Julia Extra Band 358
auf damit, mich für dumm zu verkaufen! Du hast mich ohne die geringsten Gewissensbisse verführt, obwohl du gewusst hast, dass du Peronelle heiraten würdest.“
„Wie bitte? Wer hat dir denn das erzählt?“
„Ra’id.“
„Und du glaubst einem fünfjährigen Jungen?“
„Warum nicht, wenn es gleichzeitig in sämtlichen Illustrierten das Thema ist. Ra’id hat mich lediglich über die Vorgeschichte aufgeklärt, dass die Heirat auf Akils Wunsch bereits zu dessen Lebzeiten arrangiert wurde.“
„Um in Illustrierten zu blättern, hat mir vergangene Woche wirklich die Zeit gefehlt, von dem ganzen Rummel habe ich nichts mitbekommen. Aber glaubst du allen Ernstes, zu so etwas würde ich mich hergeben?“
„Warum nicht, wenn es dem Interesse Rosaras dient.“
„Das Einzige, was Rosaras Interesse dient, ist eine Liebesheirat. Dazu stehe ich, und genau das habe ich auf der Pressekonferenz erklärt. Gleichzeitig habe ich die Öffentlichkeit über das bevorstehende Ereignis informiert.“
„Herzlichen Glückwunsch. Wer ist denn die Glückliche?“
„Alyssa, du treibst mich noch in den Wahnsinn! Du natürlich, wer sonst?“
Sie musste sich verhört haben! War sie schon so durcheinander?
„Ich will dich , Alyssa, nur dich, glaube mir das doch endlich. Alle Welt weiß es bereits, denn diese Aussage habe ich auch auf der Pressekonferenz gemacht. Du bist die Einzige, die ich mir als Königin an meiner Seite vorstellen kann. Überzeugt dich das endlich?“
„Was … was hast du gesagt?“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
Er streckte die Arme nach ihr aus und zog sie an seine Brust. „Heirate mich, Alyssa.“
Hätte er sie nicht gehalten, sie wäre bestimmt ohnmächtig zu Boden gesunken. „Lysander, das … das ist doch unmöglich! Du bist der Herrscher von Rosara, ich bin nichts weiter als eine Nanny!“
„Glaubst du, das interessiert mich?“
„Das sollte es.“ Alyssa atmete tief durch, sie wusste immer noch nicht so recht, ob sie wach war oder träumte. „Natürlich würde ich dich nur allzu gern heiraten. Doch ich möchte Kinder, eine richtige Familie, also genau das, was du um jeden Preis vermeiden möchtest. Außerdem liebe ich meinen Job. Mich nicht um andere Menschen kümmern zu dürfen, ist für mich kein Leben.“
Er schob sie etwas von sich, um ihr ins Gesicht zu sehen. „Meinst du, das wüsste ich nicht? Kümmere dich um mich, um Ra’id und später um unsere eigenen Kinder. Du wirst eine wunderbare Mutter sein, das ist einer der Gründe, weshalb ich dich liebe.“ Eine leichte Röte überzog sein Gesicht.
Alyssa hielt den Atem an. Hatte er eben tatsächlich von Liebe gesprochen? War er wirklich bereit, seinen Lebensstil von Grund auf zu ändern?
„Du errötest, Lysander? Das kannst du?“
Verlegen wischte er sich mit der Hand über die Stirn, hielt jedoch ihrem Blick stand. „Vergiss es, ein zweites Mal wirst du es nicht erleben. Meine Worte werde ich übrigens auch nicht noch einmal wiederholen.“
Ob sie wollte oder nicht, Alyssa musste lächeln, Lysander dagegen blieb weiterhin ernst.
„Ich brauche deine Hilfe, Alyssa, ich möchte nicht neben dir, sondern mit dir arbeiten. Kinder sind unsere Zukunft, ich sehe dich nicht nur als Mutter meiner eigenen Söhne und Töchter, sondern als Anwältin aller Kinder Rosaras, denn in ihren Händen liegt die Zukunft des Landes.“
Alyssa war sprachlos.
„Ich brauche eine Frau an meiner Seite, auf die ich mich hundertprozentig verlassen kann, die mir hilft, meine Ziele zu verwirklichen. Ich biete dir keinen Posten an, sondern bitte dich, dich mit mir zusammen für Rosara einzusetzen, ein Leben lang.“
„Wenn du mich für dazu fähig hältst – aber ich bin keine Prinzessin Peronelle, das weißt du ganz genau.“
Erleichtert atmete Lysander auf und lächelte zum ersten Mal.
„Ja, das weiß ich, und genau deshalb werden wir zusammen glücklich sein. Du wirst eine selbstständige Frau bleiben, stets deine eigene Meinung haben, und mir diese in deiner deutlichen Art auch öfter sagen, als mir lieb sein wird.“ Er zwinkerte ihr zu. „Du wirst nicht nicken, nur um mir einen Gefallen zu tun. Ich brauche eine Frau wie dich, Alyssa. Sag ‚Ja‘ zu mir!“
„Wenn ich nicht die ganze Nacht lang diskutieren möchte, bleibt mir wohl nichts anderes übrig.“ Sie lachte. „Aber als Erstes wirst du wohl allen Gerüchten ein Ende bereiten und mit Prinzessin Peronelle ein ehrliches Gespräch führen müssen.“
„In nächster
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