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JULIA EXTRA BAND 0263

JULIA EXTRA BAND 0263

Titel: JULIA EXTRA BAND 0263 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHRYN ROSS LUCY GORDON LILIAN DARCY
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nötig! Wirklich nicht. Ich brauche kein eigenes Büro“, erklärte Rox vehement. „Mein Schlafzimmer ist riesig. Es wäre sogar viel praktischer, wenn ich alle Unterlagen dorthin bringe, denn jetzt, wo ich mich mit meiner …“ Sie hielt abrupt inne.
    Es war besser, wenn sie nichts ausplauderte. Bis jetzt wusste nur Gino, dass sie nicht die wahre Gartenexpertin war.
    „Weil ich manchmal noch nachts arbeite oder am frühen Morgen“, sagte sie stattdessen, „und ich möchte niemanden stören, indem ich zu ungewöhnlicher Stunde hinuntergehe.“
    „Ja, das Sonnenzimmer ist viel besser“, stimmte Maria endlich überzeugt zu. „Näher an der Küche. Leichter für mich. Wir könnten die Flügeltüren öffnen, wenn es warm wird und ein Picknick-Lunch auf der Terrasse einnehmen. Pia könnte ein anderes Kind zum Dinner einladen, das wäre auch viel entspannter. Der Arzt hier im Dorf hat eine nette kleine Tochter.Sie haben recht, Dr. Madison. Wir könnten das arrangieren. All das Getue um die Wutanfälle der Kleinen, wo sie doch eigentlich nur …“ Sie seufzte, schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf.
    Rox nickte verständnisvoll. Keine weitere Diskussion nötig. Sie stimmten vollkommen überein, wie man ein kreatives Kind nicht erzog. „Ich werde das Zimmer sofort ausräumen, Maria“, sagte sie, denn sie wollte das schon vor dem Dinner erledigt haben.
    Maria nickte. „Ich helfe Ihnen.“
    Und Rox wusste, es war sowohl ein Zeichen der Zustimmung als auch ein Hilfsangebot. Später am Abend packte sie den Rest ihrer eigenen Kleidung aus und nutzte den leeren Koffer, um Sachen von Rowena hineinzutun, die sie keinesfalls anziehen würde.
    Sie durfte im Palazzo di Bartoli bleiben, und sie würde dafür sorgen, dass es funktionierte.
    Der Frühling war endlich gekommen.
    Gino konnte es in der Luft riechen, im Licht sehen und am Gesang der Vögel hören. Er saß an seinem Schreibtisch, der Rücken steif, weil er bereits seit sechs Uhr ohne Pause den ganzen Morgen durcharbeitete. Sogar das Frühstück hatte er hier drin eingenommen.
    Jetzt stand er auf, trat ans Fenster und streckte sich. Er trug ein schwarzes T-Shirt und eine bequeme alte Jeans, die sich seinen Bewegungen sofort anpasste. Es war beinahe elf, doch er hatte von der ganzen Aktivität um ihn herum kaum etwas mitbekommen, weil er ständig am Telefon gewesen war.
    Seit etwas über zwei Wochen war er nun schon mit Pia und Roxanna im Palazzo. Er hatte sich einen groben Tagesrhythmus angewöhnt, den er sehr mochte. Pia war immer sehr früh wach, also stand er mit ihr um sechs Uhr morgens auf, und zu dieser Tageszeit war sie vollkommen zufrieden damit, gut anderthalb Stunden neben ihm in seinem Büro zu „arbeiten“, indem sie malte oder Fotos aus Zeitschriften ausschnitt und dabei kaum mehr als ein oder zwei Sätze sprach. Innerlich gestand er sich ein, dass er diese ruhigen gemeinsamen Stunden immer mehr genoss.
    Etwa gegen halb acht aßen sie Frühstück, und danach übergaber die Kleine Maria oder Roxanna für den Rest des Morgens. Beim Lunch sah er sie wieder und dann erst wieder um fünf, wenn er normalerweise aus seinem Arbeitszimmer auftauchte und sie bei ihrem Klavierunterricht war. Pia bekam jetzt jeden Tag eine Stunde. Er hörte gerne zu, aber er wollte nicht, dass Roxanna oder Pia wussten, was er tat, also verharrte er immer ein paar Minuten draußen an der Tür.
    Die meisten Mahlzeiten nahmen sie nun im Sonnenzimmer ein, und wenn nicht, dann aßen sie in der Küche. Wenn er ehrlich war, so waren die Mahlzeiten jetzt viel entspannter. Das Dinner war sein Lieblingsessen. Es erinnerte ihn an die Sommerabende in seiner Kindheit, wenn Cousinen, Cousins, andere Verwandte und Freunde der Familie zu Besuch kamen, man dem Hauspersonal für den Rest des Abends frei gab und niemand sich um Formalitäten kümmerte.
    Solche Ereignisse hatten nach dem Tod seiner Eltern kaum noch stattgefunden, aber ein wenig von dieser vergangenen Stimmung erlebte er, wenn er sich mit Roxanna bei den Mahlzeiten unterhielt.
    Und wenn er manchmal den Verdacht hegte, dass sie es absichtlich vermied, zu viel Zeit in seiner Gegenwart zu verbringen, vor allem wenn sie allein waren … nun … so hielt es ihn zumindest davon ab, diesen dummen Kuss zu wiederholen, mit dem er sie vor zwei Wochen in die Falle hatte locken wollen. Er sollte ihrer Strategie also dankbar sein.
    Er war ihr auch aus anderen Gründen dankbar.
    Pia hatte seit dem letzten Donnerstagabend keinen

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