JULIA EXTRA BAND 0263
hatte er nicht einmal gewusst, dass diese Worte ständig in seinem Herzen schlugen und danach flehten, herausgelassen zu werden. Bis zu dem Moment, da Maggie ihn im Ballsaal angesehen und er die bedingungslose Liebe, die nichts erwartete und nichts verlangte, in ihren Augen erkannt hatte.
Liebe hatte er immer für eine Illusion gehalten, für eine Schwäche, der man sich nicht ergeben durfte. Doch jetzt verstand er.
Eine Liebe, wie Maggie sie ihm entgegenbrachte, war nichtschwach, im Gegenteil. Man brauchte Mut und Stärke, um so zu lieben.
„Vor sechs Jahren habe ich dich bereits geliebt, aber ich war zu dumm, um es zu erkennen.“
Ruckartig setzte sie sich auf, das Laken vor die Brust gepresst. „Was?“
„Du hast mein Leben perfekt gemacht, und ich nahm es als Selbstverständlichkeit hin. Ich war wütend und verärgert über deine Zurückweisung, als ich Liana kennenlernte. Ich gebe zu, ihre Schönheit hat mich geblendet. Aber ich wollte auch unsere Freundschaft erhalten, ich wollte das Beste aus beiden Welten. Damals war ich nicht reif genug, um zu erkennen, dass das, was ich für Liana empfand, nichts mit Liebe zu tun hatte.“
„Hatte es nicht?“
„Nein. Ich liebte dich. Wie hätte ich da eine andere Frau lieben können? Vielleicht spürte Liana, dass meine Gefühle für sie nicht waren, was sie hätten sein müssen. Vielleicht verbrachte sie deshalb so viel Zeit allein, vielleicht zog sie sich deshalb von unserer Familie zurück. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es nicht sie war, die ich vermisste, sondern du.“
„Ich …“ Ihre Stimme erstarb, sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
„In jener ersten Nacht, als ich zu dir ins Bett kam … Es war wie der wahr gewordene Traum meines Unterbewusstseins. Ich kann meine Handlungen bis heute nicht erklären, außer, dass ich dich endlich da hatte, wo ich dich all die Jahre hatte haben wollen, und gewillt war, alles zu tun, dich dort zu halten.“
„Ich verstehe nicht … Du hast doch immer behauptet, dass du mich nicht liebst.“
„Ich war noch immer dumm. Sechs Jahre haben wohl nicht gereicht, um mich etwas zu lehren.“
„Wann ist es dir dann klar geworden?“
„Ich glaube, als du mit Therese in Nassau warst. Ich habe dich schrecklich vermisst. Als Claudio mich fragte, ob ich dich um der Kinder willen heirate, antwortete ich ihm spontan, dass ich dich um meiner selbst willen zur Frau will. Und da verstand ich. Dennoch gelang es mir nicht, die passenden Worte für dieses Gefühl zu finden. Bis heute Abend. Du hast mich angelächelt, und ich wollte dich nur noch packen und hier herauftragen und dich lieben, bis du vor Leidenschaft vergehst.“
Sie sah ihn forschend an. „Das ist Lust, nicht Liebe.“
„Lust, Leidenschaft … das gehört mit zur Liebe. Für einen Mann ist es einfacher zu verstehen. Die Gefühle sind da komplizierter.“
„Und du spürst diese Gefühle?“
„So stark, dass ich sterbe, wenn du mich verlässt.“
Tränen des Glücks traten in ihre Augen. „Ich werde dich nicht verlassen.“
„Und ich werde dich auf immer halten.“ Liebevoll besiegelte er sein Versprechen mit einem Kuss.
Maggie schmiegte sich an ihn und erwiderte den Kuss mit der Leidenschaft und Hingabe, die sie für Tomasso empfand. Sie gab sich ihm hin, ganz und gar und bedingungslos.
„Ich liebe dich“, flüsterte er ergriffen.
„Ich liebe dich auch“, erwiderte sie leise.
Und in diesem Moment wusste er es. Diese Frau war es, die ihn erst zu einem ganzen Wesen machte, und er würde sein Lebtag dem Schicksal danken, das sie zu ihm gebracht hatte, und ihr zeigen, wie sehr er sie liebte.
– ENDE –
Lilian Darcy
Sommerliebe in der Toskana
E ine Affäre mit dem eleganten Italiener Gino di Bartoli ist das Letzte, was Roxanna will, als sie heimlich die Rolle ihrer Zwillingsschwester übernimmt. Alle Notlügen, die sie ihm erzählt hat, würden dann auffliegen. Aber Gino macht es ihr schwer, ihm zu widerstehen. Seine zärtlichen Blicke, die zufälligen Berührungen und sein verführerisches Angebot, seine Geliebte zu werden, lassen Roxannas Herz schneller schlagen. Es gibt nur eine Lösung: Sie entschließt sich, Ginos traumhaften Landsitz in der Toskana zu verlassen …
1. KAPITEL
„Habe ich dich richtig verstanden, Mom?“, fragte Roxanna. „Sie saß ganze zwei Tage in ihrem Hotelzimmer fest, bis du kamst, weil ihre Angst zu groß war, den Raum alleine zu verlassen?“
„Das Ganze wird ihre Karriere ruinieren, Rox!“,
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