Julia Extra Band 0297
sie, als er ihr das Höschen hinunterzog. „… unwiderstehlich.“
„Kyros!“
„Kämpf nicht nur um des Kampfes willen, thespinis mou. Ich habe diesen Wagen nicht zufällig ausgewählt. Der Fahrer kann uns weder sehen noch hören. Und uns bleibt genug Zeit, bevor wir den Flughafen erreichen. Natürlich können wir warten, bis wir auf Kalfera gelandet sind, wenn du darauf bestehst. Aber dann wird uns die Reise bestimmt unerträglich lang vorkommen.“
Kurz erlaubte er sich, an das zu denken, was vor ihm lag, und spürte, wie Dunkelheit sich seiner Seele bemächtigte. Doch bestimmt gelang es der Frau, die er nun in seinen Armen hielt, mit ihrer hellen Schönheit und ihrer Leidenschaft einen Teil der Schatten zu vertreiben. „Ich will dich, Alice“, murmelte er. „Ich will dich jetzt.“
Und Alice war überrascht von der stürmischen Kraft, die er in seinen Kuss legte.
7. KAPITEL
„Wir sind da“, sagte Kyros plötzlich, als der Wagen um eine weitere Kurve bog.
Alice rang nach Luft, als sie ihren ersten Blick auf das prächtige Haus werfen konnte. „Oh, Kyros!“, rief sie aus. „Es ist so … so wunderschön!“
Die zweistöckige Villa war auf einem sanften Hügel erbaut worden, sodass man einen fantastischen Blick auf das türkisfarbene Meer werfen konnte. Ein Hain aus Limonenbäumen, die voller Früchte hingen, umgab das Gebäude aus hellem Stein.
Kyros saß selbst am Steuer des schnittigen silbernen Sportwagens, den er mit großer Geschicklichkeit über die durch duftende Pinienwälder führende Bergstraße lenkte.
Als sie am späten Nachmittag auf dem winzigen Inselflughafen gelandet waren, hatte der elegante Flitzer bereits auf sie gewartet. Eine Abordnung dunkelhaariger Männer überreichte ihnen die Schlüssel.
Sie erinnerte sich daran, wie Kyros behauptet hatte, ein Mann von einfachem Geschmack zu sein, was ihm zufolge ein ausreichender Grund war, einen Jet zu besitzen. Wie passte der Sportwagen in dieses Konzept? Oder das Haus mit dem schönsten Ausblick der Insel?
Doch nun war nicht der richtige Zeitpunkt, ihn danach zu fragen. Erste Eindrücke waren sehr wichtig. Und Alice wollte, dass ihre herrlich und unbeschwert waren, damit sie sich den Rest ihres Lebens immer gerne an sie erinnerte. Also schob sie die nagenden Zweifel beiseite, dass alles anders war, als es zunächst den Anschein hatte. Sie wollte verstehen, warum Kyros die Insel liebte, und es ihm gleichtun. Schließlich würde sie von nun an hier leben.
Auf Kalfera.
Wie oft hatte sie versucht, sich das griechische Eiland vorzustellen?
Damals, auf der Universität, hatte sie sich nach einer Einladung gesehnt. Die jedoch war trotz ihrer vielen nicht allzu subtilen Andeutungen ausgeblieben. Wer hätte gedacht, dass sie heute, zehn Jahre später, als Kyros’ Braut in den Genuss kommen würde?
„Sieh mal, dort unten“, sagte Kyros, als sie aus dem Wagen stiegen und die warme, würzige Luft einatmeten. „Das ist die Bucht, in der Xandros und ich früher immer geschwommen sind.“
Alices Blick folgte seinem ausgestreckten Arm. Tief unten trafen blaue Wellen auf unglaublich hellen Sand. Sie konnte Stufen sehen, die in die Felsen geschlagen worden waren und vom Haus direkt in die versteckte Bucht führten. „Hast du dort dein Bein an einem Stein aufgeschnitten?“
„Wer hat dir davon erzählt?“
„Du natürlich! Vor vielen Jahren. Du hast sogar eine Narbe davongetragen.“
Seine Gesichtszüge entspannten sich wieder. Kyros lächelte. „Es überrascht mich, dass du dich an dieses kleine Detail erinnerst, kardia mou.“
Wie hätte sie auch nur die winzigste Kleinigkeit über ihn vergessen können? Nur gestehen könnte sie ihm das niemals. Schließlich würde es sie in einem rührseligen Licht erscheinen lassen, wenn sie ihr enzyklopädisches Wissen über ihn preisgab. Zudem hatte Kyros für diese Art der Hingabe garantiert nichts übrig.
„Wer waren die Männer auf dem Flugplatz?“, fragte sie, als er den Kofferraum des Wagens öffnete.
„Nur Stavros und Christos und ein paar ihrer Cousins.“ Mit einer kleinen Tasche in den Händen drehte er sich wieder zu ihr um. „Warum?“
„Oh, ich weiß nicht. Sie wirkten so …“
„Wie wirkten sie, Alice?“
„Ehrerbietig.“
„Sie arbeiten für mich.“
„In der Olivenölfabrik?“
„Nein. In einem meiner Firmensitze.“
„Ach? Wie viele Firmensitze gibt es denn?“, scherzte sie.
Kyros wusste, er würde ihr alles erzählen müssen, bevor sie es von jemand
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