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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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Ihnen versichern, dass Ihre Bedenken, das Projekt in Ihrem Krankenhaus zu testen, vollkommen unbegründet sind.“
    Nell wies auf ihr Team Freiwilliger, das in der ersten Reihe saß. „Sie können allen Mitgliedern meines Teams jederzeit Fragen stellen, um sich näher über ihre Arbeit zu informieren. Die meisten unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter sind pensionierte Ärzte und Ärztinnen oder üben immer noch einen medizinischen Beruf aus.“ Das war ihr Trumpf, ihr Ass im Ärmel.
    „Dem Vorschlag komme ich gerne nach. Und danach unterhalten wir beide uns noch einmal“, erklärte Luca Barbaro.
    Nell verbeugte sich, und das Publikum brach in stürmischenApplaus aus. Erfreut sortierte sie ihre Unterlagen und zögerte so die Begegnung mit Barbaro noch ein wenig heraus. Der jedoch wartete bereits am Treppenabgang auf sie.
    „Hallo Nell. Willkommen in Venedig.“
    „Danke.“ Ihr Herz klopfte so heftig, dass sie kaum atmen konnte. Sie war sich nicht sicher, warum er sie während des Vortrags angegriffen hatte. „Es ist lange her.“ Sie sollte nicht zulassen, dass ihr Gespräch privat wurde. Sie war schließlich nicht ohne Grund in Venedig. Dass sie mit Barbaros Klinik zusammenarbeiten konnten, war elementar wichtig für den Erfolg ihres Programms in ganz Venedig.
    Leider half es da wenig, dass seine Wirkung auf sie nicht nachgelassen hatte. Im Gegenteil. Allein seine Gegenwart bewirkte, dass sie um jeden klaren Gedanken ringen musste. Alles an ihm war irgendwie männlich, warm, gefährlich …
    „Na, dann erzählen Sie mal. Warum glauben Sie, dass Venedig auf Ihre Dienste angewiesen ist?“
    Weder Zeit noch Ort waren angebracht für ein effektives Gespräch. „Was halten Sie davon, wenn wir einen Termin ausmachen, an dem ich alle Ihre Fragen beantworten und Sie sicherlich von unserem Anliegen überzeugen kann?“
    „Vielleicht …“
    Die Art, wie er sie ansah, gefiel Nell überhaupt nicht. Seine Augen wurden noch dunkler … vor Amüsement? Sie hielt seinem Blick stand, um ihre innere Stärke zu prüfen.
    Er war selbstsicherer als damals, seine Augen waren von Lachfältchen umspielt, und sein Haar war kurz geschnitten. Sein Mund war bestimmter, seine Lippen noch sinnlicher als damals. Er war ungeheuer attraktiv.
    „Wie finanzieren Sie Ihr Projekt?“, fragte er geradeheraus.
    Nell kniff die Augen zusammen. „Vorwiegend durch Spenden. Wir sind ein als gemeinnützig eingetragener Verein.“ Hier stockte sie. Sie würde ihm nicht sagen, dass der größte Teil mit dem Geld finanziert wurde, das ihr das Krankenhaus wegen des Behandlungsfehlers an Jake ausbezahlt hatte.
    „Ich bin nicht hier, um Gelder aufzutreiben, Signor Barbaro. Wir wollen den örtlichen Krankenhäusern unsere Dienste erklären und streben eine Zusammenarbeit an. Und ich darf Sie daran erinnern, dass es sich hier nicht um meine Selbstverwirklichung handelt, ebenso wenig wie um Ihre. Wir sind hier, um Menschen zu helfen, die uns brauchen, und zwar meine Hilfeebenso sehr wie die Ihre.“
    „So wie ich das sehe, helfe ich Menschen allein dadurch, dass ich meinen Job tue.“
    Gut zu wissen, dass sein Ego intakt war. „Aber jetzt bietet sich uns die Möglichkeit, zusammen etwas auf die Beine zu stellen …“ Sie brach abrupt ab. Ihre Argumentation hatte in diesem Fall etwas eindeutig Zweideutiges.
    „Zusammen?“, echote Luca prompt ironisch.
    „Ja, wir sollten für einige Zeit zusammenarbeiten, wenn Sie uns erlauben, unser Pilotprojekt in Ihrem Krankenhaus zu installieren. Haben Sie noch weitere Fragen?“
    „Nur eine. Seit wann tragen Sie feminine Kleidung?“
    Es versetzte ihr einen Stoß, dass er ihre äußere Erscheinung überhaupt bemerkt hatte. Als sie nicht antwortete, drehte er sich um und ging davon.
    „Ich meinte sinnvolle Fragen.“
    Er sah über seine Schulter und bedachte sie mit einem Lächeln. „Ich glaube nicht.“
    „Gut“, gab sie schnippisch zurück.
    „Aber ich werde mir ein paar Fragen einfallen lassen, bis wir uns bei unserem privaten Treffen wiedersehen, nur wir beide.“
    Nell wusste nicht, ob sie erleichtert sein sollte oder nicht, als er endlich ging.
    Sie rührte sich nicht, bis er in der Menge verschwunden war. Dann erst atmete sie geräuschvoll aus. Sie ließ sich in einen Stuhl fallen, als sie in die Garderobe trat.
    „Wer war das?“ In Mariannas Stimme klangen Besorgnis und Neugier gleichermaßen mit.
    Nell zuckte die Achseln.
    Molly bot eine willkommene Ablenkung. Die Kleine warf sich ihr an den Hals.

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