Julia Extra Band 358
soll ich da rankommen?“ Als er sich nur nach vorn beugte, fragte sie leise: „Willst du mich auch ins Bett bringen?“
„Soll das eine Einladung sein?“
„Ich fasse es einfach nicht!“ Nachdem sie sich das Haar zurückgestrichen hatte, konzentrierte sie sich aufs Aufschließen.
Daniel trug sie hinein und stieß die Tür mit dem Fuß zu, sobald Jo das Licht eingeschaltet hatte. Nachdem er sie auf dem Sofa abgesetzt hatte, setzte er sich auf die niedrige Kommode, die sie zum Couchtisch umfunktioniert hatte, und streckte ihr die Hand entgegen. „Gib mir deinen Fuß.“
„Du machst Witze, oder?“
„Ich gehe erst, wenn ich ihn mir angesehen habe. Also her damit.“
„Du bist doch hoffentlich kein Schuhfetischist?“
„Mich wundert, dass du so lange gelebt hast, ohne dass jemand dir den Hals umgedreht hat.“ Er bewegte die Finger. „Je eher du es tust, desto schneller bist du mich los.“
„Na dann …“ Sie stellte den Fuß auf sein Knie, und ihr Puls raste, während sie darauf wartete, dass Daniel ihr einen Grund gab, ihn zu ohrfeigen.
Mit den Handflächen strich er über den Stiefel. Als er am Schaftrand innehielt und sie seinen Gesichtsausdruck sah, presste sie die Lippen zusammen.
„Der Reißverschluss ist hinten.“
„Ich weiß.“
„Weißt du auch, dass du mich berühren musst, wenn du mir den Stiefel ausziehen willst?“
Daniel blickte ihr in die Augen, und sie atmete hörbar aus, als sie seine warme Handfläche am Schenkel spürte.
„Fass mich auf keinen Fall weiter oben an“, warnte sie ihn.
Nachdem er den Reißverschluss geöffnet hatte, zog er ihr den Stiefel aus und strich dabei so sanft über ihr Bein, dass es sie von dem stechenden Schmerz an der Ferse ablenkte.
Dann stellte er den Schuh weg und ließ die Handfläche über ihre Wade gleiten. Da ihr Mund plötzlich wie ausgetrocknet war, schluckte sie und biss sich dann auf die Lippe, um nicht wieder zu stöhnen. Eigentlich hätte sie ihm Einhalt gebieten müssen.
Während er mit einer Hand über ihren Fuß strich, hob er ihn mit der anderen hoch. „Tut der andere auch so weh?“
Wieder dieser raue, sinnliche Tonfall.
Sie räusperte sich unhörbar. „Ich glaube schon.“ Na toll, jetzt klang ihre Stimme auch heiser!
„Lass mich mal sehen.“
Nachdem Jo den Fuß heruntergenommen hatte, stellte sie den anderen auf sein Knie und hielt den Atem an, während Daniel die Prozedur wiederholte. Beinah ehrfürchtig berührte er erst das weiche Leder und dann ihr Bein. Da sie wusste, was er mit einem Kuss anrichten konnte, hätte sie eigentlich voraussehen müssen, welche Empfindungen es in ihr weckte.
„Hast du einen Verbandskasten?“, fragte er.
„Hm.“
Da sie nichts weiter sagte, blickte er sie an, und seine blauen Augen funkelten amüsiert. „Verrätst du mir auch, wo?“
„Im Bad.“
Sobald er gegangen war, atmete sie tief durch. Verlor sie jetzt den Verstand? Sie erschrak, als ihr einfiel, was neben dem Kasten im Badezimmerschrank lag. Hoffentlich hielt Daniel das nicht für eine Einladung.
Als er kurz darauf wieder erschien, legte er nur den Verbandskasten auf die Kommode, setzte sich wieder und nahm ihren Fuß.
„Das kann ich auch machen“, sagte sie, sobald sie die Sprache wiedergefunden hatte.
Nachdem er ein kleines Päckchen aufgerissen hatte, umfasste er ihre Wade. „Deine Schuhe gefallen mir zwar, aber von Zeit zu Zeit solltest du vielleicht flache Absätze tragen. Achtung, es kann jetzt etwas brennen.“
„Autsch!“
Seine Mundwinkel zuckten, als er ein Pflaster aus dem Kasten nahm. „Es sind nur Blasen, keine Verletzungen.“
„Sehr witzig.“ Jo runzelte die Stirn, als er sich ihrem anderen Fuß widmete. „Würdest du dich bitte beeilen?“
„Ich bin fast fertig.“
Sie riss sich zusammen. Nachdem er ihr auch auf die andere Ferse ein Pflaster geklebt hatte, zog sie den Fuß zurück.
„Gute Nacht, Daniel“ , sagte sie demonstrativ.
Er stand auf, beugte sich dabei jedoch über sie und sah ihr in die Augen. Sie erschrak, als er die Hände links und rechts von ihr auf die Kissen stützte. Was hatte er vor? Nervös befeuchtete sie sich die Lippen.
Er konnte doch unmöglich … Sie durfte nicht … Aber statt sie zu küssen, lächelte er nur verführerisch.
„Gute Nacht, Baby“, sagte er in jenem Tonfall.
Jo blinzelte, als er den Raum durchquerte und wenige Sekunden später die Wohnungstür hinter sich schloss. Nun, da er wusste, wie sie auf ihn reagierte, würde er es bei jeder
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