JULIA EXTRA Band 0287
Augen sah seine Tochter ihn an. „Würdest du es tatsächlich kaufen, Daddy?“
„Gesetzt den unwahrscheinlichen Fall, dass Stella und Jay es verkaufen wollen, ja. Aber die beiden würden sich niemals von dieser Villa trennen, mein Spatz. Und wer kann es ihnen verdenken?“
Als Hester die kleine Lowri später ins Bett brachte, sagte das Kind etwas, das Hesters Herz zum Schmelzen brachte.
„Gibst du mir einen Gutenachtkuss, Hester?“, bat sie zaghaft.
Tief berührt drückte Hester der Kleinen einen Kuss auf die Wange und streichelte ihr über das Haar. Dann wünschte sie Lowri eine gute Nacht und verließ das Zimmer, um sich zu Connah zu gesellen.
Aber vorher nahm sie sich noch die Zeit, um kurz in ihr eigenes Schlafzimmer zu gehen, sich die Haare zu bürsten und etwas Lippenstift aufzulegen. Sie fühlte sich beschwingt und frei – die Atmosphäre Italiens hatte sie schon in ihren Bann gezogen. Ihr blaues Sommerkleid passte genau zu ihren Augen und war viel hübscher als die Kleider, die sie in Albany Square trug.
„Vier Wochen“, sagte sie zu ihrem Spiegelbild. „Danach gehe ich nach Yorkshire und fange wieder einmal ein neues Leben an.“
Sie würde Lowri schmerzlich vermissen, ganz zu schweigen von Connah! Mühsam zwang sie sich zu einem Lächeln und nahm sich vor, das Beste aus ihrer Zeit in Italien zu machen – komme, was wolle.
5. KAPITEL
Connah wartete schon ungeduldig auf Hester, als sie auf die Terrasse hinaustrat. „Endlich! Ich dachte schon, du wärst direkt neben Lowri eingeschlafen.“
„Fast“, gab sie lächelnd zu und verschwieg, dass sie die letzten Minuten damit verbracht hatte, sich für ihn hübsch zu machen.
„Komm und trink ein Glas Wein mit mir!“ Zum ersten Mal seit Jahren fühlte er sich in beschwingter Urlaubsstimmung. „Morgen sind die Geschäfte in der unmittelbaren Umgebung geschlossen, aber wir könnten einen Ausflug machen. Hast du Lust?“
„Aus der professionellen Sicht eines Kindermädchens würde ich sagen, Lowri braucht nach der langen Fahrt eher einen Tag Auszeit zum Faulenzen und Nichtstun“, wandte sie ein. „Schwimmen, sonnen, spielen, und vielleicht später einen kleinen Spaziergang, wenn es kühler wird. Am Montag könnten wir dann ja zusammen nach Greve fahren und uns die Läden ansehen.“
„Gut. Ich komme mit euch einkaufen und lade euch anschließend zum Mittagessen ein.“
„Klingt toll. Lowri freut sich bestimmt darüber.“ Genau wie ich, fügte sie in Gedanken hinzu. „Übrigens, falls du ein bisschen Zeit für dich zum Arbeiten brauchst, ein Wort reicht, und ich denke mir eine schöne Beschäftigung für Lowri aus.“
Genüsslich streckte Connah sich auf seinem Stuhl aus. „Im Augenblick ist mir allein der Gedanke an meinen Laptop zu stressig. Ich werde wohl für eine Weile einfach die Seele baumeln lassen. Dies ist der ideale Ort dafür.“
„Und du bist früher schon hier gewesen?“
„Zweimal. Aber beide Male war das Haus voll mit den Andersons und ihren Freunden. Es hat viel Spaß gemacht, war aber nicht gerade erholsam.“ Er sah ihr in die Augen. „Sag mal, wieso war da so eine Lücke zwischen deinem letzten Job und diesem hier?“
„Das war keine Absicht. Leo und Julia, meine ehemaligen Arbeitgeber, haben lukrative Rollen in einer amerikanischen Serie bekommen und sind mit den Kindern nach Los Angeles gezogen. Ich habe mich dann um den Auftrag in Yorkshire bemüht und fest zugesagt. Daraufhin wurden die Herricks früher nach Amerika beordert, und so hielt ich einen zeitlich begrenzten Ferienjob für den besten Weg, diese Lücke zu überbrücken.“
„Wärst du nicht gern selbst in die Ferien gefahren?“
Hester schwieg für einen Moment. „Ich wollte eigentlich nach Südfrankreich“, gab sie schließlich zu.
„Was ist denn schiefgegangen?“
„Der Freund, der mich eingeladen hat, sagte in letzter Sekunde ab.“
„Warum?“
„Er hat einen Traumjob angeboten bekommen und konnte sich kaum verabschieden, bevor er seinem Reichtum und Glück gefolgt ist.“ Ihr Tonfall klang bitter.
Fragend sah Connah sie an. „Hat dich das sehr getroffen, Hester?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nur in Bezug auf den Urlaub, der mir entgangen ist.“
„Du sagtest Reichtum und Glück. Ich nehme an, dieser Mann ist ebenfalls Schauspieler. Kennt man ihn?“
Hester zuckte die Achseln. „Eventuell. Er hat vor Kurzem in einem dieser düsteren Thriller einen Psychopathen gespielt. Dafür hat er Superkritiken bekommen und ist
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