Julia Extra Band 0300
gefunden.“
Verblüfft schaute sie ihn an.
„Was ist? Bist du überrascht?“, fragte er.
„Ehrlich gesagt, schon“, brachte sie mühsam heraus. „Ich meine … so schnell … hast du es gemietet, bevor wir uns wiedergesehen haben? Oder …“ Sie sprach ihren Satz nicht zu Ende aus.
„Ich hasse Zeitverschwendung“, meinte er. „Kann ich noch irgendetwas für dich tun, bevor du dich zurückziehst? Möchtest du einen Gutenachtkuss? Oder soll ich dich zudecken? Das kannst du alles von mir haben … und noch viel mehr.“
Sein Blick ließ sie nicht eine Sekunde im Unklaren darüber, was dieses „noch viel mehr“ bedeutete. Ohne Frage brannte er darauf, ihre Vereinbarung in die Tat umzusetzen, auch wenn er dankenswerterweise beschlossen hatte, ihr heute Nacht noch eine Verschnaufpause zu gönnen. Simone atmete tief durch, als sich sein Blick auf ihre Brüste legte, deren Knospen sich prompt verhärteten.
Zutiefst gedemütigt, wandte sie sich ab. „Nein danke, ich habe alles, was ich brauche.“
„Na dann, gute Nacht“, verabschiedete er sich. „Träum was Schönes.“ Nach diesen Worten schloss er die Tür.
Elender Schuft! Dabei wusste er natürlich ganz genau, dass sie die ganze Nacht kein Auge zutun würde. Nicht, solange er nebenan schlief. Nicht, solange sie wusste, dass sie ab morgen ein Bett teilen würden … bis sie ihn langweilte.
Seit drei Stunden überlegte Cade, der sich fast die ganze Nacht schlaflos im Bett herumgewälzt hatte, nun schon, wie früh er Simone wecken konnte. Die ganze Zeit über hatte er praktisch an nichts anderes gedacht als an ihren verführerischen Körper. Zwischendurch ging er unter die kalte Dusche – dreimal insgesamt –, aber viel brachte das auch nicht. Seine Hormone spielten immer noch verrückt.
Jetzt reichte es ihm. Er stand er auf und betrat ohne Vorwarnung ihr Zimmer. „Guten Morgen“, begrüßte er sie betont munter. „Hast du gut geschlafen?“
„Also wirklich! Kannst du nicht anklopfen?“, fauchte sie ihn an.
Er konterte unbeeindruckt: „Du solltest jetzt aufstehen, wir haben zu tun. Trinkst du morgens immer noch Tee?“
Simone nickte ungnädig.
„Schön, dann lasse ich dich jetzt allein, damit du dich in Ruhe fertigmachen kannst.“ Eigentlich wäre er gern noch bei ihr geblieben, doch da sie alle Stacheln ausgefahren hatte, erschien es ihm sinnvoller, darauf zu verzichten. Insgeheim hatte er mit einem freundlicheren und aufregenderen Empfang gerechnet. Oder ihn sich zumindest gewünscht.
„Danke, Cade“, sagte sie, und es hörte sich erleichtert an. Verärgert presste er die Lippen zusammen. In Zukunft würde er sie nicht mit Samthandschuhen anfassen, ganz bestimmt nicht! Sobald sie sich in dem Strandhaus häuslich eingerichtet hatten, würde er sich nehmen, wonach ihm der Sinn stand. Immerhin hatte sie dem Deal zugestimmt.
Noch eine halbe Stunde musste Cade sich gedulden, bis Simone endlich erschien. Sie trug eine enge weiße Hüfthose mit dreiviertellangen Beinen, dazu ein zitronengelbes kurzes Oberteil, unter dem sich ihre Brüste verführerisch abzeichneten. Auf Make-up hatte sie ganz verzichtet, und ihr volles kastanienbraunes Haar fiel offen über die Schultern. Er fühlte sich heftig an das junge Mädchen erinnert, in das er sich vor fünf Jahren verliebt hatte. Eine Reminiszenz, die bewirkte, dass Cade ein unbändiges Verlangen erfasste und er sich nur mit Mühe davon abhalten konnte, sie auf der Stelle zu küssen.
„Das Frühstück kommt sofort“, bemerkte er absichtlich schroff.
„Danke, ich habe keinen Hunger.“
„Schön, dann fahren wir eben gleich.“ Seinetwegen konnten sie gar nicht schnell genug ins Strandhaus kommen. Nichts gegen die Hotelsuite, aber Cade wollte Simone unbedingt im Strandhaus sehen. Außerdem hatte er das Gefühl, in der aufgeladenen Atmosphäre der Suite jeden Moment zu ersticken. Er brauchte dringend frische Luft.
„Vielleicht esse ich doch einen Toast“, erklärte sie auf einmal.
Das entlockte ihm ein Lächeln. Offenbar stand Simone ganz schön neben sich. Es war unverkennbar, wie sehr es ihr widerstrebte, sich ihm unterzuordnen. Gleichzeitig wusste sie, dass ihr keine andere Wahl blieb. Gut so.
„Nein, jetzt fahren wir. Du kannst im Strandhaus frühstücken“, widersprach er, entschlossen, sich nicht von ihr auf der Nase herumtanzen zu lassen. Simone blieb nichts anderes übrig, als sich zu fügen.
Unterwegs stellte sie überrascht fest, dass Cade mit ihr an einen Teil der Küste
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