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Julia Extra Band 0300

Julia Extra Band 0300

Titel: Julia Extra Band 0300 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Kim Lawrence , Julia James , Michelle Reid
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wehrte Simone ab. „Meine Mutter geht vor.“
    „Bist du überhaupt schon mal in England gewesen?“ Cades Augen sahen beunruhigend dunkel aus, und sein ganzer Körper verspannte sich vor Ärger, weil sie sein Angebot ablehnte.
    „Nein, aber …“
    „Schön, dann bestehe ich darauf, dass du mitkommst. Wenn du willst, betrachte es einfach als eine Art Urlaub. Ich wette, deine letzten Ferien liegen schon eine ganze Weile zurück.“
    Simone fand, dass ihr ganzes Leben ein einziger Urlaub war, seit sie mit Cade zusammenlebte. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals in ihrem Leben so wenig gearbeitet zu haben.
    „Ich brauche keinen Urlaub“, erklärte sie. „Und ich habe meine Mutter schon viel zu lange nicht mehr besucht.“
    „Aber ihr telefoniert doch jeden Tag.“
    „Das ist nicht dasselbe. Es geht ihr nicht gut. Wirklich, Cade, ich bleibe hier, egal, was du sagst. Meine Mutter geht vor.“
    Die letzten zwei Wochen waren hochexplosiv gewesen. Nicht etwa, weil sie sich dauernd gestritten hätten, sondern im Bett. Beim Liebesspiel mit ihm hatte Simone mit alarmierender Regelmäßigkeit jedes Zeit- und Raumgefühl verloren.
    Warum er jetzt so aufgebracht war, verstand sie beim besten Willen nicht. Hatte er denn noch nicht begriffen, dass er nicht frei über sie verfügen konnte? Glaubte er immer noch, ihr jeden Schritt diktieren zu können, nur weil er versprochen hatte, ihre Firma zu retten? Immerhin trug sie ebenfalls ihren Teil dazu bei – wenn auch auf eine etwas unkonventionelle Art und Weise.
    In ihren Augen hatte sie alle Schulden längst abbezahlt. Darum war sie entschlossen, jetzt hart zu bleiben. Wenn diese Managementkrise so wichtig war und nur von ihm gelöst werden konnte, musste er eben allein fahren. Auch wenn es ihm nicht gefiel. Sie durfte ihre Mutter nicht länger vernachlässigen.
    „Außerdem ist es besser, wenn jemand da ist, der die Firma im Auge behält“, wandte sie ein. „Vielleicht ergeben sich während deiner Abwesenheit irgendwelche Probleme.“
    „Das ist nicht zu erwarten“, erwiderte er schroff.
    Auch in diesem Punkt verstand Simone ihn nicht. Schwierigkeiten konnten immer auftauchen.
    „Dann eben nicht“, sagte sie mit einem Schulterzucken. „Ich fahre trotzdem nicht mit. Und wenn es dich stört, dass ich hier allein wohne, ziehe ich eben wieder nach Hause.“
    „Das kommt gar nicht infrage, du bleibst hier!“ Jetzt klang er richtig wütend. Was war denn plötzlich los mit ihm? Wofür hielt er sie? Sie war schließlich kein Gegenstand, den man in die Hand nehmen und wieder beiseite legen konnte. Auf keinen Fall würde sie ihre Selbstständigkeit ganz aufgeben. Es war schlimm genug, zu wissen, dass sie ihn immer noch liebte, während er – salopp gesagt – einfach nur scharf auf sie war.
    „Ganz wie du willst. Wann fliegst du?“
    „Noch heute. Was wirst du die ganze Zeit machen, außer deine Mutter besuchen?“
    „Zum Beispiel mich um meine Firma kümmern“, erwiderte sie spitz.
    Einmal mehr fand Cade sie unwiderstehlich in ihrem Zorn. Wusste sie eigentlich, wie sehr sie ihn allein dadurch erregte, dass sie ihn so wütend anfunkelte? Wusste sie, dass sein Testosteronspiegel so sprunghaft anstieg, dass er sogar bereit wäre, seine Maschine zu verpassen, nur um vor seiner Abreise noch ein letztes Mal mit ihr schlafen zu können?
    „ Deine Firma?“, fragte er mit ätzendem Sarkasmus, weil es das einzige Mittel war, um diese verdammten Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. „Ich wusste gar nicht, dass du eine hast.“
    Mittlerweile hatte er eingesehen, dass es ein Fehler gewesen war, sie nicht in die Sanierung der Firma mit einzubeziehen. Anfangs hatte er es als eine Art Strafaktion betrachtet, sie im Dunkeln über die einzelnen Maßnahmen und deren Umsetzung zu lassen. Nur, weil er am Ende ihr überraschtes Gesicht sehen wollte, wenn er ihr die sanierte Firma zum Geschenk machte.
    Ungehalten über sich selbst, schüttelte Cade den Kopf. In Bezug auf Simone verwickelte er sich in immer größere Widersprüche. Er wusste kaum noch, was er denken sollte! Vielleicht war etwas Abstand gar keine schlechte Idee, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
    Währenddessen krümmte Simone sich innerlich. Musste er ihr unbedingt unter die Nase reiben, dass sie ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war?
    „Gute Reise“, wünschte sie gepresst, bevor sie sich abwandte und aus dem Zimmer ging.
    Und zwar ziemlich eilig, um dem starken Drang zu entfliehen, sich in seine Arme

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