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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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gab es? „Wissen Sie, wohin er gegangen ist?“
    „In die Bank.“
    „In die Bank“, wiederholte Alice langsam und zwang sich zu einem Lächeln. „Wenn er sich Geld leihen will, hätte er doch mich fragen können!“
    Eine Antwort blieb aus. Scherze waren also nicht der richtige Weg, um Sophias Herz zu gewinnen. Dabei hatte Alice nur ihre Enttäuschung und den Schmerz verbergen wollen, dass Kyros am ersten Morgen ihrer Flitterwochen verschwunden war, ohne ihr eine Nachricht hinterlassen zu haben.
    „Möchten Sie jetzt frühstücken, Kyria Pavlidis?“
    Alice beschlich das Gefühl, an jedem Bissen ersticken zu müssen, trotzdem zwang sie sich zu einem noch strahlenderen Lächeln. „Gerne.“
    Freundliches Sonnenlicht drang durch ein grünes Blätterdach, das sich über die eine Hälfte der Terrasse erstreckte. Ein darunter stehender Tisch war bereits für eine Person gedeckt. Alice konzentrierte sich auf den Duft der Pinien und das Zwitschern der ihr unbekannten Vögel. Sie fühlte sich unglaublich verlassen.
    Nach dem Frühstück beschloss sie, in Haus und Garten auf Erkundungsreise zu gehen. Zu ihrer Überraschung glich der Garten eher einer Parkanlage. Land, überlegte sie, ist in Griechenland bestimmt viel billiger als in England.
    Der Garten war in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt. In manchen wurde Gemüse angebaut, in anderen blühten prächtige Blumen, wieder andere waren schlichter gehalten und mit einfachen Säulen oder Statuen aus weißem Marmor dekoriert.
    Immer wieder verwiesen Bänke auf die Punkte mit der besten Aussicht oder den schönsten Plätzen in der Sonne.
    Darüber hinaus entdeckte sie einen Swimmingpool. Alice schlüpfte aus den Sandalen, setzte sich an den Beckenrand und ließ die Füße im herrlich erfrischenden Wasser baumeln. Insgeheim erwartete sie, dass Kyros jeden Moment zu ihr kam, die Arme um ihre Schultern schlang und sie auf den Nacken küsste.
    Doch die Minuten verstrichen ereignislos. Schließlich fasste sie all ihren Mut zusammen und ging zum Haus zurück, um noch einmal mit Sophia zu sprechen.
    „Hat Kyros gesagt, wann er nach Hause kommt?“
    Hatte sie gerade einen ihr unbekannten sozialen Code verletzt? Zumindest schaute die Haushälterin sie an, als habe Alice ihr aufgetragen, ihr für den Rest des Tages einen Liebhaber vorbeizuschicken. Schließlich schüttelte Sophia den Kopf.
    „Nein. Er hat nichts gesagt.“
    Was natürlich in Wahrheit heißt, schoss es Alice verlegen durch den Kopf, dass er seinen Terminplan nicht mit seiner Haushälterin abspricht. Und mit seiner Ehefrau anscheinend auch nicht. Schön, sie würde nicht den ganzen Tag im Haus sitzen und wie ein Schoßhündchen auf ihn warten! Dann würde sie eben an den Strand gehen und eines der mitgebrachten Bücher lesen!
    Großzügig verteilte sie Sonnencreme auf ihrem Körper, setzte den breitkrempigen Strohhut auf und bat Sophia um ein paar kalte Flaschen Wasser in einer Kühltasche. Dann nahm sie denselben Weg zur Bucht hinunter, den sie schon gestern gegangen war.
    Doch heute kam ihr alles verändert vor. Das Bad im Meer war zwar herrlich, zur Ruhe kam sie dennoch nicht. Die Worte im Buch verschwammen vor ihren Augen zu bedeutungslosen Linien. Ein Strand konnte der einsamste Ort der Welt sein, stellte sie fest.
    Wenn sie jetzt nach Hause ging und Kyros war immer noch nicht zurück, was sollte sie dann mit ihrer Zeit anfangen? Hier gab es keine Freunde, die in der Nachbarschaft wohnten.
    Unschlüssig starrte sie immer noch in die Ferne, als sie plötzlich ein Geräusch hinter sich hörte. Ihr Herz tat einen freudigen Sprung. Sie drehte sich um. Ihr erwartungsfrohes Lächeln verwandelte sich in Überraschung, als sie ein Kind entdeckte, das sie, halb hinter einem Felsen verborgen, neugierig anschaute.
    Es war ein kleines, vielleicht fünf Jahre altes Mädchen. Es war sehr hübsch, besaß große schwarze Augen und dunkles lockiges Haar, das mit einem weißen Band zusammengefasst war. Sein Anblick löste eine vage Erinnerung in Alice aus, gleich darauf war das Gefühl des Wiedererkennens jedoch verschwunden.
    „Hallo“, grüßte sie. „Ich meinte kalispera.“
    „Ich spreche Englisch“, erwiderte das Mädchen und trat hinter dem Felsen hervor.
    „Das ist ja toll … ich wünschte, ich könnte Griechisch sprechen.“ Alice blickte zur Treppe, die zur Villa hinaufführte. „Wo ist deine Mummy? Macht sie sich keine Sorgen um dich?“
    „Ich habe keine Mummy.“
    „Nicht? Und was ist mit deinem

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