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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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Phoebe hervor und brachte es nicht fertig, ihm von den drei Tagen zu erzählen. Plötzlich war es nicht mehr wichtig.
    „Nicht schwanger“, sagte er jetzt wieder, und Phoebe überlegte, ob er sich ihr Baby auch schon ausgemalt hatte.
    Zumindest war es bei ihr so. Sie wollte so gern, dass Leo sie in die Arme nahm und ihr seine Liebe gestand. Dass er ihr sagte, es gäbe andere Gelegenheiten, um schwanger zu werden, dass sie noch ein ganzes Leben vor sich hätten, in dem sie sich noch oft lieben würden.
    Vielleicht sollte sie es ihm sagen. Ihr lagen die Worte schon auf der Zunge, als Leo ihr zuvorkam.
    „Phoebe …“
    „Ja …“ Wie gebannt sah sie ihn an.
    So wie er ihren Blick erwiderte, schien alles möglich. Bestimmt, dachte Phoebe, bestimmt liebt er mich doch. Bestimmt wird er es mir gleich sagen …
    Leo öffnete den Mund. In diesem Augenblick klingelte sein Handy, und der Moment verstrich. Phoebe hoffte nur, es wäre nicht für immer.
    Mit einem leisen Fluch wandte Leo sich von ihr ab und ging an den Apparat.
    Er sprach schnell und angespannt auf Dänisch. Als er sich wieder umdrehte, sah er aus, als ob etwas Schreckliches passiert wäre.
    „Es ging um den Fürsten“, murmelte er.
    „Um Nicholas?“, fragte Phoebe wie betäubt.
    Leo nickte. „Er ist tot.“

12. KAPITEL
    Alles hatte sich geändert, und es geschah so schnell.
    Noch vor einer Minute waren Phoebe und Leo kurz davor gewesen, sich ihre Liebe zu gestehen. Zumindest hätte Phoebe sich das gewünscht. Beinahe hätte sie die drei gewichtigen Worte gesagt: Ich liebe dich. Und sie hatte schon geglaubt, dass Leo sie vielleicht erwidern würde.
    Doch dann, in der nächsten Minute, zerbrach ihre Welt, so neu und kaum greifbar sie gewesen war. Wenn es sie denn überhaupt gegeben hatte. Innerhalb weniger Minuten nach dem Anruf aus dem Palast brachte Leo den ganzen Haushalt auf Trab, packte seine Sachen und bat Tobias telefonisch, den Geländewagen vorzufahren.
    „Aber Leo“, protestierte Phoebe, während sie sich hastig anzog, „es ist sechs Uhr morgens. Christian –“
    „Wird sich fügen“, fiel Leo ihr ins Wort und sah sie dabei nicht einmal an. Auch er zog sich an, mit wenigen, präzisen Handgriffen, während er mit den Gedanken ganz weit weg war. Bestimmt dachte er an den Palast und an sich als Fürst, mutmaßte Phoebe. Ein einziger Anruf und er verwandelte sich wieder in den „alten“ Leo zurück, von dem sie gehofft hatte, dass er der falsche war.
    Phoebe weckte Christian. Sie sagte ihm nur, ein Notfall im Palast mache es erforderlich, dass sie sofort zurückfuhren.
    „Was ist denn passiert?“, fragte der Junge schläfrig. „Stimmt irgendetwas nicht?“
    Alles, hätte sie am liebsten geantwortet. Laut aber sagte sie: „Es ist etwas mit dem Fürsten.“
    „Und was?“
    „Ich weiß nicht genau, was passiert ist“, antwortete sie ausweichend, weil sie ihm die Neuigkeit nicht überbringen wollte, ohne selbst Einzelheiten zu kennen. „Wir werden es herausfinden, wenn wir zurück sind.“
    Schweigend fuhren sie die schmalen, kurvigen Straßen entlang, während sich die Welt noch in Dunkelheit hüllte und es zu schneien begann. Aus den Augenwinkeln beobachtete Phoebe Leo. Er umklammerte das Lenkrad so fest, dass sich seine Knöchel unter der Haut weiß abzeichneten. Woran dachte er? Was fühlte er? Egal, wie unaufrichtig die Beziehung zwischen ihm und Nicholas gewesen sein mochte, er war doch sein Onkel gewesen. Innerhalb weniger Wochen hatte Leo zwei nahe Verwandte verloren.
    Phoebe lehnte den Kopf gegen die Kopfstütze und schloss die Augen. Dabei überkam sie eine Welle der Müdigkeit, sowohl emotionaler als auch körperlicher Art. Sie wollte nicht mehr nachdenken. Sich keine Fragen mehr stellen. Nicht mehr mutmaßen. Stattdessen wollte sie Antworten. Ehrlichkeit. Doch im Augenblick konnte sie die wohl kaum von Leo verlangen, während er gedanklich ganz mit den Staatsangelegenheiten befasst war.
    Trotzdem blieb die brennende Frage: Liebst du mich? Hatte er ihr das sagen wollen?
    Als Leo mit dem Geländewagen auf den Palasthof fuhr, warteten draußen bereits einige Bedienstete. Sobald das Fahrzeug stand, stieg er aus und sprach hastig und in gedämpfter Lautstärke mit wichtig aussehenden Regierungsbeamten. Phoebe half Christian beim Aussteigen. Als sie sich danach wieder umdrehte, war Leo verschwunden.
    Den Rest des Tages sah sie ihn nicht wieder. Sie spielte im Kinderbereich mit Christian mit Zinnsoldaten – ob es Leos gewesen

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