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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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rüber? Ich bringe den Rest.“
    Das Frühstückszimmer grenzte an die Küche und war klein, aber behaglich eingerichtet. Bunt bemalte Fensterläden an den Butzenscheiben sorgten ebenso für einen besonderen Charme wie Tisch und Stühle aus uraltem knorrigem Holz. Das einzige weitere Möbelstück war eine ebenso alte Kommode, auf der rotblau gemustertes Geschirr stand. Eine Schale mit Hyazinthenblüten auf der breiten Fensterbank verströmte einen betörenden Duft.
    Gina sah nach den Welpen, die allesamt friedlich schliefen, bevor sie sich an den Tisch setzte.
    „Rot- oder Weißwein? Mineralwasser? Orangen- oder Mangosaft?“, bot Harry an.
    „Mineralwasser bitte.“
    Er füllte zwei Gläser und servierte Quiche Lorraine zu gebackenen Kartoffeln und Salat.
    Die Atmosphäre in dem kleinen Zimmer wirkte zu intim für ihren Geschmack. Ihr Körper reagierte sofort darauf. Sie senkte den Blick und sah auf ihren gefüllten Teller. „Das … das sieht sehr lecker aus.“
    „Danke.“
    „Hast du die … die Quiche selbst gemacht?“ Herrje, hör auf zu stammeln! Was ist bloß los mit dir? Am liebsten wäre sie im Boden versunken.
    Er nickte. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich gern koche. Manche Leute sagen sogar, dass sie nicht richtig gelebt haben, bevor sie meinen Borschtsch kannten.“
    Sie musterte ihn argwöhnisch in der Annahme, dass er scherzte, doch er wirkte ernst. „Tut mir leid, aber ich weiß nicht, was das ist.“
    Er lächelte sie an und rief in gespielt entsetztem Ton: „Das darf doch nicht wahr sein!“
    Sie war es gewohnt, mit ihm zu scherzen, milde zu flirten und harmlose Anspielungen zu tauschen. Es gehörte zum Büroalltag und bedeutete nichts. Doch mit ihm ganz allein in seinem Haus, an seinem Tisch wirkte alles ganz anders. „Ist es aber“, bestätigte sie tonlos, obwohl sich ein ganzer Schwarm Schmetterlinge in ihrem Bauch tummelte.
    „Also, ich mache ihn süßsauer, mit geräuchertem Schinken und allerlei Gemüse wie Paprika, Sellerie, Karotten und Kartoffeln. Dazu kommen verschiedene Gewürze. Man lässt alles vierzig Minuten bei geringer Hitze köcheln. Dann gibt man Rote Bete, Zucker und Essig dazu und lässt es weiterköcheln. Serviert wird dann mit frischen Kräutern und Sauerrahm.“
    Er hielt den Blick auf Ginas Mund geheftet. Ein Funkeln in den rauchgrauen Tiefen seiner Augen ließ ihre Wangen erröten. Sie hätte nie gedacht, dass ein Gespräch über Kochkunst so sinnlich wirken konnte.
    „Es ist ein gutes Gericht für kalte Winterabende vor dem Kaminfeuer. Du solltest es mal ausprobieren.“
    Mit dir auf einem flauschigen Teppich vor einem flackernden Feuer – das wäre mir Nahrung genug . Sie schluckte. „Ich glaube nicht, dass Kaminfeuer eine große Rolle in meinem neuen Leben in London spielen werden.“
    „Jammerschade. Du wirkst auf mich wie ein Borschtsch- und Kaminfeuertyp.“
    Sie zog die Augenbrauen hoch und sagte sich: Spiel einfach mit, gib dich beiläufig und witzig. „Ich werde mich stattdessen wohl mit Kaviar und glamourösen Nachtklubs begnügen müssen – wie es einem Großstadtmenschen gebührt.“
    Harry musterte sie eindringlich über den Tisch hinweg. „Entschuldige, aber so sehe ich dich nicht.“
    Mit gespielter Empörung konterte sie: „Du glaubst nicht, dass die Männer bei mir Schlange stehen werden, um mich in den angesagtesten Szenelokalen mit Kaviar und Champagner zu verwöhnen?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    Ganz plötzlich war die Atmosphäre sehr gespannt. Er beugte sich mit ernster Miene vor. „Es wird gewiss Männer für dich geben, Gina. Sogar viele, denke ich. Aber ich glaube nicht, dass sie dir geben können, was du brauchst.“
    Sie konnte den Blick nicht von seinem Gesicht abwenden. Ihr Herz pochte, doch sie durfte sich keine Hoffnungen machen. Vielleicht war ihm nach einer Abwechslung von seinen dünnen Blondinen zumute, doch er hegte ganz gewiss kein Interesse an einer dauerhaften Beziehung. Sie senkte den Blick und griff zu ihrer Gabel. „Ich muss wohl einfach jeden Tag so nehmen, wie er kommt.“
    „Den heutigen auch?“
    Unwillkürlich schlug ihr Herz höher. „Wieso fragst du das?“
    „Ich brauche deine Hilfe.“
    Ihr Puls beruhigte sich wieder. Als reicher, intelligenter und attraktiver Mann war er natürlich nicht an ihrer Person interessiert. „Ach? Um die Welpen ins Tierheim zu bringen? Das habe ich dir doch schon zugesagt.“
    „Darum geht es nicht. Ich habe beschlossen, sie zu

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