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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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wichtigen offiziellen Auftritten engagierte. Aber es tat ihr um das ungeheure Honorar nicht leid. Was heute vor ihr lag, war für ihr kleines Land mindesten so wichtig wie jeder Staatsbesuch. Vielleicht war es sogar das Bedeutendste, was sie je für San Piedro getan hatte.
    Paolo hingegen war alles andere als elegant. Er trug ausgebleichte Jeans und ein altes weißes T-Shirt, das vom vielen Waschen so eingelaufen war, dass es ganz eng an seinem Oberkörper anlag und jeden durchtrainierten Muskel betonte.
    „Du siehst übrigens auch umwerfend elegant aus“, meinte Isabelle spöttisch.
    „Ich muss mich für dich nicht herausputzen“, konterte er kühl und gab Gas.
    Der Wagen schoss über den Hof und durch das Tor in die steilen, engen Gassen der malerischen Stadt, die ebenso wie das gesamte kleine Fürstentum San Piedro hieß.
    Beim Dröhnen des starken Motors wandten Touristen sich überrascht um und drückten sich in Hauseingänge, die Einkäufe vom Markt in den Händen.
    Isabelle presste sich in den schwarzen Ledersitz und hielt sich eine Hand vor die Augen. „Du fährst nur wie ein Henker, um mich zu ärgern“, warf sie Paolo vor.
    „Aber nicht doch!“, protestierte er heuchlerisch. „Ich halte mich nur an deinen Wunsch, so schnell wie möglich aus der Stadt zu kommen, Prinzessin.“
    „Hör auf, mich ständig Prinzessin zu nennen“, herrschte sie ihn an.
    „Wieso? Das ist doch dein Titel.“
    „Ja, aber du sagst es immer so höhnisch, Paolo! Das mag ich nicht. Hör damit auf … bitte.“
    „Wie Sie wünschen … Hoheit.“
    Mit Paolo zu diskutieren machte alles nur noch schlimmer. Ab jetzt würde sie sich das ersparen!
    Sie blickte durch das Seitenfester, während sie die kurvige Küstenstraße entlangfuhren, die um die Bucht von San Piedro führte. Unten glitzerte azurblau das Mittelmeer neben dem von eindrucksvollen Klippen gesäumten weißen Strand. Die Sonne schien, die Luft duftete nach Salz und Frühling.
    Unerwartet wurde Isabelle leichter zumute. Der öde Wirtschaftsgipfel in London lag hinter ihr, sie hatte nicht lange im grauen, eisigen New York bleiben müssen … und – was natürlich das Schönste war – sie brauchte sich nicht mehr um Alexander zu sorgen.
    Paolos Villa San Cerini lag am anderen Ende der Bucht, genau dem Fürstenpalast gegenüber. Mit einem Schnellboot hätte man innerhalb weniger Minuten die Villa erreichen können, mit dem Auto auf der gewundenen Straße dauerte es natürlich länger.
    Isabelle kannte die Route gut. Wie viele der angesehensten Familien Europas besaßen die von Trondhems auf diesem exklusiven Küstenstreifen ein Feriendomizil.
    Paolo verzog verächtlich das Gesicht, als er am Tor von Magnus’ Besitz vorbeibrauste. Von da an fuhr er noch schneller, falls das überhaupt möglich war.
    Isabelle klammerte sich am Sitz fest. Sie befürchtete, sie könnten jeden Moment von der Straße abkommen und über die schroffen Klippen ins Meer hinunterstürzen.
    „Fahre ich dir zu schnell?“, erkundigte Paolo sich, scheinbar besorgt.
    „Nein.“
    Sie wollte lieber abstürzen, als ihn zu bitten, langsamer zu fahren! Gestern Nacht hatte sie sich geschworen, dass er nie wieder eine so starke Wirkung auf sie ausüben sollte.
    Scheinbar entspannt lehnte Isabelle sich zurück, während ihr der Wind durchs offene Fenster das Haar zerzauste.
    „Je eher ich in deinem Bett lande, desto besser“, fügte sie hinzu.
    „Das finde ich auch“, stimmte Paolo ihr zu und gab Gas.
    Kurz danach fuhren sie durch die Palmenallee, die zu seiner Villa führte. Vor dem Haus machte die Auffahrt einen Bogen um einen großen Springbrunnen.
    „Gefällt er dir?“, fragte Paolo, als sie die Skulptur auf dem Brunnen beeindruckt betrachtete. „Die Villa wurde vor hundert Jahren im Auftrag eines unglaublich reichen russischen Großherzogs gebaut.“
    Inmitten des Brunnens erhob sich meterhoch die Staue eines Feuervogels, der in seinen Klauen einen sterbenden Drachen hielt. Schön konnte man dieses Werk nicht unbedingt nennen, aber auf eine barbarische Weise kraftvoll.
    „Dass vor deiner Villa das Abbild eines Ungeheuers steht, finde ich sehr passend“, antwortete Isabelle kühl und fragte sich, ob er ihr gegenüber genauso unbarmherzig sein würde wie dieses Monster.
    Als der Wagen hielt, eilten Dienstboten heran, die Paolo allerdings wegwinkte. Er stieg aus, ging um den Kühler und öffnete eigenhändig die Beifahrertür.
    „Hier entlang, bitte … Prinzessin.“
    Trotz ihres Stolzes

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