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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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Bilder zurück, über die sie bei ihrer Suche nach Informationen über ihn im Internet gestolpert war. Stets hatte eine andere dekorative Blondine an seinem Arm gehangen.
    „Wie vergesslich Sie doch sind“, erwiderte er gedehnt und fügte den verletzenden gleich noch beleidigende Worte hinzu. „Eine langbeinige Blondine passt nicht zu der Beschreibung einer kleinen Frau mit toffeebraunen Haaren.“
    Trotz ihrer Wut über die nicht sonderlich nette Beschreibung unterdrückte Lily den Impuls, ihn zu ohrfeigen. „Ich werde es nicht tun!“, stieß sie hervor. „Gehen Sie, und kommen Sie nie wieder!“ Dann, um jeder Unklarheit vorzubeugen, fuhr sie fort: „Und nehmen Sie ihr dubioses Spendenangebot mit … Ich lasse mich nicht dafür bezahlen, einer vertrauensvollen alten Dame eine Lüge vorzuspielen!“
    „Wie Sie möchten.“ Paolo nickte kurz. Seine Miene gab keinerlei Gefühle preis. Er wusste genau, wann er auf seinem Standpunkt beharren und wann er sich zurückziehen musste. Er würde nur zu warten brauchen. Letztendlich würde er gewinnen.
    Auf dem Weg zur Tür drehte er sich noch einmal um. „Wenn es Sie glücklich macht, Ihre Großtante zu enttäuschen und all die anderen Menschen, die Ihnen vertrauen, im Stich zu lassen, dann soll es so sein.“ Mit diesen Worten ging er hinaus.

3. KAPITEL
    Mehr als eine schlaflose Nacht war nicht nötig. Dann sah Lily ein, dass es eine ziemlich egoistische Angelegenheit war, Paolo Veninis Spendenangebot nur wegen ihrer Prinzipien abzulehnen.
    Als sie erschöpft und mit übernächtigten Augen zum Frühstück erschien, kam ihre Großtante gleich auf den gestrigen Abend zu sprechen. Dabei zeigte sie eine Begeisterung wie seit Monaten nicht mehr. „Was hältst du von Signor Veninis Vorschlag? Ich habe ihm gesagt, ich persönlich wäre überwältigt. Aber die endgültige Entscheidung liegt natürlich bei dir. Schließlich habe ich in letzter Zeit kaum noch etwas zum Erhalt der Organisation beigetragen.“
    „Unsinn! Ohne dich würde es Life Begins gar nicht geben!“
    „Und ohne dich hätte es längst aufgehört zu existieren“, widersprach Edith. „Doch trotz all der harten Arbeit, die du in unser Projekt gesteckt hast, hätten wir uns über kurz oder lang geschlagen geben müssen. Ich bin vielleicht alt, aber nicht senil!“ Sie schenkte Tee ein. „Sitz still, mein Kind. Iss deinen Toast. Ich hoffe, du hast dich Signor Venini gegenüber angemessen dankbar verhalten. Mit ihm als großzügigem Spender können wir eine Menge erreichen. So gut ging es mir seit Monaten nicht mehr. Ich fühle mich zehn Jahre jünger.“
    Dieser Mistkerl! Jetzt hatte er die Hoffnungen von zwei älteren Damen geweckt – Signora Venini und Großtante Edith! Alles dank seiner Erpresser-Strategie!
    Die Fahrt nach Felton Hall empfand Lily als das Härteste, was sie je hatte tun müssen. An ihren moralischen Grundsätzen festzuhalten hieß, viele Menschen zu enttäuschen. Nur aus diesem Grund überwand sie ihren Stolz und ignorierte ihr Gewissen. Was waren schon zwei Wochen?
    Noch bevor sie den Motor des Minis ausschalten konnte, wurde die Haustür geöffnet … als habe Paolo sie erwartet. Ohne das geringste Anzeichen von Überraschung hörte er sich ihren Sinneswandel an … als habe er auch damit gerechnet.
    „Kommen Sie. Uns bleibt noch viel zu tun.“ Er führte sie ins Arbeitszimmer.
    Heute trug er perfekt geschnittene Chinos und einen mitternachtsblauen Pullover aus Kaschmir, der seine breiten Schultern und die schmalen Hüften betonte. Spontan wünschte Lily, sie hätte auf ihre eigene Erscheinung mehr Wert gelegt und wäre nicht ungeschminkt, in den schlecht sitzenden Cordhosen und dem abgetragenen Fleece-Pullover aus dem Haus gerannt.
    Verärgert über ihre eigenen Gedanken, ließ sie sich auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch nieder, den er ihr mit einer abrupten Geste zugewiesen hatte. Er bemerkte sie überhaupt nicht. Genauso gut hätte sie ein juwelenbesetztes Satinkleid und eine Krone auf dem Kopf tragen können.
    Und warum wollte sie überhaupt, dass er Notiz von ihr nahm? Auch wenn er absolut großartig aussah, seine Einstellung konnte sie nur als ruchlos beschreiben. Ein Mann, der seine eigene Mutter belog, ein Erpresser, ein Schürzenjäger, mit einem Herz, kalt wie ein Eisblock. Jede Frau, die sich in ihn verliebte, war dazu verdammt, mit einem gebrochenem Herzen oder noch Schlimmerem zu leben. Bewies das nicht seine Ehefrau, die, nachdem er es nur knapp ein Jahr mit ihr

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