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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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schaue nach dir.“
    Brooke straffte die Schultern. Wahrscheinlich bereitete sie sich innerlich auf die bevorstehende Jobsuche vor. Allerdings setzte sie eine Miene auf, als sei sie auf dem Weg in die Folterkammer. Ihre Notlage bedrückte Dan, als sei es seine eigene.
    „Bist du sicher, dass du schon bereit dafür bist?“, fragte er.
    „Alles in Ordnung. Kümmere dich nur um deine Arbeit, und tu so, als sei ich gar nicht da.“
    „Oh, Schätzchen“, sagte Lucille und rollte mit den Augen. „Sie können doch nicht ernsthaft glauben, er wäre fähig, Sie hier zu ignorieren. Wissen Sie, das Leben hat sehr viel mehr zu bieten als nur die Sportnachrichten.“
    Danach verabschiedete Dan sich in sein Büro: „Meine Tür steht immer offen, Brooke. Du kannst jederzeit zu mir kommen.“
    In Brookes Blick las Dan ihre Hoffnung, er hätte Lucilles Anspielung nicht genauso verstanden wie sie.
    Aber er hatte sie nur allzu gut verstanden. Und seit er Brookes Lippen gekostet hatte, wusste er, dass es kein Zurück mehr gab. Lucille wusste es. Emily wusste es. Verflixt, er war sogar ziemlich sicher, dass Simone Bescheid wusste. Wie lange würde es noch dauern, bis auch Brooke sich darüber im Klaren war?

9. KAPITEL
    Nach dem Essen an diesem Abend rief Brooke ihre Schwester an. Lily erzählte ihr alles über die Muscheln, die sie am Strand gesammelt hatte, und Beau berichtete ihr in allen Details, wie sein erster Tag an der neuen Schule verlaufen war.
    Mitten im Gespräch bemerkte Brooke erst, dass sie die ganze Zeit eine Hand an ihr Herz gepresst hielt. Dennoch wusste sie, dass die Nächte in anderer Umgebung den beiden guttaten. Genauso wichtig war es, dass sie mit anderen Menschen zusammen sein konnten als mit ihrer Mutter. Auch für Simone war es ein Gewinn, dass sie sich um andere kümmern musste statt nur um sich selbst. Trotzdem spürte Brooke die kleinen Stiche in ihrem Herzen: Heute konnte sie den Kindern keinen Gutenachtkuss geben.
    Zum Schluss ergriff Simone den Hörer. „Habt ihr euch ausgequatscht?“
    „Ja“, seufzte Brooke. „Gib den beiden noch einen Extrakuss von mir.“
    „Mach ich. Und du tust nichts, was ich nicht auch tun würde“, riet Simone. „Es sei denn … Wenn es um Dan geht, hast du meine uneingeschränkte Erlaubnis, aufs Ganze zu gehen.“
    Danach legte sie schnell auf. Brooke starrte still das Telefon an.
    Dan kam und schlug vor, eine DVD anzusehen. Eine gute Ablenkung, dachte Brooke. So folgte sie ihm ins heimelige Wohnzimmer und nahm auf dem weich gepolsterten Sofa Platz. „Hauptsache, es ist kein Kinderfilm und hat nichts mit Harry Potter zu tun.“
    „Was gefällt dir denn besonders gut?“ Kurz warf Dan ihr einen Blick über die Schulter zu, während er seine DVD-Sammlung durchsuchte.
    „Mir geht es wie Beau: Ich liebe Krimis. Und im Gegensatz zu ihm schreibt mir niemand vor, was ich sehen darf.“
    Dan lächelte. Sie spürte sein Lächeln im Halbdunkeln wie eine zärtliche Liebkosung. Eigentlich wartete sie darauf, dass ihre Nerven mit ihr durchgehen würden, denn heute war sie zum ersten Mal ganz allein mit ihm. Ohne Cal, ohne die Kinder. Aber sie war vollkommen ruhig. Vielleicht war sie einfach zu müde nach dem heutigen Tag. Oder vielleicht zahlte es sich aus, dass sie sich schon eine gute Woche in Selbstbeherrschung geübt hatte – und ihre dummen Gefühle für ihn gehörten endlich der Vergangenheit an.
    „Na, war heute etwas dabei?“, fragte Dan.
    Seufzend lehnte sich Brooke zurück. „Als Friseurlehrling im dritten Lehrjahr oder als diplomierte Forscherin hätte ich sicher das große Los gezogen.“
    „Da du aber nichts dergleichen bist …“
    „Insgesamt habe ich beruflich nicht viel vorzuweisen. Für die Arbeit im Büro bin ich nicht erfahren genug. Für den Einzelhandel habe ich zu wenig Zeit. Ich bin auch nicht jung genug, um an Forschungsprogrammen der Universität teilzunehmen. Was besonders schade ist, denn dort bezahlen sie am besten.“ Sie fuhr sich über das Gesicht. „Es ist nicht zu übersehen: Ich habe mein Ausstrahlung verloren.“
    „Ausstrahlung?“
    „Du weißt schon“, erklärte sie. „Du bist jung, dir steht die Welt offen, und du strahlst eine Hoffnung aus, eine angeborene Lässigkeit, die dich zu einem ganz besonderen Menschen macht.“
    „Ich weiß, was Ausstrahlung bedeutet. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass du deine verloren hast.“
    „Doch. Ich glaube, damit ist es endgültig vorbei. Meine Entschlossenheit ist einfach

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