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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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ein wacher Geist. Insgesamt ein Mann, der Eindruck machte und es verstand, sich Respekt zu verschaffen.
    Sie wusste kaum etwas über seinen Marsch an die Spitze der familiären Unternehmen und noch weniger über sein Imperium. Doch erst kürzlich hatte sie einen Artikel im Wirtschaftsteil einer Zeitung gelesen, in dem er als außergewöhnlicher Firmenlenker beschrieben worden war, der seine Geschäfte mit fester Hand leitete.
    Das hatte ihr einen Schauer über den Rücken gejagt. Tat es noch immer, wenn sie ehrlich war. Entschieden verbannte sie diesen Mann aus ihren Gedanken.
    „Keir, warum machen wir nicht einen schönen Spaziergang im Garten?“
    Obwohl Keir eine Weile brauchte, um einzuschlafen, schaffte Buster, der Bär, es schließlich wie jeden Abend mit seinem Einschlafzauber. Marisa hatte währenddessen ausreichend Zeit, sich aus dem desolaten Haufen Kleidung, den die Feuerwehrleute hatten retten können, etwas halbwegs Passables herauszusuchen. Morgen, mit frisch Gewaschenem, würde sie sich um Längen besser fühlen.
    Sie biss sich auf die Unterlippe, als sie vor dem Spiegel stand. Was in aller Welt sollte eine Frau wie sie zum Abendessen mit einem Multimillionär anziehen?
    „Vermutlich kein Oberteil aus Kunstseide und eine normale Hose“, sagte sie sich leise. „Aber das ist alles, was ich besitze. Und die Sachen stinken auch noch nach Rauch.“
    Sie straffte die Schultern und wandte sich vom Spiegel ab. Das Babyfon kontrollierte sie bereits zum dritten Mal. In ihrem Magen machte sich ein flatterndes Gefühl breit, das sich viel zu sehr nach freudiger Erwartung anfühlte.
    Von all den Zufällen, die sich in der letzten Zeit ereignet hatten, war es dieser gewesen, der sie am meisten geängstigt hatte: Rafe zu begegnen. Unangenehmer noch, als David zu treffen.
    Marisa atmete tief durch. Sie hatte Rafe schließlich nicht betrogen, sondern lediglich seinen Namen und seinen guten Ruf für sich genutzt.
    Ein Klopfen an der Tür ließ sie hochfahren. Ihr Puls beschleunigte sich, als sie öffnete.
    „Schläft er?“, fragte Rafe.
    Immer noch angespannt, nickte sie.
    Rafe kniff die Augen leicht zusammen und beobachtete, wie sie die Tür hinter sich zumachte. Müde sah sie aus, blasser als sonst, die großen Augen geheimnisvoll in Schatten getaucht, ein entschlossener Zug um den Mund. Trotzdem: So aufrecht, wie sie sich hielt, war es schwer zu glauben, dass sie dieselbe Frau sein sollte, der er in Mariposa begegnet war.
    Warum konfrontierte er sie nicht gleich mit der Frage, welchen Sinn ihre Maskerade hatte? Er hatte keine Antwort darauf, nur dass es ihm momentan lieber war, es nicht zu wissen.
    „Gab es Probleme mit Keir?“, fragte er stattdessen.
    „Einige“, gab sie bereitwillig zu. „Ich habe nichts anderes erwartet, es war schließlich ein aufregender Tag für ihn. Buster, der Bär, hat aber alles regeln können.“ Ihr Lächeln wirkte gezwungen. „Gewöhnlich schläft Keir schnell ein und bis zum Morgen durch. Ich hoffe nur, er hat keine Albträume.“ Sie räusperte sich. „Deshalb bin ich sehr froh über das Babyfon.“
    Rafe führte sie durch das Haus und öffnete schließlich die Tür zum kleinen Salon. „Nehmen Sie Platz, ich mache Ihnen einen Drink. Sie mögen Weißwein, wenn ich mich recht erinnere.“ Würde sie bemerken, dass das in Mariposa gewesen war? Sie hatte den Rotwein zurückgewiesen, und David, ihr Mann, hatte bestätigt: „Mary mag am liebsten den neuseeländischen Sauvignon Blanc.“
    Er bemerkte das leichte Zittern, als sie das Glas entgegennahm. Erinnerte sie sich?
    Doch ihre Stimme klang ungerührt. „Den und andere Weine“, sagte sie. „Möglicherweise verwechseln Sie mich mit jemandem.“
    Sie blieb verschlossen. Er hob sein Glas. „Kann sein. Auf einen angenehmen Aufenthalt für Sie und den Jungen.“
    „Danke.“ Sie nippte an ihrem Wein. „Könnte ich bitte einen Schluck Saft haben? Ich habe Durst und möchte den Wein nicht zu schnell trinken.“
    Röte überzog ihre Wangen, doch ihr Blick war fest, als sie ihn ansah.
    „Limette oder Orange?“
    Nicht unerwartet entschied sie sich für Limette. Zu dieser Jahreszeit waren die Früchte von seiner Plantage wunderbar süß.
    Er goss für sie beide ein.
    „Wir haben eine große Plantage“, erklärte er, „auf der wir alle möglichen Obstsorten anbauen. Wir versorgen damit uns selbst und alle Familien im Umkreis.“
    „Das war auch in …“ Erschrocken hielt sie inne und nahm einen weiteren kleinen Schluck

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