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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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sich über ihr Verhalten aufzuregen. Über mein Fehlverhalten, verbesserte sie sich und stimmte mit ein: „Ja, lassen Sie sich die Zukunft vorhersagen. Das macht Spaß!“
    „Ich will nicht …“
    „Charles!“, fuhr ihn die alte Frau barsch an. „Los, kommen Sie schon. Ich habe schließlich nicht den ganzen Tag Zeit.“
    Laurel und Charles blickten sich überrascht an.
    „Bitte, Daddy“, drängte Penny noch einmal, die gar nicht zu bemerken schien, wie unwohl ihm bei der Sache war. „Sie weiß ja sogar, wie du heißt!“
    Es war interessant, Charles Gray in einer Situation zu beobachten, in der er sich unwohl fühlte. Er war kein Mann, der viel von Hellseherinnen oder Wahrsagerinnen hielt, dafür war er viel zu rational. Das wusste Laurel bereits, obwohl sie ihn erst seit relativ kurzer Zeit kannte.
    Eigentlich hatte sie ihn auch immer als „die Ruhe selbst“ erlebt, doch jetzt schien er sich tatsächlich unbehaglich zu fühlen. Aber offenbar verbot ihm sein Stolz, sich der Situation zu entziehen.
    „Zeigen Sie mir Ihre Hand“, sagte die Wahrsagerin und fing sofort an, die Linien auf der Handfläche zu begutachten. „Oh … Sie haben großes Glück gehabt“, stellte sie fest. „Sie haben überlebt.“
    Skeptisch blickte Charles sie an, doch sein Misstrauen schiender alten Frau nichts auszumachen. Unbekümmert fuhr sie fort: „Aber in der Liebe haben Sie kein so großes Glück gehabt, stimmt’s?“
    Plötzlich runzelte sie die Stirn und schloss einen Moment lang seine Hand, um die Finger zu betrachten. Dann sah sie wieder die Handfläche an. „Sie waren noch nie verliebt?“ Überrascht blickte sie ihm ins Gesicht. „Wie kann das sein?“
    Ja, wie konnte das sein? Immerhin war Charles verheiratet gewesen. Das Ergebnis seiner Ehe, Penny, stand nicht einmal einen Meter von ihm entfernt.
    „Aber Sie werden es bald sein“, lauteten die nächsten rätselhaften Worte der Wahrsagerin.
    Bisher war das Ganze lustig und unterhaltsam gewesen, doch Laurel wollte nicht, dass Penny noch mehr derartigen Unsinn hörte, wie den, dass ihre Eltern nicht ineinander verliebt gewesen seien. Ob das nun stimmte oder nicht, über so etwas sollte sich ein Kind keine Gedanken machen.
    Sie wollte gerade etwas sagen, als Charles zu sprechen begann.
    „Das sind bisher ziemlich allgemeine Aussagen“, stellte er fest. Seine Stimme klang freundlich, doch das leichte Zucken um seinen Mund zeigte Laurel, dass er nicht so gelassen war, wie es schien. „Können Sie mir nichts Genaueres sagen?“
    Lächelnd blickte die Frau ihn an und zeigte dabei ihre gräulich verfärbten Zähne. „Sie ist hier“, sagte sie.
    „Wer?“, wollte Charles wissen.
    Laurel erschrak, als die Frau mit ausladender Geste auf sie wies. „ Sie. Die Frau, die ich in Ihrer Zukunft sehe.“ Sie wies auf einen Punkt in der Mitte seiner Handfläche. „Die Frau, mit der Sie Ihr Leben verbringen werden.“
    Stirnrunzelnd sah Charles erst Laurel, dann wieder die Wahrsagerin an.
    „Ich glaube, da täuschen Sie sich. Es sei denn, Sie sind der Meinung, mein Leben würde heute Nachmittag zu Ende gehen.“
    Die alte Frau lachte. „Nein. Über den Tod mache ich keine Aussagen. Nur über das Leben – und die Liebe. Diese Frau ist Ihre Herzensdame.“
    Laurel empfand es als kränkend, dass Charles darüber lachte.
    „Es handelt sich um das Kindermädchen meiner Tochter“, sagte er in einem Ton, als wäre die Vorstellung, sich in ein Kindermädchenzu verlieben, völlig absurd. Er kennt wohl die Romane der Brontë-Schwestern nicht, dachte Laurel.
    Die Wahrsagerin ließ sich nicht von ihrer Überzeugung abbringen. „Ich sehe ganz deutlich, dass sie in Ihrer Zukunft eine sehr wichtige Rolle spielen wird. Sie beide werden ein Paar sein.“ Sie ließ Charles’ Hand los und blickte Laurel eindringlich an. „Warum wollen Sie nicht zeigen, wer Sie wirklich sind, meine Liebe?“
    Laurels Kehle war plötzlich wie zugeschnürt vor Angst.
    Schnell nutzte Charles die Gelegenheit, sich aus der Affäre zu ziehen. Sanft schob er Laurel näher zu der Wahrsagerin. „Genau, jetzt sind Sie dran.“
    Er konnte ja nicht ahnen, wie sehr Laurel das widerstrebte. Sie lächelte gequält.
    „Lieber nicht“, versuchte sie abzuwehren. „Wir … wir kommen sonst zu spät nach Hause.“
    „Unsinn“, widersprach Charles. „Wir haben alle Zeit der Welt.“
    Die Wahrsagerin streckte den Arm nach ihr aus. „Kommen Sie, meine Liebe. Ich sehe doch, dass Sie leiden. Und ich kann Ihnen

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