Julia Extra Band 0295
fühlen, wenn sie sich heftig in ihn verliebte und er entdeckte, dass sie nicht die Richtige für ihn war? Was, wenn er sie dann betrog? Nein, das wollte sie nicht noch einmal erleben …
Als der Fahrstuhl hielt, schoss Buckley mit einem Satz aus dem Lift. Dans Handy läutete. Auf dem Display erkannte er die Nummer von Gordon Rose, dem Footballcoach. Dan durfte den Mann nicht schon wieder warten lassen. Andererseits wirkte Brooke sehr nervös, und Lucille war nicht an ihrem Platz, um sich um sie zu kümmern.
„Ich beeile mich“, versprach er und nahm den Anruf entgegen. „Hallo, Gordon. Sie sind zurück?“
In diesem Moment läutete auch das Telefon seiner Sekretärin. Nur mit halbem Ohr hörte er Gordon zu, während er vergeblich auf Lucilles Rückkehr wartete. Der Anrufbeantworter war eingeschaltet. Keine ideale Lösung, aber für den Moment musste das genügen. Da der Empfang immer schlechter wurde und Gordon kaum noch zu verstehen war, hielt Dan sich ein Ohr zu. Schließlich trat er an eines der Fenster, das einen herrlichen Blick über St. Kilda bot.
Das Läuten verstummte. Zu spät bemerkte Dan, wie Brooke hinter den Schreibtisch trat und den Hörer in die Hand nahm.
„ Good Sports Agency “, meldete sie sich und winkte Dan zu, der noch protestieren wollte. Mit der Handtasche unter dem Arm setzte sie sich in Lucilles Sessel und hörte konzentriert zu. Dan beobachtete sie, während der Anrufer sich scheinbar lautstark beschwerte. Hoffentlich hat sich nur jemand verwählt, dachte er.
„In Ordnung, Derek. Ich würde ihn ja zu gern sofort ans Telefon holen …“ Brooke warf Dan einen Blick zu. „Aber Dan ist im Moment beschäftigt. Selbstverständlich sage ich ihm, dass er Sie zurückrufen soll …“
Brookes Wangen färbten sich rot, als sie offensichtlich eine erneute Schimpftirade zu hören bekam. Dan ahnte, dass es sich bei dem Anrufer um Derek Johnson handelte. Sämtliche Footballteams Australiens rissen sich darum, ihn für sich zu gewinnen, und Dan wollte diesen Klienten haben. Und er würde ihn auch bekommen. Allerdings legte sich Derek gerade mit Brooke an, die selbst seit einer Woche nur mit Vorsicht zu genießen war. Und er konnte nichts tun, als zuzusehen.
Er schaute sich auf dem Flur um, aber Lucille war noch immer nicht in Sicht.
Plötzlich sah er, wie Brooke sich im Sessel zurücklehnte. Ihre Miene wirkte plötzlich äußerst gelassen. Nein, nein, nein! Dan kannte diesen Ausdruck – und er wusste, was passieren würde. Gleich würde Derek etwas zu hören bekommen. Wenn sie jetzt die Geduld verlor und ausrastete, würde Derek sich sofort einen anderen Agenten suchen. Und Dan könnte es ihm nicht einmal übel nehmen.
„Gordon“, sprach er hastig in sein Handy, „ich rufe Sie in ein paar Minuten vom anderen Apparat zurück.“ Er legte auf – doch es war bereits zu spät.
„Derek“, begann Brooke. „Derek, holen Sie erst einmal tief Luft. So, jetzt ist es besser. Nun hören Sie mir mal zu. Glauben Sie wirklich, ich würde Sie zu meinem eigenen Vergnügen anlügen, wenn ich Ihnen sage, dass Dan beschäftigt ist?“
Dan trat an den Schreibtisch und versuchte, sie irgendwie dazu zu bringen, freundlich zu bleiben. Während Derek ihr antwortete, lächelte sie. Dan entspannte sich ein bisschen. Ein Lächeln war ein gutes Zeichen, oder? Verdammt, ein solches Lächeln von ihr war besser als gut.
„Stimmt“, sagte Brooke. „Unser Dan ist ein viel beschäftigter Mann. Superagenten wie er neigen dazu, sehr beschäftigt zu sein. Und wir wollen ihn doch nicht frühzeitig ins Grab bringen. Denn was würden junge Männer wie Sie dann ohne ihn tun?“
Kurze Pause.
„Wundervoll“, hörte Dan sie abschließend sagen. „Ich werde das postwendend an Dan weiterleiten. Okay, Derek? Bis bald.“
Und dann legte sie auf. Sie beugte sich vor, stützte die Ellenbogen auf den Schreibtisch und lächelte Dan an. „Na, hast du dein Gespräch beendet?“
„Nicht ganz. Was sollst du mir ausrichten?“
„Derek Johnson möchte, dass du ihn zurückrufst, sobald du Zeit dazu hast. ‚Keine Eile‘ – das waren seine Worte, glaube ich.“
Keine Eile? „Weißt du überhaupt, wer das war?“, fragte er.
„Sicher.“ Brooke stand auf und ging um den Schreibtisch herum. „Der Junge ist der heißeste Kandidat bei der Spielerauswahl für die nächste Saison. Aber er ist auch ein junger Mann, dem seine Mutter nie Grenzen gesetzt hat. Er hat mich allen Ernstes ‚Puppe‘ genannt. Sollte Beau je so
Weitere Kostenlose Bücher