JULIA EXTRA BAND 0261
Darüber bist du doch sicher glücklich.“
Offenbar hatte er ihren Job übernommen!
Sie streckte ihren Rücken durch und holte tief Luft.
„Mir ist davon noch nichts bekannt“, erwiderte sie und fuhr dann fort: „Max, zwei Jahre haben Sie keine Interviews gegeben. Dafür hat sicher jeder Verständnis. Ich denke, unsere Zuschauer haben damals die Ereignisse verfolgt. Wir sind gespannt …“
„Abby!“, warnte er sie. Er schien ganz ruhig zu bleiben, aber sie sah doch, dass er die Armlehnen seines Sessels fester umklammerte.
Unbeirrt fuhr sie fort: „Aber das alles liegt ja nun zwei Jahre zurück. Wir würden doch gern hören, warum …“
„Abby, Darling!“, fiel er ihr ins Wort. „Du willst doch nicht, dass ich allen erzähle, wieso ich in deiner Show auftrete? Ich kann den Zuschauern doch wohl kaum erklären, dass ich hier bin, weil ich mit dir ins Bett gehe und dir deshalb schwerlich einen Wunsch abschlagen kann.“
11. KAPITEL
„Ach ja, Monty. Und das war der Moment, in dem ich ihn geohrfeigt habe!“
Abby seufzte. „Wie soll ich mich je wieder in der Öffentlichkeit sehen lassen! Was werden meine Freunde sagen! Wie kann ich meinen Eltern je wieder in die Augen blicken? Das alles war so peinlich! Und dann die vielen Zuschauer vor den Fernsehern, Monty!“, klagte Abby und schlug die Hände vor das Gesicht.
Wie hatte Max ihr das antun können!
Andererseits musste sie sich ehrlicherweise eingestehen, dass sie ihn in eine ziemlich brenzlige Lage hatte bringen wollen. Dagegen hatte er sich irgendwie wehren wollen …
Der Unterschied ist: Er hätte es verdient gehabt!, sagte sich Abby.
Dabei hätte sie ihn gar nicht nach Kate gefragt. Sie und die Kinder hätte sie aus dem Spiel gelassen. Auf Max war sie böse. Durch ihn fühlte sie sich gedemütigt. Da nützten alle seine Liebesschwüre nichts.
Sie war am Ende. Mit der Karriere und mit ihrem Privatleben. Ob sich irgendwo auf der Welt ein Eckchen für sie fand, wo sie sich noch blicken lassen konnte? Vielleicht sollte sie nach Bolivien auswandern?
Jemand klopfte laut an ihre Tür. Das war wohl derjenige, der immer wieder bei ihr angerufen und dann vorhin immer wieder auf die Türklingel gedrückt hatte. Derjenige hatte es scheinbar geschafft, ins Haus zu kommen. Nun stand er vor ihrer Wohnungstür und rief ihren Namen.
War das nicht die Stimme von Max? Abby hielt sich einfach die Ohren zu. Irgendwann würde er schon begreifen, dass sie nicht zu Hause oder in der Lage war, ihm die Tür zu öffnen.
Auf einmal öffnete sich die Badezimmertür. Da stand Max! Er war völlig aus dem Häuschen. Irgendwie hatte er sich Zutritt zu ihrer Wohnung verschafft. Starr vor Schreck ließ Abby ihre Ohren los.
Bei ihrem Anblick sagte er erleichtert: „Gott sei Dank! Alles ist in Ordnung!“
„Raus mit dir!“, fuhr sie ihn an und ließ sich tiefer ins Wasser sinken, damit der Badeschaum ihre Blöße bedeckte. Dabei hatte er sie ja schon nackt gesehen. Aber damals hatte sie ja auch daran geglaubt, dass sie beide zueinanderfinden würden. Dies hier war einfach ein brutaler Übergriff.
Er kam näher. „Wir müssen miteinander reden, Abby!“
„Ich brauche das nicht! Dreh dich einfach um und geh. Und komm niemals zurück.“
Er wurde bleich. „Abby, bitte lass mich erklären …“
„Entschuldige mal.“ Sie setzte sich wieder hin, passte aber auf, dass die letzten Schauminseln ihre Blöße dabei bedeckten. „Du hast mich auf eine unglaubliche Weise bloßgestellt, und du wagst es, mich um etwas zu bitten?“ Sie sah ihn böse an. „Verschwinde, Max! Und komm niemals wieder!“
Er schüttelte den Kopf. „Ich verstehe dich, Abby. Aus deiner Sicht sieht das alles anders aus. Aber glaub mir, ich wollte dichnicht beleidigen.“
„Ach, wirklich?“, meinte sie ironisch. „Komisch, aber genau das hast du getan.“ Jetzt kamen ihr die Tränen. „Meine Eltern haben auch vor dem Fernseher gesessen.“
Das war eine Horrorvorstellung. Wie fanden sie das wohl, dass ihre Tochter in der Öffentlichkeit so bloßgestellt worden war?
„Komm nicht näher!“, warnte sie ihn. Dann sah sie auf einmal, dass er etwas in der Hand hielt. Es war eine Videokassette.
„Das ist die Aufzeichnung der ganzen Show.“
„Die brauche ich wohl kaum, Max. Die ist für immer in meinem Kopf gespeichert.“
„Ich sagte, es ist eine Aufzeichnung der ganzen Show. Du musst sie dir ansehen“, beharrte er.
„Was redest du für einen Unsinn“, meinte sie verächtlich. „Ich
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