JULIA EXTRA BAND 0274
süß.“
„Der Schein trügt.“
„Behandelt er Frauen auch wie Taschentücher?“, fragte sie.
„Wie Taschentücher?“
„Ja, man gebraucht sie und wirft sie weg, wie Taschentücher.“
„Max ist nicht dein Typ“, wiederholte er.
Maddie runzelte die Stirn. „Und woher willst du wissen, was mein Typ ist?“
„Ich habe immerhin ein, zwei Exemplare kennengelernt. Den Buchhalter.“ Jack nahm einen Schluck Wein. „Dann den Computerspezialisten. Und den Chemieprofessor. Obwohl ich nicht behaupten kann, dass die Chemie zwischen euch gestimmt hätte. Bei keinem von ihnen.“
„Vor meinem Chef sollte sich so etwas auch nicht zeigen.“
„Wenn der Funke da ist, lässt er sich kaum verheimlichen.“
„Na, du musst dich ja auskennen.“ Sie verbarg ihre wahren Gefühle vor ihm, besonders da er sie jetzt mit seinen schönen Augen forschend ansah. „Indem du von einem Bett ins nächste hüpfst, erfüllst du wohl kaum die Bedingungen, um die Chemie zwischen zwei Menschen zu erkennen.“
Jack lehnte sich zurück und drehte gedankenverloren das Weinglas in seiner Hand. „Betrachte mich einfach als Wissenschaftler. Ich experimentiere so lange, bis ich mir sicher bin.“
„Erzähl mir doch nichts. Du würdest die Chemie nicht einmal erkennen, wenn etwas vor deiner Nase explodierte. Was ja im wahrsten Sinne des Wortes regelmäßig passiert.“
„Und woher willst du das wissen?“
„Ich sage nur zwei Worte. Angelica Tedesco.“
„Eine reizende Frau.“ Er grinste anzüglich.
„Genau.“ Verständnislos schüttelte sie den Kopf. „Und ich durfte die Scherben auflesen, als sie sich völlig aufgelöst bei mir ausgeweint hat.“
„Solange sie dauerte, war die Beziehung beiderseitig befriedigend.“
„Aber es hält nie, Jack. Warum?“
Nonchalant zuckte er mit den Schultern. „Ich bin nicht auf der Suche nach etwas Dauerhaftem. Und habe ich nicht ein paar Pluspunkte verdient, weil ich Rosen schicke und die Beziehung beende, bevor Herzen gebrochen werden?“
„Und woher willst du wissen, dass es nicht manchmal Liebe auf den ersten Blick ist?“
Jack hob eine Augenbraue. „Maddie, ich wusste gar nicht, dass du so romantisch bist.“
Sie ignorierte seine Worte. „Vielleicht bricht dein Herz nicht, aber woher willst du wissen, wie deine Partnerin empfindet?“
All die Angelica Tedescos in Jacks Leben taten Maddie leid. Rosen heilten kein gebrochenes Herz, das schaffte nur die Zeit. Die Zeit und das Versprechen, nie wieder denselben Fehler zu machen. Und Jack war ein fleischgewordener Fehler.
Sie begegnete seinem Blick. „Ich habe den Eindruck, du bist deinem Vater sehr ähnlich.“
„Das stimmt nicht“, fuhr er sie an.
„Findest du? Was hast du ihm vorhin vorgeworfen? Dass er sich in seiner Arbeit vergräbt und ansonsten nur Frauengeschichten im Kopf hat. Im Grunde hast du damit dich selbst beschrieben, Jack.“
Jacks Kiefermuskeln zuckten vor Anspannung. „Kannst du noch etwas anderes, als mich zu beobachten und auszufragen?“
„Das ist eben mein Job“, gab sie scharf zurück. „Aber ich habe noch eine Information für dich: Trotz allem ist dein Vater ein charmanter Mann.“
Er stöhnte genervt auf. „Glaub mir, er ist längst nicht so nett, wie du meinst.“
Maddie wartete auf eine Erklärung, doch sie kam nicht. Wenn er allerdings glaubte, sie würde schweigen, dann hatte er die falsche Frau mit nach London genommen.
„Jack, wir haben alle Stärken. Deine ist dein Geschäftssinn, der dich zu einem erfolgreichen Unternehmer gemacht hat.“
„Und?“ Er sah sie an.
„Dein Vater mag seine Fehler haben. Aber er liebt dich.“
Jacks düsterer Blick funkelte gefährlich. „Und das hast du in ein paar Minuten erkannt?“
„Nein. Das hat er gemeint, als er sagte, es sei eine lange Zeit her.“
„Ich kann dir nicht folgen.“
„Damit meinte er, dass er dich vermisst hat.“
„Ach wirklich?“ Jack lehnte sich vor.
„Ja, wirklich. Und als er sagte, dass du erfolgreich seist, meinte er damit, dass er stolz auf dich ist.“
„Ich hatte keine Ahnung, dass du hellseherische Fähigkeiten besitzt.“
„Es ist leicht, zwischen den Zeilen zu lesen, wenn man gefühlsmäßig nicht beteiligt ist“, erklärte sie. Damit legte sie die Gabel auf den leeren Teller.
„Und du meinst, ich bin das?“
„Komm schon, Jack.“ Sie verdrehte die Augen. „Er ist dein Vater. Du liebst ihn, und er liebt dich.“
„Und woher willst du das schon wieder wissen?“
„Als du
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