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Julia Extra Band 363

Julia Extra Band 363

Titel: Julia Extra Band 363 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Fiona McArthur , Rebecca Winters
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plötzlich gehen?“
    „Ich denke, das wissen Sie“, schnauzte sie ihn an. „Ich bin nicht hierhergekommen, um von einem Wüstling wie Ihnen belästigt zu werden.“
    Ihre harschen Worte hatten eine verheerende Wirkung auf Radford. Sein Lächeln war verschwunden, die Nasenflügel zuckten verräterisch, und Kristie hatte den Eindruck, dass er ihr eine geklebt hätte, wäre sie ein Mann.
    „Verdammt, so spricht niemand mit mir! Ich würde nie eine Frau belästigen, ist das klar? Sie haben Angst vor Ihren eigenen Gefühlen, das ist das Problem. Ihre Abneigung gegen Männer hegen Sie schon so lange, dass Sie gar nicht merken, wie Sie sich verändert haben.“ Er stand auf und funkelte sie aufgebracht an. „Wissen Sie was? Ich habe Mitleid mit Ihnen. Sie werden ein furchtbar einsames Leben führen.“
    Kristie erhob sich ebenfalls. „Sie wissen gar nichts über mich“, meinte sie hitzig.
    Sie schnappte ihre Lunchbox und stürmte ins Büro zurück. Dort verbrachte sie eine Stunde, während der sie vor Wut kochte. Der Tropfen, der das Fass schließlich zum Überlaufen brachte, war jedoch ihr Auto, das sich plötzlich nicht mehr starten ließ.
    Kristie hob die Motorhaube an. Sie kannte sich mit Motoren kein bisschen aus, aber vielleicht würde ihr ja irgendetwas ins Auge springen – vielleicht ein loses Kabel? Sie hoffte inständig, dass es sich um nichts Schlimmeres handelte.
    Auf einmal hörte sie Schritte auf dem Kies. „Gibt’s Probleme?“ Sie stöhnte innerlich auf. Radford … Er setzte sich hinter das Lenkrad und drehte den Zündschlüssel. Der Motor sprang kurz an und erstarb gleich darauf wieder. Kristies Wagen war fünfzehn Jahre alt und hatte erst kürzlich begonnen, Schwierigkeiten zu machen. Warum musste er gerade jetzt den Geist aufgeben …?
    Radford stellte sich neben sie. „Klingt nach dem Anlasser. Ich werde jemanden vorbeikommen lassen. Inzwischen ist es das Beste, wenn ich Sie zu Ihrem Kunden bringe.“
    „Ich fahre nach Hause“, antwortete Kristie steif. „Mein Termin wurde abgesagt. Aber ich möchte Ihnen keine Umstände machen. Ich rufe ein Taxi.“ Sie fischte ihr Handy aus der Tasche, doch Radford hielt sie zurück.
    „Unsinn. Ich habe diesen Nachmittag nichts vor. Es wäre mir ein Vergnügen.“
    Ein grimmiges Vergnügen, seiner Miene nach zu schließen. Auch als sie ins Haus gingen, damit Radford die Werkstatt anrufen konnte, war er sorgfältig darauf bedacht, Abstand zu Kristie zu halten. „Der Wagen wird später abgeholt und morgen zurückgebracht“, ließ er sie wissen. „Fahren wir?“
    Solch prompten Service war Kristie nicht gewohnt. Nun, Radford war ein Mann, der die Dinge anpackte. Dennoch – man musste ihn nur ansehen, um seine grenzenlose Arroganz zu erkennen.
    Während der Fahrt sank die Stimmung auf den Nullpunkt. Kristie war sich bewusst, dass es vor allem ihre Schuld war. Die Bemerkung von vorhin war mehr als unangebracht gewesen. Vielleicht sollte sie sich entschuldigen? Doch als sie sich gerade dazu durchgerungen hatte, waren sie schon bei ihrem Haus angelangt. Die Gelegenheit war vertan.
    Zeitgleich kehrten Chloe und Ben nach Hause zurück. Ben lief aufgeregt zu Kristie. „Wenn ich gewusst hätte, dass du in dem Auto bist!“, rief er. „Wem gehört das?“ Seine blauen Augen weiteten sich beim Anblick der großen schwarzen Limousine.
    „Es gehört Mr Smythe. Ich arbeite jetzt im Haus seiner Mutter.“
    Radford stieg aus dem Wagen und trat lächelnd auf Ben zu, wobei er vor ihm in die Hocke ging. „Gefällt es dir? Möchtest du einmal mitfahren?“
    „Oh, ja! Bitte!“, rief Ben begeistert aus und vergaß vor Staunen seine Schüchternheit.
    „Du musst aber erst deine Mummy fragen.“
    „Mummy, Mummy, darf ich?“, fragte Ben und hüpfte von einem Fuß auf den anderen.
    Was konnte Kristie solch glühendem Enthusiasmus entgegensetzen? Sie fragte sich in dem Moment, ob irgendeine Ähnlichkeit zwischen Radford und dem Kind bestand. Und jetzt bemerkte sie es – obwohl das eine Augenpaar blau und das andere grau war, hatten die Augen doch dieselbe Form, selbst die Augenbrauen waren identisch. Aber Radford würde das bestimmt nicht auffallen. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, dass Ben sein Sohn war. Sie lächelte grimmig. Rache war süß!
    „Darf ich, Mummy? Bitte sag Ja!“
    Radford bemerkte Kristies Zögern. „Sie können mitfahren. Auch Chloe, wenn Sie wollen“, meinte er und wuschelte Ben durchs Haar. „Aber dieser junge Mann wird vorne bei mir

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