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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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Türrahmen …
    Da sie allein war, beschloss sie, sich ein wenig umzusehen und mehr über Dan zu erfahren. In einem der Regale zog ein kleines gerahmtes Foto ihre Aufmerksamkeit auf sich.
    Sie nahm es vom Bord und hielt es ins Licht. Es war eine Aufnahme aus einem Urlaub, den Dan mit ihr und ihrer Familie verbracht hatte. Beau war damals gerade zwei Jahre alt gewesen.
    Vergnügte Zeiten waren das gewesen – bevor Cal den Weltmeistertitel gewonnen hatte. Bevor Lily auf die Welt gekommen war und das Reisen mit zwei kleinen Kindern zu beschwerlich geworden war. Bevor Cal angefangen hatte, Gründe für seine längeren Auslandsaufenthalte zu erfinden. Bevor ihr klar geworden war, dass sie sich an einen Menschen gebunden hatte, der sie nicht liebte.
    Sie strich über das Foto und betrachtete es genau. Cal zeigte sein breitestes Lächeln. Ein Sonnyboy wie aus dem Bilderbuch. Auch sie selbst lachte auf dem Bild, hatte den Blick auf Cal gerichtet. Damals war sie überzeugt gewesen, dass sie das Glück gefunden hatte. Brooke ließ ihren Blick weiter zu Dan schweifen. Sofort schlug ihr Herz schneller.
    Dans Gesicht hatte einen so glücklichen Ausdruck! Nicht dieses coole Lächeln, das er normalerweise bei Fotos oder Fernsehinterviews aufsetzte. Aber am meisten bewegte sie, dass dieses Lächeln, diese Freude allein ihr zu gelten schien. Oder hatte er damals nur über einen von Cals Scherzen gelacht?
    Nachdenklich stellte Brooke das Bild zurück. Unwillkürlich zuckte sie zusammen, als sie sich umdrehte und Dan in der Tür stehen sah. Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte seine Lippen.
    „Schöne Zeiten waren das, nicht wahr?“, fragte er.
    „Ja, sie hatten was.“ Fast kam sie sich vor, als hätte er sie bei etwas Unerlaubtem ertappt. Sie stellte das Bild zurück. „Ist Beau in seinem Zimmer?“
    „Er schläft in deinem Bett.“
    Brooke nickte. „Lily könnte auf der Spitze eines Feuer speienden Vulkans schlafen. Sie lässt sich durch nichts stören. Aber ich dachte, für Beau könnte die erste Nacht hier doch ein bisschen problematisch werden.“
    „Und dabei ging es natürlich nicht dir darum, Gesellschaft zu haben, oder?“
    Als sie Dan in die goldbraunen Augen sah, bemerkte sie den warmherzigen, leicht belustigten Schimmer darin – und spürte wohlige Schauer auf ihrer Haut. Verflixt.
    „Unterstellst du mir etwa, ich würde meinen siebenjährigen Sohn zwingen, in meinem Bett zu schlafen, weil ich nicht allein sein möchte?“
    „Schon, ja“, räumte Dan ein. „Tatsache ist doch, dass du Beau jedes Mal mit in dein Bett genommen hast, sobald Cal auf Reisen gegangen ist.“
    „Hat er dir das verraten?“
    „Heute Morgen hatten wir ein kleines Gespräch in der Villa, als wir den Leuten von der Umzugsfirma geholfen haben. Sie haben die restlichen Sachen gepackt und wollten gerade das zweite Kissen aus deinem Bett nehmen. Aber anscheinend hast du Beau versprochen, dass es sein Kissen bleiben soll, damit er eins hat, wenn er zu dir ins Bett kommt.“
    „Und was hast du damit gemacht?“
    „Ich hab es in einen deiner Koffer gesteckt und später vergessen, es dir zu sagen. Gerade eben hab ich es ihm gebracht.“
    Brooke tat das Herz weh. Sollte sie mit Beau ein Wörtchen reden, weil er mit seinen Sorgen nicht zu ihr gekommen war, oder sollte sie ihn fest in die Arme nehmen? Aber noch mehr irritierte sie die Frage, wie sie diesem Mann danken sollte, der so liebevoll für ihren Sohn gesorgt hatte. „Ich glaube, ich könnte einen Schlummertrunk gebrauchen“, sagte sie.
    Durch die Eingangshalle folgte Dan ihr ins Wohnzimmer, wo sie sich mit einem tiefen Seufzen auf die Couch fallen ließ. Nach diesem aufregenden Tag hatte sie das Gefühl, nie wieder von diesem bequemen Sofa aufstehen zu wollen.
    Dan ging zur Bar und schenkte Scotch in zwei Kristallgläser ein. Das leise Klirren der Eisstücke in den Gläsern beruhigte Brookes Nerven. Dann nahm Dan statt in einem der Sessel am anderen Ende der Couch Platz.
    „Du bist auch allein bei deiner Mutter aufgewachsen, nicht wahr?“, fragte Brooke.
    Dan schlug die Beine übereinander. „Stimmt.“
    Und er hat sich nicht schlecht entwickelt, dachte sie. Vielleicht war es gut für Beau, hier zu wohnen. Nicht nur, weil er hier vor der Presse sicher war. Sondern wegen Dan. Der Mann wusste, was Beau durchmachte.
    „Ich bin nicht sicher“, erklärte sie, „was mich mehr beunruhigen würde: wenn Beau seine Gefühle ausleben oder wenn er sich vollkommen verschließen

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