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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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seinen goldenen Augen ließ ihr Herz rasen. Er war so schön, so exotisch.
    „Was soll jetzt werden? Ich trage die Verantwortung für mein Volk. Da kann ich nicht einfach aufgeben.“
    „Du gibst nicht auf. Dein Volk hat dich rechtmäßig gewählt und sich öffentlich auf deine Seite gestellt. Expräsident Brun wird sich dem internationalen Druck beugen müssen.“
    „Das Warten ist mir schon immer schwergefallen“, erwiderte sie.
    „Ich kann warten.“ Seine Stimme klang sexy, wie ein sinnliches Versprechen. „Ich warte so lange, wie es sein muss.“
    Sie hielt den Atem an und wartete … wartete auf die Berührung, die nicht kam.
    „Um achtzehn Uhr gibt es Abendessen“, sagte er und wandte sich zum Gehen. „Zieh dir bitte etwas Schickes an.“
    „Warum?“ Der empfindliche Punkt zwischen ihren Beinen begann zu pulsieren. „Erwarten wir Gäste?“
    „Vielleicht.“ Damit ließ er sie auf der Terrasse stehen. Der leichte Seewind strich ihr über die Haut, und sie stellte sich vor, es wären seine Hände.
    Um Punkt achtzehn Uhr verließ Veronica ihr Zimmer. Sie trug ein trägerloses schwarzes Abendkleid mit Seitenschlitz. Unter dem bodenlangen Kleid blitzten dunkelrote High Heels mit strassbesetzten Riemchen hervor. Als Schmuck hatte sie lediglich eine Kette und Ohrringe mit Diamantanhänger sowie ein diamantenes Armband gewählt.
    Motorenlärm, der darauf hätte deuten können, dass Gäste angekommen waren, hatte sie nicht gehört. Allerdings hatte sie bis halb sechs geschlafen, war dann hochgeschreckt und hatte sich eilig angekleidet. Als sie dem herrlichen Curryduft folgte, fiel ihr auf, dass außer den Stimmen aus der Küche keine weiteren Geräusche zu hören waren.
    Das Esszimmer war menschenleer, aber die große Tür zur Terrasse stand offen. In der Erwartung, eine kleine Gesellschaft vorzufinden, trat sie ins Freie. Vielleicht hatte Raj mächtige Freunde eingeladen, die ihr helfen konnten.
    Draußen befand sich nur ein langer Holztisch, gedeckt für zwei Personen mit Hibiskusblüten, langstieligen Gläsern, Porzellan und Silberbesteck. Fackeln beleuchteten den Tisch, Meeresrauschen drang vom Strand herauf. Am Ende der Terrasse stand ein Mann, allein. Sie wusste gleich, wer es war.
    Ihr Herz machte einen Sprung. Er trug ein reich besticktes grünes Seidenhemd über den typisch indischen Beinkleidern und sah wie ein Maharadscha aus – so exotisch, schön und vornehm.
    „Wo sind die anderen Gäste?“, fragte sie schnell.
    Er trat an den Tisch, goss Wein in ein Glas und reichte es ihr. Als seine Hand sie leicht berührte, erschauerte sie leicht.
    „Wir sind heute Abend allein“, sagte er, und seine sexy Stimme streichelte ihre Sinne.
    Er rückte ihr einen Stuhl zurecht und setzte sich auf den Platz gegenüber. Sofort erschien ein Kellner mit einem Tablett. Darauf standen silberne Schüsseln mit verschiedenen Köstlichkeiten in roter, grüner und bernsteinfarbener Soße. Gebratener Fisch, Garnelen im Teigmantel und duftender Basmatireis rundeten das Bild ab. Außerdem brachte der Kellner noch verschiedene Chutneys und knusprige Papadam-Fladen.
    Eigentlich hätte sie wütend auf Raj sein und in ihr Zimmer gehen sollen, aber sie hatte großen Hunger, und das Essen sah so verführerisch aus, dass sie blieb.
    „Fischcurry ist eine hiesige Spezialität“, erklärte er, nachdem sie kleine Kostproben der verschiedenen Speisen auf ihren Teller gefüllt hatte.
    Sie nahm einen Bissen, und die Gewürze explodierten ihr quasi auf der Zunge. „Es schmeckt köstlich.“
    Da beide sich stillschweigend darauf einigten, das Thema Aliz nicht anzuschneiden, begannen sie ein unverfängliches Gespräch. Sie unterhielten sich sogar über Bollywood-Filme, und Veronica musste zu ihrer Überraschung feststellen, dass Raj kaum einen gesehen hatte.
    „Ich bin in England geboren und in Amerika aufgewachsen“, erklärte er. „Dann bin ich zum Militär gegangen. Viele Filme habe ich in meinem Leben nicht gesehen, geschweige denn welche aus Indien.“
    „Und in welchem Land fühlst du dich zu Hause?“
    Die Frage schien ihm nicht sonderlich zu behagen. „Ich bin so eine Art Promenadenmischung“, sagte er nach kurzem Zögern. „Ein festes Zuhause habe ich nicht.“
    „Aber du lebst in London“, warf sie ein. „Ist das der Ort, an dem du dich am wohlsten fühlst?“
    „Ich fühle mich überall wohl.“
    „Hier auch?“
    „Ja.“
    Sie nippte am Wein. „Aber wenn du irgendwann eine Familie gründen möchtest, wo

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