Julia Extra Band 0309
wissend von Alexander zu Lia und wieder zurück. „Aha“, sagte sie lächelnd, „Sie sind also der Grund für die ganze Aufregung. Treten Sie doch ein.“
Mit wenigen Schritten stand er neben Lia im Wohnzimmer.
„Was tust du hier?“, flüsterte sie. „Du hast gesagt, du lässt mich in Ruhe. Ich dachte, du wärst abgereist …“
„Auf Wiedersehen“, flötete Mrs. O’Keefe übermütig von der Tür her und war auch schon verschwunden.
„Ich bin nicht deinetwegen gekommen.“ Alexander sah zu dem Baby, das zufrieden spielend auf dem Teppich am Kamin saß. „Sondern ihretwegen.“
Lia schnappte nach Luft. „Wie hast du von ihr erfahren?“
Mit harter Miene wandte er den Kopf zu ihr. „Wieso hast du die ganze Welt glauben lassen, sie wäre die Tochter des Conte? Wieso hast du mir nicht gesagt, dass ich eine Tochter habe?“
Ihr Mund war plötzlich staubtrocken. „Ich wollte es dir sagen.“
„Lügnerin!“, stieß er wütend aus.
„Was hätte ich denn tun sollen, Alexander?“, begehrte sie auf. „Du hast gesagt, du willst keine Kinder. Du wolltest niemals Vater werden. Und als du damals aus Italien abgereist bist, wollte ich dich niemals wiedersehen! Ich habe dich verabscheut.“
„Das war damals deine Entschuldigung. Aber was war mit gestern, auf der Hochzeit? Heute Morgen beim Frühstück? Oder als du mir den Park gezeigt hast? Und dann in meinem Hotelzimmer, als wir uns geliebt haben? Warum hast du es mir da nicht gesagt?“
„Es tut mir leid“, wisperte sie. „Ich hätte es dir sagen müssen. Aber ich hatte Angst, dass du mich dann hassen würdest.“
Eiskalt blickten seine Augen sie an. „Ich hasse dich tatsächlich.“
Behutsam ging er auf das Baby zu und setzte sich auf die Knie. Ruby jauchzte begeistert auf, als er ihr einen Holzklotz reichte. Er sah die Kleine unentwegt an.
Dann stand er auf und hob sie liebevoll auf den Arm. „Meine Maschine wartet, um nach Hawaii und Japan zu starten“, sagte er mit kühler Stimme an Lia gewandt. „Und dir kann ich nicht mehr vertrauen.“
„Du kannst sie mir nicht wegnehmen!“, schrie Lia verzweifelt auf.
Ein schmales Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Du kommst mit. Du wirst mit mir reisen, wohin auch immer. Und du wirst in meinem Bett schlafen, bis ich dich satt habe.“
„Nein“, stieß sie aus. Sie sollte ihren Körper von einem Mann benutzen lassen, der sie hasste? „Ich werde dich nie heiraten!“
„Heiraten?“ Er lachte hart auf. „Mein Heiratsantrag galt, als ich dich noch für eine ehrliche Frau mit einem guten Herzen hielt. Jetzt weiß ich, dass du nichts als eine schöne Lügnerin bist. Du bist es nicht wert, meine Frau zu werden. Aber meine Geliebte wirst du sein.“
„Warum tust du das?“ Sie brachte die Worte kaum über die Lippen. „Du wolltest nie Vater werden. Warum gibst du vor, ich hätte dir etwas Wertvolles vorenthalten, wenn wir doch beide wissen, dass dir nur deine Freiheit wichtig ist?“
Grimmig verzog er die Lippen. „Du wirst dich meinen Bedingungen fügen, oder ich ziehe dich vor Gericht. Gemeinsam mit meinen Anwälten werde ich um das Sorgerecht kämpfen. Und glaube mir, ich werde gewinnen.“
Ein kalter Schauder lief Lia über den Rücken. Sie blickte auf das Baby in Alexanders Armen. Vater und Tochter so zusammen zu sehen, riss ihr das Herz entzwei. Das war es, wovon sie immer geträumt hatte.
Doch als er Lia jetzt ansah, verschwand alle Zärtlichkeit aus seinem Blick. Sie erkannte dort nur Verachtung – und Verlangen.
„Nimmst du meine Bedingungen an?“
So leicht würde sie ihn nicht gewinnen lassen. Sie gab niemals kampflos auf. „Nein.“ Sie hob das Kinn. „Ich reise nicht mit dir als deine Geliebte. Nicht mit unserem Kind. Das hat keinen Anstand.“
„Bisher hat Anstand dich auch nicht viel gekümmert. Nicht in dem Rosengarten in Italien, nicht in der Besenkammer im Hotel und nicht in meiner Hotelsuite.“
„Das war etwas anderes.“ Sie drängte ihre Tränen zurück und funkelte ihn wütend an. „Ich werde Ruby kein schlechtes Beispiel geben und sie auch nicht unsicheren Lebensverhältnissen aussetzen. Entweder wir heiraten oder unsere Wege trennen sich.“
„Du zeigst ihr also lieber, dass du dich gleich zweimal für eine Ehe ohne Liebe verkauft hast?“
Bei seinen Worten zuckte sie unmerklich zusammen. „Ich akzeptiere deine Bedingungen, Alexander. Ich teile das Bett mit dir, ich reise mit dir, ich füge mich deinen Forderungen.“ Sie schluckte. „Aber nur
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