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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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Tisch gedeckt und für Kim, die nach dem Aufstehen nur einen Tee getrunken hatte, ein kräftiges Frühstück bereitet. Mary ließ es sich nicht nehmen, den Kaffee persönlich einzuschenken.
    Schon bei Kims Geburt war Mary Haushälterin in Saldanha gewesen, und dementsprechend nahm sie sich manchmal die Freiheiten einer mütterlichen Freundin heraus.
    „Mr Richardson hat mich gar nicht von seiner Abreise unterrichtet“, begann sie förmlich und stellte die silberne Kanne zurück auf den Untersetzer.
    „Nein … Es hat sich sehr plötzlich ergeben“, erklärte Kim.
    „Und wann kommt er zurück?“
    „Ich weiß es nicht, ich meine, er wusste es nicht.“
    Mary rückte die Butterdose ein Stück näher an den Salzstreuer. „Mr Richardson ist ohne Gepäck abgereist.“
    „In seiner Wohnung in Perth hat er alles, was er braucht – das erspart uns das leidige Packen.“
    „Er ist also in seine Wohnung nach Perth gefahren?“
    Kim zuckte die Achseln. „Das jedenfalls hat er gesagt.“ Natürlich hatte er nichts dergleichen gesagt, doch Kim wollte unbedingt den Anschein erwecken, als sei Reiths Verhalten das normalste der Welt.
    Mary Hiddins schien zufrieden und zog sich in die Küche zurück. Kim jedoch wertete das nicht als Sieg, sondern fühlte sich unbehaglich. Die alte Haushälterin hinters Licht zu führen, war ihr weder als Kind noch als Teenager gelungen.
    Geistesabwesend betrachtete sie das Spiegelei und den knusprig gebratenen Speck auf ihrem Teller. Seit sie sich erinnern konnte, hatten ihre Eltern getrennt geschlafen. So sehr sie sich stets darüber gewundert hatte, so dankbar war sie jetzt dafür. Weder ihre Eltern noch das Personal fanden es auffällig, dass Reith und sie sich nicht das große Schlafzimmer teilten, das die Architekten einst für die Besitzer von Saldanha vorgesehen hatten.
    Außerdem war Reith wenig zu Hause. Da er stets abrufbereit sein musste, hatte er hinter dem Haus einen Landeplatz für seinen Hubschrauber einrichten lassen. Da seine Termine selten zu den geschäftsüblichen Zeiten lagen, hatten sich alle an das Brummen der Rotoren in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden gewöhnt. Wen sollte es bei diesem Lebensstil wundern, dass sie auf getrennten Schlafzimmern bestand?
    Ihr Appetit war plötzlich verschwunden. Kim verfütterte Ei und Schinken an Sunny Bob, der sein Glück kaum fassen konnte, und schenkte sich noch eine Tasse Kaffee ein.
    Sie konnte nichts ändern, die Hände waren ihr gebunden. Hielt sie sich nicht an die Bedingungen und verweigerte sich Reith, würde sie Saldanha und Balthazar verlieren. Nicht nur das, ihre Eltern konnten nicht länger unbeschwert leben und ihr Vater würde seinen Posten im Aufsichtsrat von Balthazar verlieren, der für sein Selbstwertgefühl so unerlässlich zu sein schien.
    Wenn es tatsächlich hart auf hart kommen sollte, würde Reith es wirklich übers Herz bringen, ihren Eltern alles zu nehmen? Sein bisheriges Verhalten ließ es nicht vermuten, doch sicher war sie sich nicht. Reiths Motive waren ihr ein Rätsel. Nur eins, was sie vorher nur vermutet hatte, wusste sie jetzt mit Bestimmtheit: Reith war ein ausgefuchster Geschäftsmann, der stets Mittel fand, das anvisierte Ziel zu erreichen. Das hatten die vergangenen Monate eindeutig bewiesen.
    Was sie besonders bewunderte – genau wie ihr Vater, der es jedoch nicht zugab – war sein untrügliches Gespür, genau die richtige Entscheidung zu treffen. Reith stellte sich der Verantwortung, und was für andere ein zu hohes Risiko war, sah er als Riesenchance. Das galt auch für Viehzucht und besonders für den Weinbau, beides Gebiete, auf denen es ihm bisher an Erfahrung gemangelt hatte.
    Kim musste oft daran denken, wie sie sich bei ihrem ersten Date über ihre jeweiligen Berufe unterhalten hatten. Reith hatte ihr damals erklärt, wie sehr er es liebte, sich neuen Aufgaben zu stellen und sie zu bewältigen. Jetzt sah sie ihn in Aktion und hatte allen Respekt vor seinen Leistungen.
    Unter seinem Management hatten Balthazar und Saldanha sich deutlich zum Vorteil verändert. Erst jetzt wurde Kim in aller Deutlichkeit bewusst, was Vater und Bruder in der Vergangenheit versäumt hatten.
    So war sie etwas verstört, als Reith ausgerechnet ihr ein ausgeprägtes unternehmerisches Talent bescheinigte.
    Sie hatte an ihrer Frisierkommode gesessen, um sich für einen Lunch zurechtzumachen, zu dem sie nach Saldanha eingeladen hatte. Reith lehnte am Türrahmen und sah ihr zu.
    „Du

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