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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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grundlegend unterscheiden. Ich bezweifle, dass meine Möbel vom Garagenflohmarkt zu deinem Zeug passen – genauso wenig wie ich.“
    Nicht zum ersten Mal gab sie ihm zu verstehen, dass sie glaubte, nicht gut genug für ihn zu sein. Allmählich begann es ihm auf die Nerven zu gehen.
    „Das reicht. Ab jetzt will ich nicht mehr hören, wie du dich selbst abwertest. Hast du mich verstanden?“
    Marilee wirkte überrascht. Seine Wut war echt und unvermutet – und auf eine seltsame Art und Weise rührend. Sie seufzte und nickte.
    „Ja, gut. Trotzdem frage ich mich, ob du auch dann noch so hinter mir stehst, wenn sich ein Streit anbahnt.“
    Er kniff die Augen zusammen und presste die Lippen aufeinander. Mühsam widerstand er dem Bedürfnis, sie zu schütteln.
    „Ich denke, wir sollten es abwarten und sehen, was passiert, meinst du nicht?“, erwiderte er gereizt und ließ sie allein im Schlafzimmer zurück.
    „Das lief ja mal richtig gut“, sagte sie zu sich selbst sie und warf ihren Föhn auf die Wäsche in ihrem Koffer. „Ich frage mich, ob das als unser erster Streit durchgeht.“
    Den Rest des Tages verbrachten sie gewissermaßen schweigend.
    Erst als Marilee sich fürs Bett fertig machte, begriff Justin, dass sie einfach nur furchtbar nervös war …
    Im Nachthemd kam Marilee aus dem Badezimmer. Sie erblickte Justin, der suchend in seinem Koffer kramte. Erschrocken wollte sie nach ihrem Morgenmantel greifen, als ihr einfiel, dass sie ihn bereits eingepackt hatte. Sie war sich bewusst, dass ihr Nachthemd alt und fadenscheinig war und weit mehr von ihrem Körper preisgab, als ihr lieb war. Mühsam musste sie sich zusammenreißen, um dem Drang, sich umzudrehen und wegzulaufen, zu widerstehen. Verdammter Kerl. Auch wenn sie ihm nicht vertraute und auch wenn er für sie nicht mehr war als der Vater ihres Kindes, wollte sie nicht, dass er sie so sah.
    Doch Justins Meinung über Marilees Körper war das genaue Gegenteil von dem, was sie erwartet hätte. Zu wissen, dass sie schwanger war, und es zum ersten Mal zu sehen, das waren zwei unterschiedliche Dinge. Die undeutliche, aber unverkennbare Kontur von Marilees Bauch unter ihrem Nachthemd wahrzunehmen, zu erblicken, beinahe berühren zu können war so intim – und so rührend. Justin war bewusst, dass er sie anstarrte, doch er konnte nicht damit aufhören. Sein Kind, nein, ihr Kind wuchs in ihrem Bauch heran. Dann sah er in ihr Gesicht und wusste, dass sie sich daran erinnerte, wie sie einander in den Armen gelegen und sich geliebt hatten – und wie sie dieses Kind gezeugt hatten.
    „Mein Körper – er ist nicht mehr so, wie du ihn in Erinnerung hast, habe ich recht?“, sagte Marilee und bemühte sich, sarkastisch zu klingen, um ihre Verlegenheit zu überspielen.
    „Du bist so schön“, flüsterte er und erschrak, weil er diese Worte laut ausgesprochen hatte. Eilig drehte er sich um und widmete sich wieder seinem Gepäck – dabei hatte er längst vergessen, wonach er eigentlich suchte.
    Marilee war perplex. Aber langsam machte sich Zufriedenheit in ihr breit. Zwar glaubte sie ihm nicht, doch es tat trotzdem gut, es zu hören.
    „Ich bin fertig im Badezimmer“, sagte sie. „Du kannst jetzt rein.“
    Justin richtete sich auf und wandte sich um. Wieder betrachtete er sie, als sie sich auf der Bettkante niederließ und sich dann mit dem Rücken in die Kissen kuschelte. Sekunden später veränderte sie ihre Position, um sich gleich darauf wieder anders hinzulegen. Bei jeder Bewegung zuckte sie zusammen.
    Dass sie ihr Gesicht verzog, erschreckte ihn.
    „Was ist los? Hast du Schmerzen? Kann ich dir irgendetwas holen?“
    Unbewusst lächelte sie ihm zu.
    Und in dem Moment wusste Justin, dass er alles dafür gegeben hätte, dass sie dieses Lächeln ernst meinte.
    „Mir geht es gut“, versicherte sie. „Es ist nur schwierig, sich gemütlich hinzulegen, wenn das Baby einen dauernd tritt.“
    Justin erstarrte. Als er auf ihren Bauch blickte, entdeckte Marilee einen Ausdruck in seinen Augen, der ihr Grund zur Hoffnung gab.
    „Hier“, sagte sie, ergriff seine Hand und zog ihn neben sich auf die Bettkante. „Fühle es.“
    Er legte seine Hand auf ihren Bauch und ertappte sich dabei, dass er den Atem anhielt und gespannt auf den ersten Kontakt wartete. Und als er den Tritt des Babys spürte, schnappte er nach Luft und zuckte zurück. Die Heftigkeit des Tritts überraschte ihn.
    „Tut das weh?“, fragte er.
    Sie lächelte. „Nein.“
    „Mein Gott“, flüsterte

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