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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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erstaunlich fest die Arme um sie. „Na, na, na, Miss Marina“, tröstete er sie. „So schlimm wird es doch sicher nicht sein, oder?“
    „Doch, das ist es“, schluchzte sie. „Ich liebe ihn, Henry. Ich liebe ihn so sehr.“
    Bei dieser Antwort erstarrte Henry zur Steinsäule. „Sagen Sie das nicht, Miss Marina. Denken Sie es nicht einmal.“
    „Aber ich kann nichts dagegen tun. Es ist alles, woran ich denken kann.“
    „Und Sie sind alles, woran er im Moment denkt, das garantiere ich Ihnen“, entgegnete Henry trocken. „Aber es ist nicht Liebe, die ihn bewegt, mein Kind. Es sind diese verdammten Winterborne-Hormone.“
    „Aber ich habe auch Hormone!“, schniefte sie.
    „Miss Marina!“ Entsetzt schob er sie ein Stückchen von sich, als könnte er sich sonst eine ansteckende Krankheit bei ihr holen.
    Marina blinzelte verwirrt, bis sie erkannte, dass Männer in Henrys Alter derart offene Worte nicht kannten. Sie glaubten tatsächlich noch, dass Sex ausschließlich ein männliches Vorrecht wäre. Vielleicht auch eine männliche Schwäche, die gerade so toleriert, jedoch idealerweise kontrolliert wurde.
    „Es tut mir leid, wenn ich Sie schockiere, Henry“, sagte Marina, „aber es ist nicht nur James, der an Sex denkt. Frauen haben ganz ähnliche Bedürfnisse. Wenn es Sie beruhigt, ich habe Lady Tiffany Montag im Krankenhaus getroffen und halte sie für eine der nettesten und warmherzigsten Frauen, die ich je kennengelernt habe. Ich würde nie etwas tun, um ihr wissentlich zu schaden. Obwohl ich finde, dass sie nicht die Richtige für James ist. Sie ist viel zu jung und unschuldig. James wird sich schnell mit ihr langweilen.“
    Henry runzelte die Stirn, als sei der Gedanke gar nicht so abwegig, auch wenn er ihm selbst noch nie gekommen war. „Sie glauben nicht, dass die beiden zusammen glücklich werden?“, fragte er besorgt.
    „Nein, das glaube ich nicht. Oberflächlich betrachtet wirken sie wie das perfekte Liebespaar, und natürlich sehen sie zusammen fantastisch aus. Aber wird es auch im Schlafzimmer funktionieren, Henry? In der Vergangenheit haben Frauen wie Lady Tiffany stillschweigend zur Seite geschaut, wenn ihre Ehemänner sich anderweitig vergnügten, aber heute ist das anders.“
    Nun sah Marina dem alten Herrn direkt in die Augen. „Unter den gegebenen Umständen würde ich mir an Ihrer Stelle eher über die nächste Frau Gedanken machen, die das sexuelle Interesse Ihres geschätzten Arbeitgebers weckt, und nicht über mich. Von Australien aus werde ich seine Ehe wohl kaum gefährden, nicht wahr? Und das, obwohl ich beschlossen habe, meine eigene Heirat abzusagen, denn sie wäre ein ganz ähnliches Desaster.“
    Damit streifte sie ihren Verlobungsring ab, ballte die Hand darum zur Faust, stürmte die Treppe hinauf und ließ einen äußerst nachdenklichen Henry zurück. Sie hielt das Haupt hoch erhoben, doch in ihr wütete ein furchtbarer Schmerz. Denn trotz ihrer leidenschaftlichen Rede wusste sie eines ganz genau: Im wichtigsten Punkt hatte Henry recht: James liebte sie nicht. Er begehrte sie nur.

7. KAPITEL
    James setzte sich auf die Rückbank der geräumigen weißen Stretch-Limousine. William und der Bentley hatten offenbar heute Abend frei. Den Ersatz bildete dieses riesige Luxusgefährt mit roten Ledersitzen, schwarzen Fenstern und einer ebenso schwarzen Trennscheibe, die in diesem Moment nach oben glitt, sodass sie komplett vom Fahrer abgeschirmt waren. Es brannte ein warmes, verführerisches Licht.
    James drehte sich zu Marina und sah sie eindringlich an.
    „Du siehst … atemberaubend aus“, sagte er.
    Auch heute trug sie Schwarz – das einzige horrend teure Kleid in ihrer Garderobe, das sie unbedingt hatte mitbringen müssen. Hauptsächlich weil es nicht knitterte. Beim Einpacken hätte sie niemals geglaubt, dass sie es für einen Mann tragen würde.
    Doch sie trug es ganz definitiv für James. Was grausam von ihr war, das wusste sie. Denn das Kleid aus Seidencrêpe wirkte ungeheuer provokativ.
    Der Schnitt war eigentlich völlig schlicht – ein schmales Schlauchkleid, am Hals von einem perlenbesetzten Ring zusammengehalten, im Rücken tief geschlitzt vom Nacken bis zur Taille.
    Die meiste Zeit blieb der Schlitz an seinem Platz, sodass kaum etwas zu sehen war. Doch hin und wieder, je nachdem wie sie sich bewegte – oder wenn sie in Autos einstieg –, rutschte er zur Seite, sodass die nackte Haut ihres Rückens aufblitzte und deutlich zeigte, dass sie keinen BH

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