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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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Wirklichkeit zurück. Als habe sie sich die Finger verbrannt, ließ sie die Zeitung abrupt fallen und stand auf.
    Als Dan leise fluchte, wusste Brooke gleich Bescheid: Er hatte den Artikel auf der Rückseite bereits gelesen.
    Verzweifelt kniff sie die Augen zu. Doch als sie wieder hinschaute, standen die Worte dort noch immer, schwarz auf weiß:
    Findlay-Witwe zieht weiter.
    Das dazugehörige Foto zeigte sie mit Dan und den Kindern bei der Flucht aus der Villa. Zusammen mit dem Bild erhielt die Schlagzeile eine zweite Bedeutung: Für jemanden, der mit den Tatsachen nicht vertraut war, musste Dan wie der neue Mann an ihrer Seite wirken – immerhin trug er Brookes Sohn auf dem Arm.
    An seiner Miene konnte Brooke ablesen, dass Dan auf alles gefasst war: fliegende Tassen, Tränen, Ohnmachtsanfälle. Aber den Gefallen würde sie ihm nicht tun.
    „Das hat nichts zu bedeuten, Brooke“, versuchte er sie zu besänftigen. „Sieh doch, der Artikel steht ganz versteckt unter den Sportnachrichten. Als Füller. Eine Geschichte ohne Wert. Was macht das schon?“
    „Was das macht?“, schnaubte sie. „Sie stellen die Situation so dar, als würde ich mich mit dem besten Freund meines Mannes vergnügen, während ich eigentlich um Cal trauern sollte.“
    „Es hat doch keinerlei Bedeutung …“
    „Es hat eine Bedeutung“, beharrte Brooke. „Verstehst du das denn nicht? Ich habe Cal vor sechs Monaten zuletzt gesehen. Zwischendurch hat er ein einziges Mal angerufen, um uns mitzuteilen, dass er zu Beaus Geburtstag nicht nach Hause kommt. Zum Teufel, wir haben seit über einem Jahr nicht mehr miteinander geschlafen. Vielleicht sollte ich diesem Journalisten das mal erzählen.“
    Plötzlich war es still in der Küche. Dan schwieg – und das konnte Brooke ihm nicht verübeln. Sie hatte nie beabsichtigt, ihm ihre privaten Probleme zu verraten. Aber jetzt brauchte sie jemanden, der die ganze Wahrheit kannte. Der wusste, dass ihr Leben keine künstliche Seifenoper war. Dass sie verletzt war. Und verzweifelt.
    „Tut mir leid“, entschuldigte sie sich. „Das wolltest du bestimmt gar nicht so genau wissen.“
    „Du hast nichts getan, wofür du dich entschuldigen musst, Brooke.“
    Sie deutete mit dem Finger auf den Artikel. „Aber die hier wissen das nicht. Ach, du weißt gar nicht, wie sehr ich wünschte …“
    „Wenn alle Wünsche wahr würden“, sagte Dan, und seine ruhige Stimme war Balsam auf ihre Seele, „dann hätten wir alle sicherlich im Laufe der Jahre manches anders gemacht.“
    Er hatte wir gesagt. Als ob er selbst manches bedauerte. Und wenn sein nachdenklicher Blick sie nicht täuschte, hatte sein Bedauern vor allem mit ihr zu tun.
    Plötzlich fasste Brooke einen Entschluss. Auf keinen Fall sollte Dan es bereuen, ihr seine Hilfe angeboten zu haben. Sie kippte den Rest ihres Kaffees in die Spüle. „Das wär’s, Dan“, sagte sie. „Wir sind schon weg.“
    „Sei nicht albern, Brooke.“
    „Ich brauch das alles nicht. Und du auch nicht. Du bist das PR-Genie. Stell dir vor, wie dein Geschäft unter dieser Geschichte leiden würde. Jeder deiner Klienten müsste doch denken, dass du nur den richtigen Augenblick abwartest, um dich dann auf dessen Frau oder Freundin zu stürzen.“
    Dan hielt sie am Arm zurück. „Geh nicht“, bat er.
    „Aber ich sollte gehen“, flüsterte sie.
    „Das ist kein Grund, wenn du dich nur danach richtest, was andere von dir erwarten. Bleib, weil du es willst. Bleib, weil du hier im Augenblick am besten aufgehoben bist.“
    „Dann lade doch bitte Emily ein“, entfuhr es ihr mit einem Mal.
    Dan zog die Stirn kraus.
    „Ich meine es ernst. Lade sie ganz bald zum Abendessen ein. Hierher. Bitte.“
    „In Ordnung.“ Dan gab ihren Arm frei.
    Brooke trat erst einen, dann noch einen Schritt zurück. Dennoch konnte sie die elektrisierende Spannung zwischen ihnen fühlen. Sie wusste, sie sollte ihn jetzt allein lassen. Nach den Kindern schauen. Kalt duschen und sich für die nächste Viertelstunde unter ihrem Federbett verkriechen.
    Aber gleichzeitig wehrte sich etwas in ihr dagegen. Sie konnte nicht gehen. Nicht, wenn er sie so voller Sorge anblickte – wie damals, als sie aus ihrer Ohnmacht erwacht war. Er sah sie an, als hätte er sie wirklich gern …
    Es war lange her, seit jemand sie so angesehen hatte. Verflixt lange.
    Auch Dan blieb wie versteinert stehen.
    Um ihn sprachlos zu machen, musste Brooke nicht in aufreizender Unterwäsche durch seine Küche spazieren. Nein, mit ihrem

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