Julia Extra Band 0297
machte.
Zum Glück sahen die Zeichen sehr gut aus. Heute Nachmittag war Rebecca unheimlich fröhlich und gut gelaunt gewesen. Sie hatte unentwegt geredet. Und die Ärzte sagten, dass die ersten Bluttests Anlass zur Hoffnung gaben.
Doch Rebecca mal beiseite, mussten sie die Situation zwischen sich klären.
„Nun, wenn ich mich hinsichtlich deiner Absichten täusche, dann sag mir, wie die Wahrheit aussieht“, verlangte sie. „Sag mir, was du für Tiffany empfindest. Und was du für mich fühlst“, fügte sie leicht zittrig hinzu.
Mit geschlossenen Augen schüttelte James den Kopf. „Lieber Gott, du bist wirklich gnadenlos.“ Dann öffnete er die Augen.
„Ich mag Tiffany“, erklärte er abrupt. „ Mehr als das. Ich kenne sie seit Jahren, und wir passen gut zusammen. Der einzige Grund, weshalb ich noch nicht mit ihr geschlafen habe, ist der, dass sie warten möchte, bis wir verheiratet sind. Sie ist sehr … altmodisch erzogen worden. Dennoch habe ich mir geschworen, ihr treu zu sein – komme, was wolle!
Ich konnte ja nicht wissen, dass ich derart auf die Probe gestellt werden würde – in Gestalt einer wunderschönen, feurigen Australierin, die ich nicht nur bewundere, sondern mehr begehre als jemals eine Frau zuvor.“
Vorwurfsvoll sah er sie an, als wäre alles ganz allein ihr Fehler. Tatsächlich begann Marina allmählich, sich wegen des Kleides schuldig zu fühlen.
„Ich habe versucht, mir einzureden, dass ich alles ertragen kann, bis du England wieder verlässt“, fügte er hinzu, und seine blauen Augen brannten vor Verlangen. Sehnsüchtig ließ er seinen Blick über ihren schlanken Körper wandern. „Und wahrscheinlich wäre es mir auch gelungen, wenn ich nicht einen Anruf bekommen hätte. Heute Mittag. Von Tiffany.“
Marinas Herz machte einen Satz. „Was … was hat sie gesagt?“
„Sie hat mir erklärt, dass sie noch eine Weile warten will, bis wir uns verloben. Sie hat Angst, noch zu jung für die Ehe zu sein. Deshalb möchte sie etwas Zeit und Raum, um über die Dinge nachzudenken.“
„Und was hast du geantwortet?“, fragte sie.
„Dass ich Verständnis dafür hätte und sie sehr weise handeln würde, wenn sie tatsächlich Zweifel hegt.“
Natürlich bemerkte Marina sofort, dass James ihr nicht ebenfalls von seinen Zweifeln erzählt hatte. So hielt er sich alle Hintertürchen offen und konnte Tiffany immer noch heiraten, wenn diese ihre Torschlusspanik überwinden sollte.
„Wie … angenehm für dich“, bemerkte sie bitter.
„An der ganzen Geschichte ist überhaupt nichts Angenehmes, Marina – vor allem nicht an dem, was ich für dich fühle.“
Noch bevor sie protestieren konnte, rutschte er zu ihr und ergriff ihre Hände.
„Ich habe mich noch nie im Leben wirklich verliebt“, gestand er. „Zumindest nicht mit einer Leidenschaft, die von Dauer gewesen wäre. Ich kann nicht sagen, ob das, was ich für dich empfinde, Liebe ist. Ich weiß nur, dass es anders ist als alles, was ich zuvor erlebt habe. Das Verlangen nach dir beherrscht jede Sekunde meines Lebens, und das schon seit unserer ersten Begegnung. Ich kann nicht mehr schlafen, weil ich nur daran denke, dass ich dich berühren, küssen und lieben will.“
Er hob die Hände und hauchte fieberhafte Küsse auf ihre Fingerspitzen. Dann drehte er ihre rechte Hand um und glitt mit der Zunge aufreizend über die Handfläche und das Gelenk bis zu ihrem Ellbogen hoch.
Sie hätte nie geglaubt, dass ein Arm so empfindsame erogene Zonen besaß. James Lippen wanderten immer weiter nach oben, er küsste die weiche Haut ihres Oberarms, die nackte Schulter, die Halsbeuge … Sie spürte, wie ihre Brustspitzen sich verhärteten und wie sie sich danach sehnte, seine Lippen dort zu fühlen. Ihr Puls raste, ihr Atem stockte.
Als er zu ihr aufschaute, wirkten seine Augen ganz dunkel vor Verlangen. Unverwandt sah er ihr ins Gesicht, während er den Verschluss des Kleides öffnete und das Oberteil langsam nach unten schob. Dabei hielt er ihre Arme gefangen, sodass sie ihm schutzlos ausgeliefert war und er ihre rosigen Brüste direkt vor Augen hatte.
„Gott, vergib mir“, murmelte er rau. Doch das klang nicht nach einem Gebet. Eher nach fester, kompromissloser Entschlossenheit.
Während James den Kopf senkte, saß Marina einfach nur da, gegen die Polster gepresst. Dann bog sie den Rücken durch und schob ihre Brüste einladend nach vorn.
Der erste Kontakt seiner Hände und Lippen auf ihrer nackten Haut war geradezu
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