Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
Vom Netzwerk:
versetzt.“
    „Und das können die so einfach … Sie von jetzt auf gleich rauswerfen, meine ich?“
    „Keine Ahnung. Aber da ich mir keinen Anwalt leisten kann, werde ich es auch nie erfahren. So ist das eben …“ Sie zuckte die Schultern. „Die kleinen Leute sind eben immer die Dummen.“
    Titus kniff die Augen zusammen. Er konnte ja wohl schlecht die Agentur kritisieren, wenn er sich ganz ähnlich verhalten hatte, oder? Wenn er sie nicht aus der Wohnung geworfen hätte, wäre nichts von all dem passiert. Plötzlich verspürte er Gewissensbisse. „Haben Sie Verwandte, an die Sie sich wenden können?“, wollte er wissen.
    „Nein.“
    „Was ist mit Ihren Eltern?“
    „Ich sagte Nein !“
    Er sah, dass sie trotzig die Lippen zusammenpresste. „Und was haben Sie dann jetzt vor?“
    Roxy zuckte mit den Schultern, während sie sich daran zu erinnern versuchte, dass sie nicht zum ersten Mal in ihrem Leben in so einer ausweglos erscheinenden Situation war. Sie hatte gelernt, nicht aufzugeben. Doch auch dieser Gedanke half nicht, ihr derzeitiges Problem zu lösen. Sie schaute nach draußen, wo immer noch Morgenfrost herrschte.
    „Ich weiß es nicht“, gestand sie schließlich leise, während sie eine auf einem kahlen Ast hockende aufgeplusterte Amsel beobachtete und überlegte, ob sich diese wohl auch so gottverlassen fühlte wie sie selbst.
    Im Nachhinein rätselte Titus, was ihn um Himmels willen geritten haben mochte, dass er ihr diesen Vorschlag gemacht hatte. Entweder lag es an der Hoffnungslosigkeit, die in ihrer Stimme mitschwang, oder weil plötzlich ihre Lippen anfingen zu zittern, was so aufregend wirkte, dass er Herzklopfen bekam. Und als sein Blick auf ihren Pullover fiel, unter dem sich ihre vollen Brüste abzeichneten, wurde ihm ein weiteres Mal bewusst, dass er sie begehrte. Was zweifellos ein Problem darstellte.
    Gleichzeitig wurde ihm klar, dass er sie unmöglich einfach wegschicken und vergessen konnte. Dieser Versuch war schon einmal gescheitert. Er mochte sie zwar nicht und vertraute ihr auch nicht, aber das war noch lange kein Grund, sie an einem bitterkalten Wintertag auf die Straße zu setzen. Besonders nicht nach einer so schweren Krankheit.
    „Wenn Sie wollen, hätte ich einen Job für Sie“, begann er vorsichtig.
    Roxy blinzelte überrascht. „Sie? Einen Job? Für mich?“
    „Na ja, eigentlich nur zur Aushilfe, aber immerhin. Ich gebe Ende dieses Monats in meinem Haus auf dem Land ein großes Fest und bin mir sicher, dass wir dafür noch eine Putzhilfe brauchen könnten.“
    Roxy zuckte schmerzlich berührt zusammen. Eine Putzhilfe … damit war niemand anders als sie gemeint. Als sie ihm jetzt in das arrogante aristokratische Gesicht blickte, starb etwas in ihr. Was für ein tiefer Fall! In weniger als einem Jahrzehnt vom umschwärmten Popidol zur Putzhilfe.
    Vor Schmerz zog sich alles in ihr zusammen. Oh, verdammt, dieser Mann hatte doch keine Ahnung vom Leben! Am liebsten hätte sie ihm gesagt, dass er sich seinen lausigen Job sonst wohin stecken sollte, und wäre gegangen, aber draußen war es kalt und grau, und sie wusste nicht, wohin sie gehen sollte.
    Außerdem war sie doch eine Überlebende, oder? Sie hatte schon Schlimmeres überstanden. Sie versuchte den spekulativen Glanz in seinen grauen Augen zu ignorieren und erwiderte ruhig seinen kühlen Blick.
    „Wann soll ich anfangen?“, fragte sie mit unbewegtem Gesicht.

4. KAPITEL
    Der Oldtimer-Bentley fuhr langsam durch den hohen steinernen Torbogen, während Roxy die weite Parklandschaft betrachtete, die sich vor ihr ausbreitete. Der Frost hatte eine bunt schillernde Decke aus Kristallen über den Rasen geworfen, sodass die ganze Umgebung wie eine wunderschöne altmodische Weihnachtskarte wirkte. Am Ende der langen Einfahrt erhob sich der beeindruckendste Prachtbau, den Roxy je gesehen hatte. Das konnte doch unmöglich sein Haus sein, oder?
    Froh darüber, dass sie sich endlich auf etwas anderes konzentrieren konnte als auf die muskulösen Oberschenkel des Mannes neben ihr, riss Roxy die Augen auf. „Das kann nicht Ihr Ernst sein!“, rutschte es ihr heraus.
    Als Titus ihr einen Blick zuwarf, sah er, dass die bleiche Wintersonne ihrem Haar Glanzlichter aufgesetzt hatte. Wahrscheinlich sollte er dankbar sein, dass sie während der langen Fahrt nach Norfolk meistens geschlafen hatte, statt ihn mit irgendwelchen törichten Bemerkungen zu nerven. Obwohl ihr aufregender Körper auch im Schlaf nichts von seiner primitiven

Weitere Kostenlose Bücher