiver Mann, Marcus.”
    “Danke. Aber wieso habe ich das Gefühl, dass du gleich noch ein
aber
hinterherschicken wirst?”
    Es fiel ihr sehr schwer, ihre verworrenen Empfindungen aus körperlicher Anziehung und emotionaler Ablehnung in Worte zu fassen. “Du bist für mich immer wie ein älterer Bruder gewesen.”
    “Ich bin aber nicht dein Bruder!”
    Genau das beunruhigte sie.
    Bis vor kurzem hatte Jenna gewusst, welchen Platz jeder der Crossans in ihrem Leben innehielt. Seitdem Dean allerdings Callie nach Hause gebracht hatte, waren alle diese Beziehungen verändert worden. Jenna besaß nicht mehr die Bedeutung in Deans Herzen, wie sie das immer geglaubt hatte. Katie wurde eine enge Freundin ihrer zukünftigen Schwägerin, sodass sich Jenna manchmal ausgeschlossen fühlte. Sie war dabei, sich aus dem Kreis der Familie Crossan ein wenig zurückzuziehen. Und da wollte Marcus nun ihr Liebhaber werden …
    “Alles ändert sich momentan”, murmelte sie. Sie wollte nicht zugeben, wie sehr es ihr Angst einjagte und sie an die schwierigen Jahre ihrer Kindheit erinnerte, als plötzlich Menschen aus ihrem Leben verschwunden waren oder sich von ihr abgewandt hatten.
    “So ist das Leben eben, Jenna”, erwiderte Marcus. “Die Dinge ändern sich. Du kannst dich nicht wie eine einsame Prinzessin in einen Elfenbeinturm einsperren. Die Menschen lassen ihre Vergangenheit hinter sich und wagen es, sich auf neue Beziehungen einzulassen – auf neue Liebe.”
    “Aber ich will nicht …”
    “Doch, das willst du!” Er trat einen Schritt auf sie zu, und sie wich ihm automatisch aus. Plötzlich stieß sie mit dem Rücken gegen die Wand. Marcus stützte die Hände so ab, dass Jenna zwischen seinen Armen gefangen war. “Du
willst
es”, wiederholte er. “Du hast es gerade zugegeben.”
    “Treib mich nicht in die Enge, Marcus.”
    Er berührte sie nicht. “Ich versuche, dich wachzurütteln, Dornröschen. Ich kämpfe mich durch die

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