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Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
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sie es wieder ein – und bekam eine SMS von Gianluca:
    „Alles in Ordnung! Was soll die Panik?“
    Zu diesem Zeitpunkt war Eileen bereits völlig mit den Nerven am Ende. Als sie in ein Taxi stieg, wurde ihr bewusst, dass es so nicht weitergehen konnte. Dass sie ihr Leben an Gianlucas Seite nicht weiterführen konnte, ohne Gewissheit über seine Einstellung zu ihr zu haben, sonst würde sie noch wahnsinnig werden. Sie musste mit ihm sprechen. Trotzdem tat sie unwillkürlich alles, um unangekündigt zu Hause anzukommen: um Gianluca zu überraschen. Aber wobei?
    Nachdem das Taxi vor dem Palazzo vorgefahren war, drückte sie dem Fahrer einen Geldschein in die Hand und hastete ins Haus. „Hallo?“, rief sie schon unten in der Halle. „Hallo!“ Keine Antwort. Nichts, nur absolute Stille, und wieder ergriff Eileen Panik.
    Doch dann hörte sie ganz leise etwas von oben – Lachen. Als sie die Treppe hinaufrannte, nahm sie zwei Stufen auf einmal und folgte der Stimme. Sie kam aus dem Badezimmer im Kinderzimmertrakt. Wie ein Feuerwehrmann beim Großalarm stürzte sie in den Raum und blieb dann wie angewurzelt stehen, als sie die Szenerie wahrnahm, die sich ihr darbot.
    Gianluca saß auf dem Boden, hatte die Hemdsärmel hochgekrempelt und kitzelte den frisch gebadeten Claudio am Bauch, der auf einem dicken, flauschigen Handtuch lag und vor Begeisterung krähte. Beide wandten sie ihr jetzt den Kopf zu, und Eileen blinzelte ihre Tränen der Scham und des schlechten Gewissens weg.
    Wie hatte sie bloß denken können, dass Gianluca etwas Böses im Schilde führte? Da saß er, war von oben bis unten mit Wasser bespritzt und gab zusammen mit Claudio ein Bild ab, bei dem man ihn lässig zum Vater des Jahres hätte wählen können.
    „Gianluca“, sagte sie mit bebender Stimme, als er sich daranmachte, aufzustehen und sie dabei mit einem Blick ansah, dessen Bedeutung sich Eileen nicht wirklich erschloss.
    So hatte er Eileen noch nie gesehen, zumindest nicht tagsüber. Ihr Haar war zerzaust. Ihre Feinstrumpfhose hatte eine Laufmasche. Ihr Gesicht war gerötet, und Schweißperlen standen auf ihrer Stirn, als sei sie von Paris nach Umbrien gejoggt. Aber der Unterschied zu ihrer sonstigen Erscheinung erklärte sich nicht nur durch ihr Äußeres. In ihrem Gesicht passierte etwas, als würde sie versuchen, nicht zu weinen. Eileen und weinen? Bestimmt nicht. „Du bist aber früh zurück“, stellte er fest.
    „Wo bist du gewesen?“
    Sein Ausdruck wurde härter. „Bin ich dir über jeden meiner Schritte Rechenschaft schuldig, nur weil du auf Geschäftsreise bist?“
    „Ich konnte euch nicht erreichen und habe mir Sorgen gemacht.“
    „Worüber denn?“ Er lachte. „Doch nicht darüber, dass du dein Kind seinem Vater und dem Kindermädchen überlassen hast, das von dir mit ausgesucht wurde? Wahrscheinlich konntest du einfach nicht ertragen, die Kontrolle zu verlieren – mitzubekommen, dass sich die Welt hier auch ohne dich dreht, ohne dass du alle Fäden in der Hand hältst.“
    Entsetzt sah sie ihn an. Was für ein seelisches Wrack beschrieb er denn da? „Wie bitte?“, fragte sie entsprechend panisch nach.
    Er schüttelte den Kopf. „Nicht jetzt, Eileen, und nicht vor dem Kind. Wenn es unbedingt so etwas wie einen Showdown geben muss, dann wollen wir damit so wenig Menschen wie möglich aufregen.“
    Showdown?
    „Wo ist Carmela?“, fragte Eileen atemlos, als Gianluca das Baby hochhob und ins Kinderzimmer trug.
    „Ich habe ihr den Abend freigegeben. Oder hätte ich dazu auch um deine Erlaubnis bitten müssen?“
    Wie gebannt sah Eileen ihn an. Eigentlich hatte sie mit ihm reden wollen, ihm sagen, dass es so nicht weiterginge, dass sie so nicht weiterleben konnte. Aber jetzt sah es ganz so aus, als sei Gianluca zu einem ähnlichen Entschluss gekommen. Und plötzlich hatte sie wahnsinnige Angst, das bisschen, das sie gehabt hatten, könnte ihr genommen werden.
    „Kann ich Claudio ins Bett bringen?“
    „Natürlich.“ Gianluca küsste seinen Sohn und reichte ihn ihr – ohne sie eines Blickes zu würdigen. „Ich warte dann unten auf dich“, sagte er nur.
    Wie kalt das klang, und wie endgültig.
    Eileen blieb länger bei ihrem Sohn als nötig und ließ dabei noch einmal die Zeit mit Gianluca Revue passieren. Nun war es also vorbei. Nicht nur, dass sie seine Liebe nicht bekam, sie würde auch seine Leidenschaft verlieren – die Nächte, in denen sie ihm hatte zeigen können, wie groß ihre Gefühle für ihn waren.
    Er

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