Julia Extra Band 0313
und zwei Kinder später nur eine hässliche Scheidungsschlacht eingebracht!“ Und genau das wünschte sich Luccy nicht für sich und für ihr Kind. Sie konnte auch nicht glauben, dass Sin wirklich eine Frau heiraten wollte, die er gar nicht liebte. „Sin“, wandte sie sich bittend an ihn, „ich bin achtundzwanzig, erfolgreich in meinem Beruf und durchaus in der Lage, dieses Kind allein großzuziehen. Ich habe ganz sicher nicht vor, irgendeinen Mann zu heiraten – und mag er auch ein Sinclair sein –, nur weil ich zufällig ein Kind von ihm erwarte.“
„Gewöhn dich besser an den Gedanken, dass es überhaupt nicht zur Debatte steht, dass du dieses Kind allein großziehst, Luccy.“
„Warum nicht?“
„Die Gründe habe ich dir schon genannt.“ Er zögerte kurz, bevor er hinzufügte: „Natürlich gibt es noch eine Alternative … die du sicher auch erwogen hast, nicht wahr?“
Sie glaubte zu verstehen, worauf er anspielte. „Nein“, widersprach sie empört. „Ich habe nicht eine Sekunde an eine Abtreibung gedacht und werde es auch nicht tun.“
„Freut mich zu hören. Aber tatsächlich war das nicht die Alternative, die ich meinte. Bist du bereit, das Baby nach der Geburt in meine Obhut zu übergeben? Selbstverständlich im Austausch gegen eine großzügige finanzielle Abfindung?“, fragte er schroff.
War das sein Ernst? Er wollte ihr das Baby wegnehmen, wollte es ihr praktisch abkaufen ?
Unwillkürlich legte sie die Hände schützend auf ihren noch flachen Bauch. „Auf keinen Fall! Kommt nicht in Frage!“, rief sie.
Und Sin, der schon halb befürchtet hatte, dass Luccy in seinenVorschlag einwilligen würde, atmete erleichtert auf.
Vielleicht bestand ja doch noch Hoffnung für sie beide.
7. KAPITEL
„Dann ist es also entschieden.“ Sin nickte zufrieden. „Wir heiraten.“
„Nur weil du dich entschieden hast, ist die Sache noch längst nicht entschieden“, widersprach Luccy energisch. „Gerade hast du mich im höchstmöglichen Maß beleidigt, mich beschuldigt, diese Schwangerschaft aus reiner Geldgier geplant zu haben, und im nächsten Moment gehst du seelenruhig davon aus, dass ich dich heiraten werde!“ Sie schüttelte fassungslos den Kopf. „Das glaube ich einfach nicht, Sin.“
Ein wenig hilflos hob er die breiten Schultern. „Hast du einen anderen, brauchbaren Vorschlag?“
„Es ist ein brauchbarer Vorschlag, dass ich das Baby bekomme und zusammen mit ihm weiter in London lebe und arbeite!“
„Nicht für mich.“
Luccy hatte das frustrierende Gefühl, dass sie sich unablässig im Kreis drehten, ohne einer Lösung auch nur irgendwie näher zu kommen. „Hör zu, Sin, heiraten ist immer ein sehr bedeutsamer Schritt … auch wenn man schwanger ist. Menschen, die ihn wagen, sollten sich zumindest lieben!“
„Und warum sollten wir mit der Zeit nicht lernen, uns zu lieben?“
„Irgendwie bezweifle ich das sehr“, wehrte sie leise ab.
„Es sind schon seltsamere Dinge passiert.“
„Da bin ich anderer Ansicht!“
„Schön, da ich fest entschlossen bin, dich zu heiraten, bevor das Baby zur Welt kommt, bleiben mir also sieben Monate, um dich vom Gegenteil zu überzeugen, richtig?“, fragte er unbeeindruckt. „Ich werde mich bemühen, diese Monate so angenehm wie möglich für uns zu gestalten.“
„Wenn du dir einbildest, du könntest mich einfach dazu verführen, mich in dich zu verlieben, dann misst du deinen Künsten als Liebhaber eine reichlich übertriebene Wirkung bei!“, stieß Luccy ärgerlich aus.
Lässig kam Sin auf sie zu – wie eine Raubkatze, die sich ihrer Beute ganz sicher wähnte. „Ich werde mir vermutlich sehr viel Mühe geben müssen“, räumte er ein. „Aber, wie ich schon sagte, werde ich alles daransetzen, dass du Gefallen daran findest …“ Er blieb ganz dicht vor ihr stehen und sah ihr tief in die Augen.
Eines war ihr klar: Wenn Sin es bewusst darauf anlegte, ihr unter die Haut zu gehen, hatte sie keine Chance. Wie um den Bann zu brechen, schüttelte sie den Kopf. „Ich … ich muss meinen Flug bekommen.“
„Heute nicht mehr, denke ich“, widersprach Sin sanft.
„Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich mir von dir nichts vorschreiben lasse.“
Wortlos nahm er den Telefonhörer ab und drückte auf eine Taste, ohne den Blick von Luccy zu wenden. „Rezeption? Würden Sie bitte Miss Harper-O’Neills heutigen Flug nach England stornieren? Vielen Dank.“ Gelassen legte er den Hörer wieder auf.
„Verdammt! Ich buche einfach
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