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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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aussehend. Ganz unwillkürlich hatte Laurel immer öfter über ihn nachgedacht – und seine typischen Gesichtsausdrücke und Gesten an Penny wiedererkannt. Vater und Tochter waren einander wirklich ähnlich, verbrachten jedoch viel zu wenig Zeit miteinander. Also beschloss Laurel, dafür zu sorgen, dass Penny und Charles eine innigere Beziehung zueinander aufbauten.
    Als sie von Pennys Schule die schriftliche Einladung zu einer herbstlichen Benefiz-Veranstaltung bekam, mit Versteigerung und einem Konzert der Schüler, nahm Laurel sich fest vor, Charles zum Hingehen zu bewegen.
    „Heute Abend?“, fragte er, als sie ihm davon erzählte.
    Sie waren in seinem Büro. Laurel hatte absichtlich bis zum frühen Nachmittag gewartet, damit er genug Zeit hätte, alles Wichtige zu erledigen – aber keine Gelegenheit mehr, eine gute Ausrede zu finden.
    „Ein bisschen früher hätte die Schule das schon ankündigen können!“
    „Dann hättest du dir doch nur einen Vorwand überlegt, um dich davor zu drücken“, entgegnete Laurel unverblümt.
    „Einen Vorwand?“ Charles wirkte schuldbewusst. „Warum glaubst du das?“
    „Na ja, es ist ja ziemlich offensichtlich, dass du Menschenansammlungen nicht gerade schätzt.“
    „Tust du das etwa?“
    „Nein“, gab Laurel zu. „Aber sie widerstreben mir nicht so sehr, dass ich kaum jemals aus dem Haus gehe.“
    „So ist es bei mir auch nicht“, verteidigte Charles sich.
    „Warum besuchst du dann nie die Veranstaltungen, die an Pennys Schule stattfinden?“, fragte sie. „Und darf ich dich vielleichtan das River Witch Festival erinnern?“
    „Das würde ich an deiner Stelle lieber nicht tun“, erwiderte Charles warnend.
    Na gut, dachte Laurel. Sie glaubte fest, dass Charles seine Tochter liebte. Das konnte also nicht der Grund sein, warum er so wenig mit ihr unternahm. „Wieso gehst du dann nie zu den Veranstaltungen in ihrer Schule?“, wiederholte sie herausfordernd. „Ich zum Beispiel habe allein während meiner kurzen Anwesenheit schon zwei Aufführungen gesehen: den Klavierabend und ‚Der verzauberte Spielzeugladen‘.“ Als er sie fragend anblickte, erklärte sie: „Das Theaterstück, das die Kinder diesen Herbst aufgeführt haben. Du hast übrigens Pennys Debüt auf einer Bühne verpasst: Sie spielte eine Twister-Schachtel.“
    Charles lächelte melancholisch. „Das hätte ich wirklich gern miterlebt.“
    „Dann solltest du unbedingt nachher hingehen“, sagte Laurel eindringlich. „Penny wird ein Solo singen: ‚Die Vogelscheuche unter dem Herbsthimmel‘. Das ist eins der Lieder des alljährlichen Herbstkonzerts“, fügte sie hinzu, als Charles verständnislos die Stirn runzelte. „Offenbar müssen sie alles vermeiden, was mit Halloween zusammenhängt, weil das ein heidnisches Fest ist. Aber Bezüge zu Thanksgiving sind auch nicht erlaubt, weil nicht alle Schüler es feiern … Und deshalb gibt es bei diesem Konzert nun ein Sammelsurium geschmackloser Lieder, die kein Mensch kennt – über den Mond, Kürbisse und fallendes Laub.“ Laurel lachte. „Los, sag ja! Es wird bestimmt lustig!“
    „Ich muss erst noch in meinen Terminkalender sehen.“
    „In deinen …?“ Laurel zog einen Stuhl heran und setzte sich Charles gegenüber. „Raus mit der Sprache. Was ist wirklich los?“
    Er sah den Stuhl an, dann wieder sie, verlor jedoch kein Wort über die zugegeben leicht unverschämte Art und Weise, wie Laurel es sich ohne Aufforderung bequem gemacht hatte. Stattdessen sagte er: „Ich weiß nicht, was du meinst.“
    „Warum willst du das Konzert nicht besuchen?“
    Seufzend lehnte Charles sich zurück und verschränkte die Finger ineinander. Laurel würde sicher nicht lockerlassen, bevor er ihr eine ehrliche Antwort gegeben hätte. Also beschlosser, ihr die Wahrheit zu sagen.
    „Ich weiß nie, wie ich mich bei solchen Veranstaltungen verhalten soll.“
    Verwirrt runzelte Laurel die Stirn. „Das verstehe ich nicht.“
    „Angelina war sehr engagiert, was die ganzen Aktivitäten der Schule anging. Schon als Penny noch in der Vorschule war, kannte sie alles und jeden und ging zu sämtlichen Wohltätigkeitsveranstaltungen und sonstigen Terminen. Sie hat damals auch die Pendleton Primary School für Penny ausgesucht, damit sie die besten Chancen hat.“ Er zuckte die Schultern. „Mit anderen Worten: Angelina hat sich viel mit diesen ganzen Sachen beschäftigt – und ich überhaupt nicht.“
    „Höchste Zeit, dass sich das ändert!“, stellte Laurel

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