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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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gleichzeitig so machtlos gefühlt, was vermutlich genau in Giovannis Absicht lag. Frustriert wandte sie sich ab und suchte Paolo, um ihm beim Anziehen zu helfen.

    Gut gelaunt und ausgeschlafen, ließ Paolo sich glücklicherweise ohne großen Protest alles überstreifen, was Alexa für ihn bereitgelegt hatte. Dann gab sie ihn in die Obhut des Kindermädchens, das ihn auf der Terrasse mit Obst und Gebäck versorgte, und machte sich daran, sich selbst für die Audienz bei Scheich Zahir und die anschließende Hochzeit anzuziehen.
    Zu dem betont schlichten, langen, eng geschnittenen Kleid aus kobaltgrüner Seide hatte Teri ihr als einzigen Schmuck große, herabbaumelnde, grün schimmernde Ohrringe und ein Set Armreifen an ihrem schmalen Handgelenk empfohlen, und als sie sich kritisch im Spiegel betrachtete, musste sie zugeben, dass sie nie besser ausgesehen hatte. Nichts erinnerte an die arme Verkäuferin … aus dem Spiegel blickte ihr eine höchst elegante und attraktive junge Frau entgegen.
    Nur ihr bleiches Gesicht verriet die innere Anspannung. Du liebe Güte, was, in aller Welt, sollte sie zu einem Scheich sagen, auch wenn er Giovannis Vater war?
    „Alexa?“
    Sie blickte sich um. Giovanni war hinter ihr aufgetaucht, bekleidet mit einem weißen arabischen Gewand, das seinen Teint und seine Augen noch dunkler wirken ließ, und sah aus, als wäre er in diesem Palast geboren worden. „Was ist mit dir?“
    Als würde es ihn wirklich interessieren! „Ach, du weißt schon.“ Sie zuckte gespielt gelassen die Schultern. „Ich könnte ein Buch mit Benimmregeln gebrauchen. ‚Kleiner Ratgeber, wenn der Vater Ihres Kindes unerwartet aus einer königlichen Familie stammt!‘, gefolgt von einem zweiten Band: ‚Das erste Treffen mit dem Familienoberhaupt!‘“
    Ein kleines Lächeln huschte über Giovannis Gesicht. „Bist du nervös?“
    „Was denkst du denn? Dass ich jeden Tag einem Scheich vorgestellt werde?“
    „Ich denke, dass du wunderschön aussiehst und eine gute Mutter bist“, erklärte er unerwartet.
    Dieses überraschende Kompliment aus seinem Mund schmeichelte ihr mehr, als klug gewesen wäre. Lag es daran, dass er ihr so lange kein Kompliment mehr gemacht hatte? Alexa ärgerte sich, weil sie errötete. Nur weil er gerade einmal nicht gemein zu ihr war, durfte sie das nicht falsch interpretieren.
    „Danke“, erwiderte sie deshalb betont kühl, bevor sie mit Blick auf Giovannis traditionelles weißes Gewand und die weiße Kopfbedeckung bemerkte: „Ich dachte, nur die Braut dürfe bei der Hochzeit Weiß tragen.“
    „Nein, in Kharastan trägt die Braut anscheinend rot mit viel Gold und Juwelen. Bist du mit Paolo bereit für die Audienz beim Scheich?“
    Sie seufzte. Es ließ sich ja nicht ewig aufschieben. „Ja.“
    „Und hast du Paolo über seinen Großvater aufgeklärt?“
    Sie nickte. „Wenn ich eines aus dieser ganzen Geschichte gelernt habe, dann, dass es das Beste ist, zu Kindern immer ganz ehrlich zu sein.“
    „Nur zu Kindern?“, fragte er spöttisch. „Unter Erwachsenen sind Lügen also akzeptabel?“
    Alexa blickte in das markante Gesicht, das sie in der Nacht so zärtlich gestreichelt hatte. „Ich werde dich nie wieder belügen, Giovanni“, schwor sie ernst.
    Er wandte sich ab. Worte waren Schall und Rauch, außerdem … was brauchte er noch Versprechungen von ihr? „Lass uns Paolo holen“, meinte er schroff und übersah bewusst den enttäuschten Ausdruck in ihren schönen Augen.

    Die privaten Gemächer des Scheichs waren noch prachtvoller und luxuriöser als alles, was Alexa bis dahin in dem Palast gesehen hatte. Doch sie war so nervös, dass sie kaum einen Blick dafür hatte.
    Scheich Zahir war ein sehr alter, gebrechlicher Mann, der auf einem mit weichen Kissen gepolsterten Platz am Fenster saß, von wo aus man auf den Rosengarten blickte. Als Alexa mit Paolo eintrat, winkte er sie zu sich. Paolo schob unwillkürlich seine kleine Hand in ihre, als sie sich dem alten Mann näherten, während Alexa zu ihrer eigenen Überraschung einen tiefen Hofknicks machte.
    „Bitte.“ Der Scheich klopfte lächelnd neben sich auf den Diwan und sah Paolo an. „Möchtest du dich neben mich setzen?“
    Erstaunlicherweise folgte Paolo dieser Aufforderung sofort, kletterte auf den Diwan und ließ die Beine unbefangen baumeln. Vielleicht, weil er sich insgeheim immer eine richtige Familie mit Mutter, Vater und Großeltern gewünscht hatte und sich bisher mit einer Großmutter in Kanada hatte

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