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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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gefunden“, sagte er tonlos.
    Während der Rückfahrt schwiegen sie.
    Noah fühlte sich körperlich krank. Mehr als diesen einen Satz hatte er nicht herausgebracht. Was gab es denn noch zu sagen? Die Polizei hatte Belinda eindeutig identifiziert. Mehr wollte man ihm am Telefon nicht verraten. Der Sheriff erwartete ihn zu Hause. Seine Schwiegereltern waren auch benachrichtigt worden.
    Sie haben deine Frau gefunden, Noah.
    Diese Worte, auf die er so lange gewartete hatte, waren ausgerechnet in der Stunde ausgesprochen worden, in der er Jennifer einen Heiratsantrag machte. Wieder so ein merkwürdiger Zufall.
    Anders als auf der Hinfahrt, lagen Jennifers Arme kaum spürbar auf seiner Taille. Sie hielt sich so zaghaft an ihm fest, als wäre er der Mann einer anderen Frau …
    Und wenn er das war?
    Der Gedanke machte ihn elend. Er wollte sich für Belinda, Peter, Jan und die Kinder freuen. Doch er war in den vergangenen drei Jahren erwachsen geworden, auch seine Gefühle hatten sich verändert. Außer den Kindern band ihn kaum noch etwas an das Leben mit Belinda. Er war ihr noch zugetan, aber sein Herz gehört nun Jennifer.
    Angst kroch ihn ihm hoch. Wenn Belinda am Leben war und sie zu ihm und den Kindern zurückkehren wollte, würde Jennifer sich unwiderruflich von ihm zurückziehen.
    Doch irgendwie glaubte er nicht daran, dass Belinda noch lebte. Anders als seine Schwiegereltern, die sich nicht damit abfanden, ihre geliebte Tochter verloren zu haben, spürte er, dass Jennifer ihre Kinder niemals im Stich gelassen hätte.
    Wäre sie imstande gewesen, ihn wortlos zu verlassen?
    Wie jeden Morgen, wenn er aus dem Haus ging, hatte sie ihm auch an diesem letzten Tag einen Abschiedskuss gegeben. Tim hatte bezeugen können, wie liebevoll seine Eltern miteinander umgegangen waren. Tims Aussage und die Tatsache, dass es keine andere Frau in seinem Leben gab, hatten ihn von dem Verdacht befreit, der unweigerlich auf einen Mann fiel, dessen Frau spurlos verschwand.
    Als er in die Einfahrt zu seinem Haus bog, erschrak Noah. Er wusste nicht, wie er hierhergekommen war. Mehr als eine Stunde musste er vollkommen gedankenverloren gefahren sein. Er konnte sich auch nicht erinnern, das Wort an Jennifer gerichtet zu haben.
    Als sie den Helm abnahm, sah er, wie blass und elend sie aussah.
    „Sherbrooke wartet auf dich“, sagte sie leise.
    „Bitte komm mit hinein. Ich brauche dich.“
    Sie schaute ihn nicht an, nickte aber und ließ ihm den Vortritt.
    Das wettergegerbte Gesicht des Sheriffs sah hilflos und traurig aus. Noah wusste sofort, was ihn erwartete.
    „Sie ist tot, nicht war?“Wie roh sich das anhörte. Wie gefühllos. Dabei zerbrach etwas in ihm.
    Mit einem kurzen Blick auf Jennifer bat der Sheriff, ins Haus gehen zu dürfen. „Ich habe Ihnen eine Menge zu sagen, Noah.“
    Jennifer folgte den Männern mit ausdruckslosem Gesicht, setze sich in eine Ecke des Wohnzimmers und schaute aus dem Fenster.
    Ihren Widerwillen, hier zu sein, hätte sie nicht deutlicher zeigen können. Doch, ob sie wollte oder nicht, das hier ging auch sie etwas an.
    Sobald er saß, drehte der Sheriff verlegen seinen Hut in der Hand, sah Noah an, dann wieder Jennifer. „Ja, sie ist tot, Noah. Tut mir leid. Sie haben ihre Überreste schon vor ein paar Wochen gefunden. Aber sie mussten das Ergebnis der DNA-Analyse abwarten, um sicher zu sein, dass es sich um Ihre Frau handelt.“
    Noah sank der Kopf auf die Brust. Sogar in seinen eigenen Ohren klang seine Stimme fremd. „Wo wurde sie gefunden? Wie kam man auf Belinda? Hat sie … hat sie einen Brief hinterlassen?“ Unausgesprochen stand seine Frage im Raum. Hat Belinda sich umgebracht? Hat sie das Leben mit mir und den Kindern nicht mehr ertragen?
    „Nein, hat sie nicht.“ Sherbrooke seufzte. „Ein anonymer Brief von der Person, die Ihre Frau tötete, gab die Hinweise. Das Datum stimmte, auch die Gegend kam infrage. Man war sich ziemlich sicher, die Überreste ihrer Frau zu finden.“
    Noah riss den Kopf hoch. Wie durch Watte hindurch spürte er Jennifers Arme um seine Schultern. „Sie wurde umgebracht? Belinda wurde …?“ Übelkeit stieg in ihm auf. Lieber Gott. All die Jahre hatte er mit ihr gehadert, weil sie einfach gegangen war. Und dabei war sie das Opfer eines …“
    „Es war ein Unfall, Noah. Ein Verkehrsunfall. Jemand hat Ihre Frau angefahren und dann Fahrerflucht begangen. Wenn diese Person gefasst wird, muss sie sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Vielleicht stellt sie sich

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