JULIA EXTRA BAND 0263
und ihrem Traum. Das Bedürfnis, geliebt zu werden, zu jemandem zu gehören, hallte wie ein stummes Echo durch ihren Körper. Die Leere, die sie seit dem Tod ihrer Eltern quälte, und der Wunsch nach einer Familie verlangten danach, erfüllt zu werden. Nur dieses eine Mal und nur mit diesem Mann.
Als sie seine Hand zwischen ihren Schenkeln spürte, wehrte sie sich nicht. Als seine Lippen die aufgerichteten Knospen ihrer Brust umschlossen, protestierte sie nicht. Als er ihre Beine auseinanderdrängte, ließ sie es geschehen. Und da sie nicht wusste, was sie tun sollte, tat sie nichts. Ihn schien es nicht zu stören … Im Gegenteil, er war erregt, und seine Leidenschaft ließ sie sich begehrenswert fühlen, auch wenn sie wusste, dass sie es nicht war.
Er hob den Kopf. „Willst du mich, Maggie?“
„Ja. Ja, so sehr …“
Ein triumphierender Ausdruck trat auf seine Miene, und dann drang er in sie ein.
Schmerz erfüllte sie, so überraschend, dass sie einen kleinen Schrei ausstieß. Doch schon hatte er ihren Mund wieder gierig in Besitz genommen, während er sich schneller und schneller in ihr bewegte. Kleine Flammen der Lust leckten in ihrem Innersten auf, doch sie konnten den Schmerz nicht besänftigen. Tränen rannen über ihre Wangen, während sie Toms Küsse erwiderte.
Zumindest dieser Teil war schön.
Dann erschauerte Tom mit einem tiefen Stöhnen und sackte auf ihr zusammen, bedeckte sie schwer mit seinem Gewicht.
Jetzt tat es nicht mehr so weh, aber das Gefühl, um etwas Wertvolles gebracht worden zu sein, nagte an ihr, so als hätte ein wunderbares Versprechen sich von jetzt auf gleich verflüchtigt. Nicht zu fassen, dass sie sechsundzwanzig Jahre gewartet hatte, um das zu erleben.
Außerdem konnte sie mit seinem Gewicht auf sich kaum atmen. Sie drückte mit beiden Händen gegen seine Schultern. „Tom? Bitte, geh runter von mir.“
Er rollte sich auf die Seite. „Ich bin zu schwer für dich.“ Er lallte, als hätte er zu viel getrunken. Dann griff er nach ihr, zog sie zu sich heran und war in der nächsten Sekunde eingeschlafen. Einfach so.
Da hatte er sie entjungfert, sie zur Frau gemacht und schlief dann ein, ohne auch nur mit einem einzigen Wort zu erklären, wie, zum Teufel, er in ihr Bett gekommen war!
4. KAPITEL
Maggie blieb unbeweglich liegen. Für Stunden, für Minuten … sie hätte es nicht sagen können. Sie stand zu sehr unter Schock, um ein Gefühl für Zeit zu haben.
Sie hatte gerade mit Tom Prince geschlafen! Sie konnte nicht begreifen, dass er tatsächlich hier war. Dass sie ihm Freiheitenerlaubt hatte, die sie keinem Mann vor ihm erlaubt hatte.
Wie war er überhaupt in ihr Bett gekommen? Nein, nicht ihr Bett, sondern das ihres Arbeitgebers. Waren die beiden Männer etwa Freunde? Wie war Tom ins Haus gelangt? Und noch wichtiger … war er noch verheiratet? Er hatte es abgestritten, aber konnte sie ihm glauben? Seit Jahren hatte sie ihn nicht gesehen. Änderten Menschen sich nicht mit der Zeit?
Tom Prince wäre zu ehrenhaft gewesen, um sich als verheirateter Mann so zu verhalten. War er das immer noch?
Himmel … vielleicht hatte er sie ja für Liana gehalten! Aber nein, er hatte sie „kleine Maggie“ genannt, wie früher.
Eine Welle der Übelkeit überrollte sie bei dem Gedanken, möglicherweise mit einem verheirateten Mann geschlafen zu haben. Maggie kletterte aus dem Bett, um dem Ort ihres Sündenfalls zu entkommen.
Der Prinz würde sie auf der Stelle feuern, sobald er herausfand, dass sie mit einem seiner Freunde geschlafen hatte. Sie würde die Kinder allein lassen müssen … Bei dem Gedanken daran zog Maggies Herz sich schmerzvoll zusammen. Sie wollte die Kinder nicht verlassen, sie brauchten sie doch. Was hatte sie nur getan?
Taumelnd flüchtete sie sich in das angrenzende Bad, ließ die Wanne volllaufen und glitt in das warme Wasser. Sie musste unbedingt versuchen, mit der Situation klarzukommen.
Absolut bizarr, dass ausgerechnet in der Nacht, in der sie beschloss, im Bett ihres Arbeitgebers zu schlafen, besagter Arbeitgeber einen Freund ins Haus einlud. Und dass es sich bei dem Freund auch noch um den einzigen Mann auf der Welt handelte, dem sie solche Intimitäten erlauben würde. Sie erinnerte sich schwach an seine Frage, ob es sicher sei. Bei ihm war sie immer sicher. Denn er war ihr Traumliebhaber – im wahrsten Sinne des Wortes. Er kam in ihren Träumen zu ihr.
Wieso waren der Prinz und Tom Prince Freunde? Oder, Moment mal …
Ein kalter Schauer rann
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