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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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unglücklicherweise einen Arm um ihre Taille gelegt, um sie durch die Menge aufdringlicher Journalisten und Fotografen zu geleiten. Diese Berührung hatte ihn genauso mitgenommen wie sie.
    „Du wirst die volle Woche bleiben“, befahl er ihr wütend. „Und du wirst mit mir ins Theater gehen.“
    „Das werde ich nicht tun“, widersprach sie kühl, obwohl ihr Herz in diesem Moment vor Freude raste.
    Sie standen sich im Foyer gegenüber, am Fuß der Treppe.
    „Wenn du nicht mit mir ins Theater kommst“, stieß er grimmig hervor, „dann werde ich dich hier und jetzt küssen.“
    Fassungslos starrte sie ihn an. Sie fürchtete sich davor, dass er seine Drohung wahr machte, doch noch viel mehr plagte sie die Angst, er könnte es nicht tun. Denn seine Worte – nun einmal ausgesprochen – beschworen in ihrer Vorstellungskraft diesen Kuss herauf, der hart und fordernd sein würde. Nicht unbedingt die Sorte Kuss, die ihr normalerweise gefiel. Doch von ihm wünschte sie sich einen solchen Kuss. Sehr sogar.
    „Hast du mich verstanden, Marina?“
    Sie biss die Zähne zusammen und betete um Erlösung. „Ja, das habe ich, Mylord.“
    Da packte er sie bei den Schultern, riss sie an sich und ignorierte ihre vor Schreck geweiteten Augen.
    „James“, stieß er hervor. „Du wirst mich James nennen, oder, bei Gott, ich werde noch viel mehr tun, als dich nur zu küssen.“
    „James“, wisperte sie mit zitternder Stimme.
    Ganz deutlich sah sie die Qual in seinen Augen, das übermächtige Verlangen, sie dennoch zu küssen und ihren Mund genauso wie ihren Körper zu erobern.
    Der Klang von Schritten auf der Treppe ließ sie auseinanderfahren. James wirkte plötzlich wie ein ungezogener Schuljunge, den man mit heruntergelassenen Hosen erwischt hatte.
    Beinahe hätte Marina hysterisch gelacht. Das Ganze bekam allmählich die Züge einer viktorianischen Komödie. Es stellte sich nur die Frage, ob sie die Heldin oder das Biest war. Und James? War er ihr Held oder der Schurke?
    „Skandalös“, murmelte Henry, während er die Treppe herunterkam. „Einfach skandalös!“
    Im ersten Moment glaubte Marina, er spreche über sie.
    „Ich habe versucht, sie loszuwerden, Mylord“, entschuldigte er sich bei James, „aber sie haben mich einfach nicht beachtet.“ Dann wandte er sich mit einem kleinen Lächeln an Marina. „Und wie fühlen Sie sich, Miss Marina? Seine Lordschaft sagte mir, dass im Krankenhaus alles wunderbar verlaufen ist.“
    „Die Ärzte sind sehr optimistisch, Henry. Mir geht es gut, bis auf ein ganz leichtes Ziehen in der rechten Hüfte. Nichts, was sich nicht mit einer Aspirin und einer Tasse Ihres wundervollen Tees heilen ließe.“
    „Dann lasse ich dich jetzt in Henrys fähigen Händen“, schaltete sich James abrupt ein. „William wartet draußen, um mich zur Bank zu bringen. Ich werde meiner Sekretärin sagen, dass sie uns für Freitagabend ein Stück buchen soll. Bis dahin müsste es deiner Hüfte besser gehen. Möchtest du lieber ein Theaterstück oder ein Musical sehen?“
    Weil sie vor Henry keine Szene machen wollte, antwortete sie: „Ein Theaterstück wäre schön.“
    Er nickte und war im nächsten Moment verschwunden. Viel zu lange sah Marina ihm sehnsüchtig hinterher. Als sie sich schließlich umdrehte, bemerkte sie, dass Henry sie mit seinen wissenden grauen Augen beobachtete. Plötzlich sah sie nur noch rot.
    „Fangen Sie jetzt bloß nicht an, Henry“, fauchte sie. „Und hören Sie auf, sich Gedanken zu machen. Ich bin bald wieder weg. Dann befindet sich Ihre geschätzte Lordschaft außer Gefahr.“
    Sie wollte sich an dem alten Diener vorbeischieben, doch er hielt sie mit einer Hand auf. Vor ihren Augen verschwamm alles, während sie zu ihm aufblickte.
    „Es ist nicht nur Seine Lordschaft, um die ich mir Gedanken mache“, sagte er sanft. „Ich möchte nicht mit ansehen, wie eine so zauberhafte und liebenswerte Lady wie Sie verletzt wird. Seine Lordschaft ist ein guter Mensch, aber selbst er ist nur ein Mann. Und jeder halbwegs heißblütige Mann würde Sie begehrenswert finden, Miss Marina.“
    Mit Henrys Vorwürfen wäre Marina fertig geworden. Auch mit seinen ermüdenden Warnungen. Aber nicht mit seinem Mitgefühl.
    „Oh, mein Gott“, schluchzte sie erstickt und hob vergeblich die Hände, um den Tränensturz aufzuhalten. „Oh, Henry!“ Und damit warf sie sich an seine steife Brust und ließ den Tränen freien Lauf.
    Im ersten Moment erstarrte er, doch dann legte er sanft, aber

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