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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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von einem Duft nach Kiefern und Leder, der vorhin nicht da gewesen war. Damit sie sich nicht darin verhedderte, falls sie einen schnellen Rückzug antreten musste, nahm Carissa die trockene Wäsche von der Leine und legte sie auf einen Stuhl.
    Während sich Carissa nach einer Waffe umsah, fiel ihr Blick auf die Zigarrenhülse aus Metall, die sie bei ihrer Ankunft gefunden und auf die Fensterbank gelegt hatte.
    Der Kiefernduft führte sie den Flur entlang bis zu ihrem Schlafzimmer. Ihre Vernunft sagte ihr, dass sie die Polizei in Tricot anrufen sollte. Aber es würde mindestens zwanzig Minuten dauern, bis jemand hier war. Es war besser, wenn sie den Einbrecher überraschte, bevor er sie entdeckte.
    Durch die einen Spaltbreit offen stehende Tür konnte Carissa den Mann von der Seite sehen, der sich ihre Sachen anschaute. Er war einen Kopf größer als sie und hatte kurz geschnittenes kastanienbraunes Haar. Als er sich umwandte, holte sie erschrocken Luft. Du liebe Güte, er war muskulös, mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Unerklärlicherweise kam ihr sein aristokratisches Gesicht bekannt vor.
    Er trug ein weißes Hemd mit aufgekrempelten Ärmeln und gut sitzende Jeans. Seine glänzenden Stiefel irritierten Carissa. Welcher Einbrecher putzte sich vor einer Diebestour die Stiefel spiegelblank?
    Jetzt oder nie, dachte Carissa, als er sich zum Fenster umdrehte. Sie stieß die Tür ganz auf, trat hinter ihn und drückte ihm die Zigarrenhülse in den Rücken. „Keine Bewegung! Ich habe eine Waffe, und ich kann damit umgehen.“
    Eduard hob die Hände. Dass sein Gespenst eine Pistole mit sich herumschleppte, hatte er nicht einkalkuliert. „Wir können das in Ruhe klären. Tun Sie nichts, was Sie später bereuen.“
    „Sie scheinen sicher zu sein, dass ich es bereuen werde.“
    Die melodische Stimme gefiel ihm so gut, dass er es kaum erwarten konnte, einen Blick auf die Frau zu werfen. „Haben Sie schon viele Menschen erschossen?“
    „Nur diejenigen, die in mein Haus eindringen, während ich nicht da bin. Für einen Einbrecher sind Sie auffallend gut angezogen. Wer sind Sie?“
    Ihr Haus? „Ich heiße Eduard de Marigny.“
    „Und ich bin Prinzessin Adrienne. Zwar komme ich aus Australien, aber ich weiß, dass de Marigny der Name der Fürstenfamilie ist. Sie müssen sich etwas Besseres ausdenken, weil ich Eduard kennengelernt habe.“
    Das war ihm ganz neu. Er konnte nicht widerstehen, blickte über die Schulter und bekam flüchtig blondes Haar zu sehen, einen Porzellanteint und kornblumenblaue Augen. „Ich bin Eduard Claude Philippe de Marigny, Marquis of Merrisand, zurzeit Commander der Fürstlich Carramer’schen Marine. In meiner Hemdtasche steckt mein Ausweis, wenn Sie ihn überprüfen möchten.“
    Während sie ihm weiter den Pistolenlauf in den Rücken drückte, ließ sie die freie Hand über seine Brust gleiten und tastete nach der Tasche. Die Berührung ließ Eduards Herz schneller schlagen. Rasch kam er zu der Überzeugung, dass es bessere Möglichkeiten gab, sich der jungen Dame vorzustellen.
    Gute Reflexe und Training erlaubten ihm, sie am Handgelenk zu packen, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen und vor sich zu ziehen, sodass sie gegen ihn sank. Blitzschnell legte er die Arme um sie und hielt sie fest. Die Waffe, die ihr aus der Hand rutschte, war nur eine alte Zigarrenhülse von Prinz Henry.
    Bei genauerer Betrachtung hatte ihr blondes Haar von der Sonne aufgehellte Strähnchen und fiel ihr in weichen Wellen auf die Schultern. Jedes Model würde sie um ihre feinen Gesichtszüge beneiden.
    „Ein sehr attraktives Gespenst“, sagte Eduard.
    Sie wand sich in seinem Griff. „Wovon reden Sie? Lassen Sie mich los!“
    „Zuerst will ich sichergehen, dass Sie aus Fleisch und Blut sind.“ Er hatte nicht vorgehabt, sie zu küssen, aber die Versuchung war zu groß. Ihre Augen funkelten vor Wut, doch er ignorierte es und neigte den Mund zu ihrem.
    Ihre Lippen fühlten sich so gut an, dass Eduard sich viel Zeit nahm. Schließlich hörte sie auf, sich zu wehren, legte ihm die Arme um den Nacken und erwiderte den Kuss. Eduard wusste, wie er darauf reagiert hätte, wenn es ihm ernst gewesen wäre.
    Aber dies war nicht der richtige Moment. Er hatte sie schon länger geküsst, als klug war. Wie sehr er es genossen hatte, bewies die Hitze, die ihn durchflutete. Die junge Frau loszulassen erforderte große Selbstbeherrschung.
    Verwirrt wich sie ein Stück zurück. „Was sollte das?“
    „Bei meiner Ankunft

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