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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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Verlobung hat er eine französische Schauspielerin geheiratet. Noch vor dem ersten Hochzeitstag hat er sich wieder von ihr getrennt. Ich kenne die Details nicht, aber ich vermute, er hat sich gelangweilt. Seit damals hat sich keine Frau länger als ein paar Wochen an seiner Seite gehalten. Einige Monate später ist seine Frau an einer Überdosis gestorben, das arme Ding. Wenn Sie etwas von ihm wollen, können Sie nur verlieren. Glauben Sie mir!“
    „Ich will ja gar nichts von ihm!“, hatte Lily protestiert. „Ich werde ihn sowieso nie wiedersehen.“
    Seltsamerweise hatte das Wissen um seine vielen Liebschaften ein Gefühl des Bedauerns in ihr zurückgelassen, das sich ebenfalls beharrlich immer wieder meldete. Deshalb glaubt sie auch, ihr Herz müsse zerspringen, als sie jetzt, ausgiebig gähnend, das Cottage betrat und Paolo Venini mit ihrer Großtante Edith plaudernd am Feuer sitzen sah.
    „Miss Frome …“ Er stand auf. In dem hellgrauen Anzug, dem weißen Hemd und der dunkelgrauen Krawatte sah er atemberaubend aus. Er entsprach genau dem Bild, das sie im Internet gefunden hatte – oh ja, sie gab es zu. Sie hatte ihre Neugier nicht zügeln können und im Netz über ihn recherchiert. Immer wieder war sie auf dieselbe Beschreibung gestoßen: äußerst erfolgreicher Banker. Gut aussehend, einflussreich, charismatisch. Und herzlos?
    Sofort empfand sie jene verhängnisvolle Wirkung, die er stets auf sie auszuüben schien. Ihre Knie wurden weich. Mit dünner Stimme sagte sie: „Was tun Sie denn hier?“
    „Manieren, Lily, Manieren!“, tadelte Edith sie. „Unser Wohltäter hat sich mir vorgestellt und auf dich gewartet.“ Sie erhob sich aus dem Lehnstuhl. „Signor Venini möchte dir einen Vorschlag unterbreiten, der meiner Meinung nach die Lösung aller zukünftigen Probleme von Life Begins darstellt. Hör dir an, was er zu sagen hat.“ Sie schenkte dem groß gewachsenen Italiener ein Lächeln, entschuldigte sich und zog sich für die Nacht zurück.
    Lily fragte sich, wie ihre prinzipientreue Tante reagiert hätte, wenn sie um die Hintergründe der Spende Bescheid gewusst hätte.
    Auch an den neuen Vorschlag würden garantiert Bedingungen geknüpft sein. Ohne eine Gegenleistung gab der harte Banker gar nichts.
    „Also?“ Misstrauen funkelte in ihren grauen Augen. Ihr Körper war angespannt … bis Paolo lächelte.
    So musste es sich anfühlen, wenn neben einem der Blitz einschlägt, ging es Lily durch den Kopf. Elektrische Spannung lag in der Luft. Ihre Haut fing an zu kribbeln. Seine unglaubliche erotische Ausstrahlung raubte ihr den Atem.
    Gleichzeitig empfand sie Scham, weil sie genau wie all die anderen Frauen reagierte, von denen Penny gesprochen hatte.
    „Wir sollten uns setzen“, verkündete er ruhig.
    Lily ließ sich in den Sessel sinken, aus dem ihre Tante eben aufgestanden war. Nicht, weil er es ihr befohlen hatte, sondern weil ihre Beine drohten, unter ihr nachzugeben.
    Das Atmen fiel ihr immer noch schwer. Sein Blick hielt den ihren gefangen, während er in dem Sessel auf der anderen Seite des erlöschenden Feuers Platz nahm. Paolo stützte die Ellenbogen auf den Lehnen auf und drückte die Fingerspitzen vor seinem sinnlichen Mund zusammen. Wärme schimmerte in seinen goldenen Augen.
    „Ihre Großtante genießt einen sehr guten Ruf“, begann er. „Eine beeindruckende Frau mit einer bewundernswerten Auffassung, was ethisch und sozial ist. Seit Jahren kümmert sie sich um das Wohlergehen anderer. Sie verdient eine Pause.“
    Er hielt inne und wartete offensichtlich auf eine zustimmende Antwort. Lily presste die Lippen zusammen. Nur eine Närrin würde einem schnurrenden Tiger trauen.
    Paolo ließ die Hände sinken und beugte sich vor. Dieses warmherzige Lächeln konnte ihr definitiv gefährlich werden.
    Unvermittelt verstärkte sich ihre Anspannung. Er wirkte überhaupt nicht wie ein liebender Sohn, der kürzlich einen schweren Verlust hatte hinnehmen müssen. Ihr Misstrauen wuchs.
    „Nichts zu sagen? Wenn ich mich recht erinnere, waren Sie bei unserer ersten Begegnung ausgesprochen – um es höflich auszudrücken – mitteilsam.“
    Geschwätzig hatte er sie in Gedanken genannt. Unter erfreulicheren Umständen hätte er ihr Geplauder amüsant gefunden. Heute jedoch saß sie reglos wie ein Stein vor ihm.
    Ihr schmales Gesicht war blass, dunkle Ringe unter den Augen verrieten Müdigkeit und Erschöpfung. Das Haar hatte sie zu einem losen Pferdeschwanz zusammengefasst. Es ließ sie viel

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